Point Blank (2019 Filmkritik)

Paul (Anthony Mackie) arbeitet in seinem Traumjob als Krankenpfleger und seine Ehefrau erwartet in ein paar Wochen, das erste gemeinsame Kind. Eigentlich könnte sein Leben also derzeit nicht besser laufen. Zumindest bis der des Mordes verdächtigte Abe (Frank Grillo) in seinem Krankenhaus landet.

Abe´s Bruder entführt nämlich kurz darauf Paul´s Frau und verlangt von ihm, dass er Abe aus dem Spital heraus schmuggelt, bevor ihn die Polizei befragen kann. Schon bald ist das ungleiche Duo auf der Flucht und dabei sind nicht andere Gangster oder die Polizei das wahre Problem, sondern ein paar korrupte Cops, die Abe unbedingt in die Finger bekommen wollen.

Ich habe es ja vor kurzem bei „Cold Pursuit“ wieder erwähnt, die Amerikaner sehen einfach am Liebsten die eigenen Leute auf dem Bildschirm. Richtig, hierbei handelt es sich um das Remake des gleichnamigen französischen Filmes aus dem Jahr 2010. Dabei scheint die Geschichte recht beliebt zu sein, immerhin gibt es ja bereits unter anderem eine südkoreanische und eine indische Version der Handlung.

Ist spannend, denn die Story an sich ist sicherlich nicht gerade ausgefallen. Bei dieser neuesten, für Netflix produzierten Variante, hat Joe Lynch (Mayhem) die Regie geführt und mit Anthony Mackie und Frank Grillo sind zweit Hauptdarsteller mit dabei, die ihren Marktwert durch ihre Auftritte im MCU (als Falcon bzw. Crossbones), sicherlich steigern konnten.

Herausgekommen ist eine sympathische Buddy-Komödie, die ohne Höhepunkte daher kommt oder Eigenständigkeit beweisen könnte, jedoch auch zu keinem Zeitpunkt langweilig wird. Die Dynamik fesselt dann wieder mal auf Grund der Unterschiedlichkeit der beiden Hauptfiguren und wie sie sich logischerweise, früher oder später zusammen raufen müssen, um zu überleben.

Dabei saugt vor allem der Einsatz von Musik (insbesondere die gewählten Songs, nicht der Score an sich) ins Geschehen, überhaupt wirkt das Ganze wie aus einem Guss gefilmt, was schön zur atemlosen Atmosphäre passt. Die Figuren an sich werden eher nur kurz beleuchtet und man mag sie auch, doch eher weil die Darsteller etwas ausstrahlen, nicht weil man als Zuschauer viel weiß über sie.

Frank Grillo (Wheelman, Beyond Skyline) ist ein fleißiger Kerl, der neben Kinoproduktionen gefühlt alle paar Wochen, einen Film fürs Heimkino auf den Markt bringt. Als Abe ist er der typische harte Hund mit dem weicheren Kern, der vor allem in den Streitgesprächen mit Paul auf seine trockene Art wirklich witzig ist.

Anthony Mackie (Triple 9) legt Paul als lässigen und auch seinen Prinzipien folgenden Pfleger an, der mit seiner seinem Umfeld entsprechenden Coolness, schnell am Ende ist, in der „ein falscher Schritt und du bist tot“ Welt von Abe. Marcia Gay Harden (Fifty Shades of Grey) schließlich ist eine starke Gegenspielerin als Polizistin, mit der man sich lieber nicht anlegen sollte, denn Moral kennt sie schon lange keine mehr.

Insgesamt daher ein kurzweiliger kleiner Action-Spaß für zwischendurch, mit einem sehr stimmigen Finale inklusive letzter Szene. Was Neues erwarten sollte man nicht, jedoch kommen Fans der Schauspieler auf ihre Kosten und der typische verregnete Sonntag-Nachmittag, sollte nach dem Genuss dieses Filmes, sich zumindest innerlich wieder eine Spur freundlicher anfühlen.

„Point Blank“ bekommt von mir 6/10 die Wölfe im Schafspelz ausradierende Empfehlungspunkte.


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