Land of Bad (Filmkritik)

Der junge JTAC-Fluglotse Kinney (Liam Hemsworth) ist mit einem Delta Force-Team unter der Leitung von Master Sgt. John ‚Sugar‘ Sweet (Milo Ventimiglia), bei einem Einsatz auf den Philippinen mit dabei, bei der eine Geisel befreit werden soll. Kurz nachdem die Mission gestartet ist, kommt es zu einem heftigen Gefecht und Kinney befindet sich plötzlich alleine auf der Flucht vor seinen Verfolgern.

Seine größte bzw. einzige Chance zu überleben, ist AF Capt. Eddie Grimm ‚Reaper‘ (Russell Crowe), der ihn mittels Drohnen-Überwachung sowohl als Auge in der Luft, als auch als Raketen abschießender Vernichter seiner Feinde unterstützt. Diese Zusammenarbeit geht zwar einige Zeit gut, doch dann kommt es zu weiteren Komplikationen…

Ich mag William Eubank (The Signal, Underwater) als Regisseur vor allem visuell und auch für seine Art, sich verschiedenen Genres zu widmen. Nun meldet er sich mit einem Soldaten-Action Film zurück und hat dabei neben einem starken Cast, für die Erzählung seiner Geschichte zwei Ebenen eingebaut (er war auch am Drehbuch beteiligt), was für mich dieses Abenteuer aus dem Einheitsbrei ähnlicher Produktionen heraushebt.

Gemeint ist damit, dass die Schlüssel-Entscheidungen hier nicht direkt auf dem Schlachtfeld getroffen werden, sondern vor dem Bildschirm. Der Soldat vor Ort ist nämlich ein sogenannter JTAC (Joint Terminal Attack Controller) Soldat, ein besonders qualifizierter Soldat, der Bodentruppen begleitet und den Einsatz von Hubschraubern oder Flugzeugen zur Luftnahunterstützung oder Feuerunterstützung leitet.

Oder eben von Drohnen und dieser Drohnen-Pilot wird von Russell Crowe (The Pope’s Exorcist) gespielt und ohne seine Präsenz und sein Schauspiel, würde der Film wohl kaum so gut funktionieren. Sein „Reaper“ ist ein alternder Captain, der es auf Grund seiner Prinzipien (oder nennt es Sturheit, wie ihr wollt) nie zu einem höheren Rang gebracht hat. Es nimmt seinen Job sehr Ernst, genau wie seine dritte Ehe.

Er ist direkt, professionell und konzentriert vor dem Bildschirm, doch in vielen anderen Szenen, bringt er dich zum Schmunzeln. Ihm mit seinem dicken Bauch im Hawai-Hemd zuzusehen, wie er versucht die richtigen veganen Produkte zu finden, die ihm seine aktuelle Frau aufgetragen hat, das ist wirklich witzig. Zumal bei dieser Sequenz immer wieder zu dem Kampf geschnitten wird, bei dem sich die Lage gerade gefährlich zuspitzt. Spannung und Spaß im gleichen Moment sozusagen.

Neben diesem Kontrast ist es dann vor allem die visuelle Wucht, die ins Geschehen involviert. Von den Explosionen über die Kamerafahrten bis zu den gut platzierten Zeitlupen, das rockt einfach ordentlich. Egal ob dabei ein RPG, Gewehre und Pistolen zum Einsatz kommen, oder Macheten und Messer, das ist alles mit Schwung und Intensität inszeniert, wirkt nie wie eine Choreographie und ist dabei genau so brutal, wie es sein muss.

Liam Hemsworth (Independence Day 2) als „Playboy“ macht seine Sache gut und sein Weg vom unerfahrenen Neuling hin zum fokussierten Survivor, ist sehr unterhaltsam zu beobachten. Milo Ventimiglia (Wild Card) ist sehr intensiv als sein Vorgesetzter „Sugar“ und Daniel MacPherson (Infini) ist herrlich großkotzig als Colonel, der Sportsendungen zu schauen, seiner Arbeit vorzieht. Chika Ikogwe (The Tourist) bringt den weiblichen Touch und Ruhepol als Co-Pilotin von Crows Charakter.

In Summe also ein Film – obwohl Kriegs-Action nicht gerade zum meinen liebsten Genres gehört – der mich auf der ganzen Linie überzeugt hat. Ist das Ende frei von Pathos? Natürlich nicht, aber auch hier sorgt Crows Performance wieder dafür, dass man (besonders was die allerletzte Szene im Film betrifft) wenn der Schlussspann beginnt, ein Lächeln auf dem Gesicht hat. Regisseur Eubank bleibt jedenfalls spannend, vielleicht sollte ich mir nun doch seinen „Paranormal Activity: Next of Kin“ aus dem Jahr 2021 ansehen, obwohl ich um dieses Franchise, bis jetzt einen großen Bogen gemacht habe.

„Land of Bad“ bekommt von mir 8/10 den Überlebenskampf im Einsatz, in ansprechende Bilder packende Empfehlungspunkte.


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