The Bye Bye Man (Filmkritik)

Böse, unmenschliche Taten kommen von der Natur des Menschen. Manche Leute sind eben ganz normal, andere wiederum krank und zu schrecklichen Taten fähig. Elliot (Douglas Smith), seine Freundin und sein bester Kumpel lernen jedoch schon bald, dass dies so gar nicht stimmt. Es gibt nämlich einen Drahtzieher hinter all dem Irrsinn, ein Wesen, dass seine Opfer in den Wahnsinn treibt.

The Bye Bye Man (Doug Jones) heißt er und wenn du seinen Namen aussprichst oder an ihn denkst, dann hat er schon gewonnen. Wie kann Elliot ihn wieder loswerden ohne dabei zu sterben oder von der Polizei in Form von Detective Shaw (Carrie-Anne Moss) für verrückt erklärt zu werden? Das ist die Frage, die es zu beantworten gilt, bevor es zu spät ist.

Dieser Film basiert auf dem Kapitel „The Bridge to Body Island“ aus Robert Damon Schneck’s Buch „The President’s Vampire“ und ist der schlechteste Horrorfilm, den ich in den letzten Monaten gesehen habe. Da aber nicht immer nur gute Filme wenig Geld einspielen sondern es auch umgekehrt geht, hat The Bye Bye Man bei Kosten von 7 Millionen bis jetzt 24 wieder eingespielt und gilt somit als Erfolg. Verdient hat er ihn nicht, auch wenn mit Stacy Title (Hood of Horror) eine der wenigen Damen des Genres, auf dem Regiestuhl Platz genommen hat.

Als kurze Geschichte in einem Buch vielleicht ganz ok, gibt die Story jedoch für einen eineinhalb Stunden langen Film viel zu wenig her, ist verwaschen und wirkt nur oberflächlich durchdacht. Die Mythologie hinter dem Bye Bye Man ist quasi nicht existent, er ist auch erst beim Finale dann richtig zu sehen bzw. greift er aktiv ein. Wenn gerade das ihn „noch“ unheimlicher machen hätte sollen, ist der Schuss ziemlich nachhingen los gegangen.

Die Opfer in den Wahnsinn treiben, das hätte richtig gut sein können. Leider sind die Figuren jedoch derart blass und werden auch so gespielt, dass mir ihr Schicksal ziemlich egal ist. Genau das ist dann auch das Kernproblem hier, denn so entsteht Langeweile. Eine wieder verworfene Ratet-R Fassung, hätte daran übrigens ganz sicher überhaupt nichts verändert. Zusätzlich passiert auch einfach zu wenig, dass Interesse erzeugen könnte. Die Guten sind dir egal, der Böse ist nur bedingt gruselig, die Atmosphäre ist nicht sonderlich dicht, dann bleibt noch was genau dass für dieses Abenteuer spricht?

Na gut, auf Grund der allgegenwärtigen Ernsthaftigkeit der Produktion muss ich schon sagen, dass zumindest einige Momente so mies waren, dass ich sie wieder lustig fand. Zusätzlich gibt es dann noch auf einer gänzlich anderen Ebene unterhaltsame Momente, da hier neben den zahlreichen lahmen Schocks, doch wirklich ein paar kurze Zeit für Gänsehaut sorgen. Dies als ungenutztes Potential zu bezeichnen, wäre jedoch übertrieben, ich würde es eher „kleine Lichtstrahlen, die sich ins Dunkle verirrt haben“ nennen.

Douglas Smith (Percy Jackson 2, Ouija) als Elliot ist von den Jungstars der einzige, der mir nicht auf die Nerven gegangen ist. Wirklich sympathisch ist er auch nicht, das liegt aber nicht an seinem Schauspiel, sondern an seiner Rolle. Er macht seine Sache gut, die anderen braucht man sich nicht zu merken. Keine Ahnung habe ich, was Carrie-Anne Moss (Jessica Jones) und Faye Dunaway (Bonnie und Clyde) dazu gebracht hat, hier kleine und völlig austauschbare Nebenrollen anzunehmen, war wohl der Gehaltsscheck oder ein persönlicher Gefallen.

Doug Jones (The Midnight Man) habe ich ja noch nie in einer „normalen“ Rolle gesehen und nicht selten verwandelt er sich für seinen Job auch in übernatürliche Wesen (siehe z.b.: Fantastic Four: Rise of the Silver Surfer, Legion oder Hellboy). Ich mag ihn, doch hier kann er so richtig gar keine Akzente setzen. Liegt sicherlich auch an der Maske und dem lieblosen Design, ist trotzdem schade, denn er kann richtig schön „creepy“ sein, wenn man ihn nur richtig einsetzt.

Insgesamt daher ein eigentlich für den DVD-Markt produzierter Film, der sich ins Kino verirrt hat und der Spannung erzeugen möchte, da man nicht an etwas nicht denken kann. So ist es auch, doch gleich nach dem Bye Bye, hatte ich diesen „Man“ auch schon wieder vergessen, insofern konnte ich auch nicht mehr an ihn denken. Wer auf aktuelle Beiträge aus dem „Geisterwesen tötet seine Opfer“ Genre steht, der greift lieber zu dem viel gelungeneren „Don´t Knock Twice“ oder sieht sich „Bedeviled“ an, denn der war wenigstens lustig schlecht.

„The Bye Bye Man“ bekommt von mir 3/10 den Abschied schon vor dem eigentlichen Ende herbei sehnende Empfehlungspunkte.


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