Midnight in the Switchgrass (Filmkritik)

Seit Jahren schon verfolgt Gesetzeshüter Byron Crawford (Emile Hirsch) die Spur eines Serienkillers, der sich auf junge Damen spezialisiert hat. Kurz nachdem eine weitere Leiche entdeckt wurde, trifft er auf die beiden FBI-Agenten Rebecca (Megan Fox) und Karl (Bruce Willis), deren Fall über illegale Sexarbeit, sich mit seinem überschneidet.

Als eine junge Dame namens Tracey (Caitlin Carmichael) entführt wird, geht Rebecca mit Hilfe von Byron ein gewagtes Spiel ein. Sie hat nämlich im Zuge ihrer Ermittlungen mit einem Mann Kontakt aufgenommen, der eindeutig der Killer sein könnte und nun will sie als Lockvogel agieren…

Randall Emmett ist bereits seit Mitte der 90er Jahre als Produzent tätig und auch noch immer aktiv, zuletzt etwa bei Boss Level und auch bei so gut wie allen schlechten (und billigen) Bruce Willis Filmen der letzten Zeit. Bei seinem Regiedebüt hat er sich eben diesen Namen gesichert und Willis dann auch großzügig aufs Cover befördert, obwohl er wieder mal nur wenige Minuten wirklich im Film dabei ist.

Zweitens wurde um Aufmerksamkeit für diesen Film geworben mit der Tatsache, dass hier Megan Fox und ihr derzeitiger Lebenspartner Machine Gun Kelly, gemeinsam vor der Kamera stehen. Wenn man diese beiden Tatsachen also zusammen nimmt könnte man jetzt meinen, dass der Film an sich zu langweilig ist, um ohne dieses Marketing für Interesse zu sorgen. Man hätte durchaus auch recht mit dieser Annahme.

Von der Handlung her ist der Film sehr langsam angelegt und im Prinzip passiert wenig. Der Schrecken wird weniger durch physische Gewalt erzeugt, als vielmehr durch die psychische Ebene (was an sich ja auch sehr gut sein kann). Ein Killer, der zu Hause seine Frau und Tochter sitzen hat und diese auch sehr liebt, ist dabei nicht gerade eine neue Idee, doch immer wieder eine zumindest etwas beunruhigende.

Von was der Film lebt, ist jedoch sicherlich nicht die doch einigermaßen generische Handlung, sondern von den Darstellern, die mit sehr viel Engagement an die Sache heran gehen. Auch das ist hier leider nicht rein positiv zu beurteilen, zumindest wenn man sich die Performances insgesamt ansieht, denn die schwächeren Darsteller, fallen dadurch im Vergleich umso negativer auf.

Um ehrlich zu sein habe ich diesen Kontrast schon länger nicht mehr so stark erlebt. Emile Hirsch (Freaks) ist der mit Abstand beste Mann hier, sein emotionales Spiel zieht ins Geschehen hinein. Wenn er für Gerechtigkeit für die vergessenen Mädchen kämpft und dafür auch teilweise sein privates Glück aufs Spiel setzt, dann ist man ganz bei ihm und spürt, wie wichtig Menschen mit seiner Menschlichkeit in der Welt sind.

Lukas Haas (Dark Was The Night) als Killer ist ebenfalls stark, vor allem was diese plötzlichen und fließenden Wechsel seines netten Familienmenschen, mit dem Trieb gesteuerten Sadisten betrifft, der Kerl ist einfach unheimlich, weil er so harmlos wirkt. Im Kontrast zu ihnen hat man dann Megan Fox, die bald in Till Death so gut wie nie ist, doch hier einfach so wirkt, als würde sie ihren Text einfach aufsagen und hin und wieder etwas Emotion hinein bringen.

Aber gut, wenn das so ist wie z.b. beim Tennis und man an seinem Gegenüber wächst oder eben still steht, dann sind wohl ihre Szenen mit Bruce Willis (Out of Death) schuld. Der agiert lustlos, unglaubwürdig und schaut auch noch verloren drein, aber zum Glück ist er ja nur kurz dabei. Dafür gibt es an der Nachwuchsfront noch etwas Positives zu bemerken, denn Caitlin Carmichael (Wheelman) ist über ihre hypnotisierende Anfangssequenz, über die Verzweiflung hinweg bis hin zum ihrem kämpferischen Finale, ein starkes „Opfer“.

Insgesamt also ein Thriller, der weder großartig schockt, noch überrascht oder weiß, wie man mit bekannten Mitteln einen spannenden Genrefilm abliefert. Ironischerweise ist es dann vor allem die Metaebene, mit der wie bereits eingangs erwähnt für diesen Film geworben wurde, von der der größte Reiz hier ausgeht. Besonderes Augenmerk muss man hier dann auf die Schauspieler und den Vergleich was das Können und das Interesse an ihrem Fach betrifft, legen.

„Midnight in the Switchgrass“ bekommt von mir 4,5/10 fast ausschließlich von der Performance eines einzelnen Darstellers eines Ensemble-Casts lebende Empfehlungspunkte.


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