Deadlock (Filmkritik)

Mack (Patrick Muldoon) arbeitet in einem Kraftwerk in Georgia. Wie so oft war er am Vortag etwas zu lange etwas zu viel trinken und wird deshalb auch von zahlreichen Kollegen, auf sein Erscheinungsbild hingewiesen. Doch Mack wäre nicht Mack, wenn er sein Ding nicht dennoch einfach durchziehen würde. Bald wird er jedoch andere Fähigkeiten aus seiner Vergangenheit wieder ausgraben müssen.

Während eine Schulklasse gerade den Staudamm besichtigen will, stürmt eine Gruppe von Söldnern unter der Führung von Ron (Bruce Willis) das Gebäude. Sie erschießen die Wachen, nehmen die restlichen Menschen als Geiseln und bringen den Leiter der Station dazu, die erste Blockade des Damms zu lösen. Zeit für Mack den Tag zu retten, denn ihn haben sie bisher nicht entdeckt und irgendwer muss ja verhindern, dass die ganze Gegend überschwemmt wird.

Nachdem ich in letzter Zeit ganz untern angekommen bin, was die Erwartungshaltung an Bruce Willis „Action-Gurken“ betrifft, bin ich hier nahezu positiv überrascht worden. Liegt sicherlich auch an Regisseur Jared Cohn (The Horde), der sich zwar immer im Bereich der B-Movies und darunter bewegt, jedoch bei bald 50 Filmen im Bereich Action, Horror und Thriller eindeutig schon einiges an Routine innerhalb seines Metiers gesammelt hat.

Das führt zumindest dazu, dass sich diese „Stirb Langsam in einem Wasserkraftwerk“ Variante so anfühlt, als wäre es ein in sich stimmiger Film. Ein etwas grantiger Antiheld, der seine beste Zeit bereits hinter sich hat, ein fanatischer Bösewicht, der wenig bis nichts mehr zu verlieren hat und eine Ex-Freundin, die zwar jetzt einen Neuen hat, jedoch natürlich unsere Hauptfigur noch immer liebt.

Hinzu kommt das relativ unverbrauchte Setting des Kraftwerks. Die Action an sich ist die meiste Zeit über zumindest routiniert, dabei fehlen erwartungsgemäß freilich Highlights und bei manch einer Aktion zweifelt man ganz stark daran, dass man als Söldner tatsächlich so doof/naiv reagieren würde. Atmosphärisch entsteht auch keinerlei Spannung, denn wer fix überleben wird ist von Beginn an glasklar und alle anderen Mitspieler, sind sowieso egal.

Am Schlechtesten bzw. Unpassendsten am gesamten Film finde ich dann die Einblendungen von echten Überschwemmungen. Erstens gibt dies der Sache einen seltsamen und unpassenden ernsten Charakter, denn wie man weiß wurden/werden bei diesen Katastrophen, einige Leben und Existenzen zerstört und zweitens merkt man aus filmtechnischer Sicht, einfach zu stark den qualitativen Unterschied dieser Aufnahmen. Hier wäre weniger eindeutig mehr gewesen.

Patrick Muldoon (Spiders 3D) macht dafür Spaß als Mack, da er seine Rolle genau so launig anlegt, wie sie gespielt werden muss. Als ambivalenteren Handlanger des bösen Anführers gibt es ein Wiedersehen mit Matthew Marsden (Bounty Killer) und Bruce Willis (Survive the Game)? Nun der darf endlich wieder mal der Schurke sein und das ist auch für uns Zuschauer eine Erleichterung, denn da kann man den Ärger über sein „Schauspiel“, gekonnt auf seine Figur projizieren.

Aber im Ernst, er war durchaus schon noch schlechter, sein Spiel hier geht schon in Ordnung. Wie er den Satz mit dem (sinngemäß) „etwas verrückt zu sein schadet nicht“ rüber bringt, da war dieses leichte Aufflackern zu sehen, dass er es noch könnte, wenn er es wollte. Natürlich bin ich konditioniert durch die letzten, schlimmsten Willis-Filme überhaupt und die Erwartungshaltung spielt eben immer eine Rolle, doch das geht für diese Art von Film so schon durch.

Insgesamt daher belanglose Action-Kost von der Stange, mit ein paar doch engagierten Performances und genug Routine, um nie richtig negativ aufzufallen. Der nächste Film von Cohn und Willis namens „Vendetta“ steht bereits in den Startlöchern und da sind dann auch Namen wie Clive Standen, Thomas Jane und Mike Tyson mit dabei. Es könnte also durchaus besser…ach Blödsinn, sagen wir einfach konstant weniger schlecht als zuvor für Willis weiter gehen.

„Deadlock“ bekommt von mir 4/10 mit falschen Mitteln das Richtige erreichen wollende Empfehlungspunkte.


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