Best of Worst Case: Spider City aka Spiders 3D (Filmkritik)

Eine russische Raumstation stürzt zur Erde, durchschlägt eine Straße und kracht ins U-Bahn-Netz von – richtig: New York! Warum New York? Weil alle schlimmen Dinge genau dort passieren. Auf jeden Fall ist es ein verdammt mieser Tag für Jason (Patrick Muldoon), der ist nämlich für die Verkehrssicherheit der U-Bahnen zuständig. Als dann noch einer seiner Techniker dort unten tot aufgefunden wird, ist für Jason klar, dass da etwas nicht stimmen kann. Angeblich ist sein Kumpel auf die Stromgleise gefallen, aber das glaubt Jason nicht. Zum Glück.

Denn auf der Raumstation waren mutierte Spinnen, welche die Soviets (wer sonst?) gezüchtet haben, dann brach der Kontakt mit der Station ab und – hui – jetzt sind sie im Untergrundsystem von New York. Die U.S. Army rückt an, sperrt die Gegend ab und lässt Wissenschaftler anrücken. Aber rasch taucht die Frage auf, ob die wirklich die Spinnen vernichten wollen, ober ob da mehr dahinter ist, schließlich scheint die Army nach etwas zu suchen, anstatt die Plage zu vernichten. Suchen die vielleicht nach der Spinnenkönigin um sie für ihre Zwecke zu nutzen?

Spiders 3D

Ja, endlich wieder ein echter Trashfilm, so wie er sein soll! Leider keine Haie dabei, dafür endlich wieder einmal Spinnen. Nach „Arachnid“ (ist ewig her) und „Arachnoquake“ war es wieder Mal Zeit für eine Spinnenplage. Bevor ich auf den Film eingehe, rasch ein paar Worte zum Regisseur namens Tibor Takács. Der Name sagt euch nichts? Dann sagen euch vielleicht folgende Filme etwas: „Sabrina – total verhext!“, „Gate – Die Unterirdischen“, „Gate II – Das Tor zur Hölle“ oder „Rats“? Nein, schade.

Denn ich musste sehr breit grinsen, als ich feststellte, dass der Mann, der einen meiner damaligen Lieblingsfilme („Gate – Die Unterirdischen“) gemacht hat, auch bei diesem Film hier die Regie in der Hand hat. Auch wenn man anhand seiner letzten Filme sehen kann, dass er jetzt schon lange Zeit im TrashFach Zuhause ist.

Und „Spiders 3D“, wie er im Original heißt (nicht „Spider City“, wie bei uns) macht eine Menge Spaß – macht aber leider auch ein paar Sachen falsch.

Zum einen funktionert der Film lange Zeit (sicher die ganze erste Stunde) wirklich wie ein Horrorfilm, soll heißen, wir sehen die Viecher nie wirklich, kriegen immer nur einen kurzen Moment lang ihre Taten zu sehen und die Spannung baut sich auch dadurch auf, nicht zu wissen, ob das jetzt ein „richtiger“ Horrorfilm wird, oder doch „nur“ ein Trashmovie, denn die ersten 40 Minuten fühlt er sich wirklich wie ein Horrorfilm aus dem Buche an.

Und dann wird die Sache trashig hoch Drei. Von den Spinnen an sich – wieder einmal: CGI – abgesehen, ist das Hauptproblem leider erneut der Schnitt. Das ist extrem schade, weil es viele witzige und coole Szenen geben würde, denen leider der teils sehr schlechte Schnitt so richtig das Tempo nimmt. So ruft zum Beispiel ein Charakter dem anderen zu, dass er vorsichtig sein soll und nachdem er fertig geschrien hat bleibt das Bild noch eine Sekunde auf ihm, dann erst wird zum anderen geschnitten, der eine Sekunde wartet, sich dann erst umdreht, ruft „Oh Gott!“, weil er die Spinne hinter sich sieht – und anschließend nochmals eine Sekunde wartet, bevor wieder geschnitten wird und die Person wegläuft. Das dauert einfach zu lange. Sogar geduldige Zuseher fühlen sich da auf Dauer leicht irritiert. Ich bin ja kein Freund von unübersichtlich/extrem-geschnittener Action – wenn ich aber bei Action-Szenen den Wunsch nach einem Polster verspüre, dann läuft was falsch.

Die Darsteller – allen voran natürlich Patrick Muldoon (Starship Troopers, Stigmata) und Christa Campbell („The Wicker Man“ und „Drive Angry„), sowie deren Filmtochter Sydney Sweeney („The Ward“) – sind alle gut bei der Sache, mal mit mehr Overacting, mal mit weniger Overacting. Und in beiden Fällen meine ich Patrick Muldoon, der hin wieder wirklich reserviert und cool spielt und in manchen Szenen einfach extrem übertreibt – nicht so super, wie Nemec in „Sand Sharks„, aber trotzdem super anzusehen („Guess they won’t be complaining about the rats anymore“).

Wenn dann die Plage so richtig losbricht, dann geht es rasch und die Biester schlagen flott und chaotisch zu – dass es zum Ausbruch aus der Quarantänezone kommt und eine Riesenspinne als Königin dabei sein muss ist wohl auch völlig klar, oder? Das Biest sieht auch ganz cool aus und macht mehr her, als die meisten CGI-Monster der letzten Monate (und einen gewissen „Bigfoot“ schlägt sie um Längen), aber erneut ist es der Schnitt, der die Sache ein wenig ausbremst.

Entweder fiel es mir erst in der zweiten Hälfte des Films auf, weil in der ersten wenig Action ist sondern mehr Wert auf Spannung gelegt wird, oder es gab bei der zweiten Hälfte echt einen anderen Cutter. Ich verstehe es wirklich nicht.

Nichtsdestotrotz macht „Spiders“ bzw. „Spider City“ verdammt viel Spaß und ist ein Genuß für alle Trashfans, die von Haien mal Pause haben wollen (zumindest bis zum „Sharknado“!) und trotzdem nicht auf ihre Dosis Tierhorror verzichten wollen.

„Spider City“ bekommt von mir 5,5 von 10 möglichen mit Alien-DNA-gekreutzen Punkten

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: 5):
Ein an sich guter Film, der leider vom Schnitt und den Effekten zurückgehalten wird, aber trotzdem Spaß macht.

Fazit: Ein durchschnittliches, aber unterhaltsames Creature Feature.
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