Drive Angry 3D (Filmkritik)

Als seine Tochter vom verrückten Sektenanführer Jonah King (Billy Burke) getötet wird und dieser auch noch seine Enkeltochter dem Teufel opfern will, hat der ehemalige Trucker Milton (Nicolas Cage) die Schnauze voll. Gemeinsam mit der schlagkräftigen Kellnerin Piper (Amber Heard) macht er sich auf um sie zu retten, was bald die Cops und einen merkwürdigen Mann im Anzug (William Fichtner) auf den Plan ruft.

Drive-Angry-3D

Patrick Lussier hat in seiner Anfangszeit als Cutter mehrmals mit Wes Craven gearbeitet. Nach seinem Debut als Regisseur in „God’s Army 3“ folgten in Zusammenarbeit mit Craven drei Dracula Filme. 2009 stand er für „My Bloody Valentine 3D“ hinter der Kamera und konnte erste Erfahrungen mit den 3D-Effekten sammeln.

Drive Angry konnte trotz seiner bewusst trashigen, auf Spaß ausgelegten und sich nicht ernst nehmenden Machart an den amerikanischen Kinokassen nicht punkten und spielte bis jetzt gerade einmal 10 Millionen Dollar ein. Dabei ist der Film geeignet, wie schon lange kein zweiter, dem leicht angeheiterten männlichen Zuschauer, Unterhaltung im Grindhouse-Stil zu bieten, die ausnahmslos Spaß macht.

Am besten das eigene Hirn an der Kinokasse abgeben! Als Spaßfilm, der Drive Angry nun einmal sein will, verzichtet man auf eine anspruchsvolle Handlung und verpasst seinen Charakteren nur ein Mindestmaß an Tiefe. Dafür pflastert der Film seine Geschichte mit Action, Kugeln und nackten Brüsten – was will man also mehr.

Der sogar im Filmtitel vorkommende 3D Effekt wirkt weder als Avatar-mäßiger Eyecatcher noch besonders störend, wobei die eine oder andere gute Idee umgesetzt wurde. Unterm Strich profitiert der Film relativ wenig von besagtem 3D, so dass man guten Gewissens darauf verzichten kann, ohne zu viel zu verpassen.

Nicolas Cage ist zweifelsohne ein sehr guter Schauspieler. Zwar hat er aus seiner finanziellen Not heraus in letzter Zeit viele zweifelhafte und schlechte Filme gemacht, zeigt aber zwischendurch gerne wieder einmal, dass er es immer noch drauf hat. In Drive Angry gelingt ihm das zwar nur bedingt, aber immerhin schafft er es durch das Spielen seiner Standardrolle einen coolen Eindruck zu machen.

Amber Heard ist als Piper mehr als nur ein optischer Aufputz und darf schon das eine oder andere Mal mit ihren männlichen Kollegen aufräumen – nie um einen coolen Spruch verlegen. Zwar ist ihre Rolle auch da um gut auszusehen, man hat aber nie das Gefühl es würde nur darum gehen.

Billy Burke als Sektenführer mit der Gelfrisur wirkt einfach nur irre und macht den Eindruck, als wäre er den ganzen Film über auf irgendeinem abgedrehten Trip. Trotz seinem Gefasel vom Ende der Welt wirkt er im Vergleich zu Cage und Co zu blass und harmlos für einen guten Antagonisten und kann nicht mit seinen Kollegen mithalten.

Der Star des Films ist daher ohne Diskussion William Fichtner. Der verleiht seiner Rolle eine unglaubliche Präsenz und etwas Übernatürliches – manchmal hat man sogar das Gefühl er könne Milton beinahe riechen. Wenn er dann gut gelaunt Leute an die Wand nagelt, oder mit einem Gefahrenguttransporter eine Polizeisperre auflöst, ist das eine Klasse für sich und unbedingt sehenswert.

Drive Angry 3D will in erster Linie dem Zuschauer (optische) Freude bereiten und das schafft er mit Leichtigkeit – wenn man nicht zu viel über Kleinigkeiten nachdenkt, kann man als Freund der leichten Unterhaltung beim Genuss dieses Filmes nichts falsch machen.

Der Film bekommt daher von mir 8/10 Empfehlungspunkten.


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