Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs – The Lord of the Rings: The Return of the King (Filmkritik)

Saurons Heer will Minas Tirith angreifen, die in Felsen errichtete Hauptstadt von Gondor. Angesichts der Bedrohlichkeit des feindlichen Heeres wiegt es umso schwerer, dass Gondors König fehlt und nur der schwächliche Truchsess Denethor (John Noble) über das einst mächtige Königreich wacht. Wird Aragorn (Viggo Mortensen) die Kraft aufbringen, jene Aufgabe zu übernehmen, für die sein Schicksal ihn bestimmt hat? Während Gandalf (Ian McKellen) verzweifelt versucht, die mutlosen Kämpfer von Gondor zu motivieren, sammelt Théoden (Bernhard Hill) die Krieger von Rohan, um am Kampf teilzunehmen. Aber ist Frodo überhaupt noch am Leben und wird er es schaffen, den Ring zu zerstören?

LOTR - The Return of the King

Mit “Die Rückkehr des Königs“ beendete Peter Jackson 2003 die Herr der Ringe-Trilogie und brachte sein Mammutprojekt zu einem äußerst gelungenen Abschluss und gewann dafür verdient alle 11 Oscars für die er nominiert war. Möglich gemacht wurde das durch über 26.000 Statisten und einem Team von 2.400 Mitarbeitern, mit deren Hilfe Peter Jackson in Neuseeland Mittelerde entstehen ließ. Über 20.000 Gegenstände wurden eigens für die Filme geschaffen, unter anderen auch exquisite Schmuckstücke wie Arwens Abendstern, der „eine Ring“ und Nenya, der Ring von Galadriel.

Nach den 275 Tage lang andauernden Dreharbeiten, musste Peter Jackson wegen Nachdrehs für „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“ noch einmal seine komplette Schauspieler-Truppe zusammen trommeln und brauchte so circa ein Jahr um sein Herzensprojekt abzudrehen, für das er sich bereits im Jahr 1995 die Filmrechte sicherte. Hier schaffte er es, sich das Beste bis zum Schluss aufzuheben, denn gerade wenn man dachte, die Schlacht um Helms Klam wäre episch gewesen, kommt „Die Rückkehr des Königs“ daher und definiert neu, wie ein Kampf auszusehen hat.

Dass Peter Jackson am Anfang zeigte, wie aus Smeagol Gollum wurde, war sehr interessant zu sehen und Andy Serkis dürfte sich gefreut haben, mal einen Tag nicht seinen Motion-Capture Anzug tragen zu müssen. Durch diesen Rückblick bekommt man einen tieferen Einblick und Mitgefühl für diese tragische Figur und kann erahnen, was wohl gerade in Frodo vor sich geht und welche Macht dieser unscheinbare Ring über seinen Träger hat.

Am Ende stehen sich an die Hunderttausend blutrünstige, kampfeslustige und heldenhafte Krieger gegenüber. Künstlich wirkt hier trotzdem kaum etwas – natürlich ist klar, dass sich nicht tatsächlich so viele Statisten bekriegt haben und dass Gollum nicht wirklich existiert natürlich auch, doch die sehr reale Optik hilft dem Zuseher sie glaubwürdig zu finden und als real wahrzunehmen.

Jackson setzt auf dynamische, schwindelerregende Kamerfahrten, genußvolle Action und optische Höhepunkte, was viel Abwechslung in die Schlacht bringt. Trotz allem schafft er es trotzdem, die Schlacht, obwohl sie ja riesig ist, übersichtlich zu halten, was ja keine leichte Übung ist und bei „Der Hobbit 3“ nicht so gut gelang. Aufgelockert wird das Geschehen oft durch Kommentare von Legolas und Gimli, die durch ihre trockenen Gags für die meisten Lacher verantwortlich sind. Vielleicht hatte Jackson das Gefühl, er müsse all das Düstere ein bisschen auflockern.

Orlando Bloom (Zulu) als Elbe Legolas hat ebenso wie John Rhys-Davies (Metal Hurlant Chronicles) als Zwerg Gimli insgesamt betrachtet weniger Screentime als in den Vorgängern. Beide bekommen trotzdem einige denkwürdige Momente und sehr humorvolle Dialoge, so dass dies leicht zu verschmerzen ist.

Ian McKellen darf sich in der Rolle des weisen Zauberers Gandalf ins Getümmel stürzen und darf im großen Kampf auch schon mal ordentlich austeilen und sich so aktiver am Geschehen beteiligen, als noch in „Die zwei Türme“.

Viggo Mortensen (The Road) als charismatischer Aragorn verkörpert hier den wiederkehrenden König Gondors mit der idealen Mischung aus Mut, Kampfeswillen und Würde, sodass ihm wohl auch die Zuschauer ohne zu zögern überall hin folgen würden.

Obwohl der Denetor aus dem Film mit dem aus dem Buch nicht so viel gemein hat, stellt John Noble (Sleepy Hollow) den unsympathischen und allmählich dem Wahnsinn verfallenden Truchseßen Gondors auf beeindruckende Weise dar. Gemeinsam mit David Wenham (300: Rise of an Empire) als sein ungeliebter Sohn Faramir, hat er einige Szenen, die den Vater-Sohn-Konflikt auf die Spitze treiben und lange im Gedächtnis haften bleiben.

Dagegen können Bernard Lee (Valkyrie) als König Théoden von Rohan und Miranda Otto als seine Nichte Éowyn die Herzen der Zuschauer durch ihr bravourös sympathisches Spiel gewinnen. Ihnen wird außerdem das Privileg zuteil, in einem der mitreißendsten Momente der Schlacht um Minas Tirith zu glänzen und Éowyn zeigt am Ende, dass es manchmal auch ganz gut ist, kein Mann zu sein.

Dominic Monaghan (Wolverine) als Merry und Billy Boyd (Master and Commander) als Pippin setzen fort, was sie im zweiten Teil begonnen haben und leisten einige entscheidende Beiträge zum Ausgang der Geschichte. Elijah Wood (Grand Piano) als Frodo porträtiert den körperlichen und seelischen Verfall von Frodo sehr gut und profitiert davon, dass er nicht mehr nur wandert und leidet. So kommt auch ein wenig Spannung auf. Sean Astin (The Strain) ist natürlich mit von der Partie und von seiner Bereitschaft, Frodo bis in den möglichen Tod zu folgen, kann man sich wohl ein Scheibchen abschneiden.

Ungewöhnlich endet der Film nicht direkt nach der großen Schlacht, sondern man folgt den einzelnen Charakteren und so bekommt jeder ein würdiges Ende und Jackson hielt sich damit an die literarische Vorlage von Tolkien. Daher hat der Film auch eine Länge von 3 Stunden und 10 Minuten.

Fazit: Dieser Film ist ein mehr als würdiger Abschluss einer wortwörtlich fantastischen Trilogie, die dank ihrer konstanten Qualität ihresgleichen sucht. Daher ist für mich mindestens einmal im Jahr ein Herr der Ringe Triple Feature fällig.

Dieser Film bekommt daher von mir 9,5/10 fantastische Emfehlungspunkte.

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