Red Right Hand (Filmkritik)

Cash (Orlando Bloom) hat sein Leben wieder im Griff. Er hat aufgehört zu Trinken, nimmt nicht mehr an kriminellen Handlungen Teil und hilft seit dem Tod seiner Schwester, dem überforderten Schwager Finney (Scott Haze) mit seiner Farm und besucht mit seiner Tochter Savannah (Chapel Oaks) regelmäßig die örtliche Kirche. Doch die „heile“ Welt verändert sich schon bald, denn Finney hat sich dem Alkohol verschrieben.

Dieses Problem kann er zwar mit Hilfe von Cash in den Griff bekommen, doch dass er sich von Gangster-Queen Big Cat (Andie MacDowell) Geld geborgt hat, erweist sich als das noch viel größere Problem. Cash muss für sie deswegen drei Jobs erledigen um die Schulden seiner Familie zu tilgen, doch wird die Verbrecherin sich an den Deal halten und Cash danach wirklich einfach wieder sein Leben leben lassen?

Von den Regisseuren Eshom Nelms und Ian Nelms habe ich bisher nur ihren letzten Film Fatman gesehen. Dabei haben sie den Irrsinn der Story bodenständig gehalten. Bei ihrem neuesten Werk gehen sie einen etwas umgekehrten Weg und lassen die lieb gewonnene Normalität der Hauptfigur, in eine Spirale aus Gewalt und Verbrechen abdriften. Dass diese bekannte Dynamik mitreißt, liegt vor allem an den intensiven Darstellern.

Für mich ist dies klar ein „Schauspieler-Film“, der weniger von der Handlung an sich, als von den Performances lebt. Orlando Bloom (The Shanghai Job) als Cash ist körperlich fit doch sein Gesicht wirkt so, als hätte er einiges erlebt bzw. hinter sich gelassen. Obwohl er durchaus Emotionen zeigt ist es vor allem seine unberechenbare Coolness mit der er gefährliche Situationen angeht, was ihn zu einer Figur macht, der man gerne auf ihrem Weg folgt.

Andie MacDowell (Ready or Not) als Gangsterboss Big Cat, habe ich so noch nie spielen sehen. Manipulativ, eiskalt und machtgeil nimmt sie sich einfach was sie will und wenn sie Jemanden loswerden will, dann passiert das immer auf eine blutige Art und Weise und manchmal legt sie dabei auch selbst Hand an. Als Nebenfigur versprüht Garret Dillahunt (Wheelman) als geläuteter Priester seinen Charme und Newcomerin Chapel Oaks (Pain Hustlers) ist eine echte Entdeckung als Savannah, wie sie als emotionale Stütze für ihren Vater agiert, obwohl sie selbst noch ein Kind ist.

Die Atmosphäre stellt einer oberflächlich friedlichen Kleinstadt einen korrupten Kern gegenüber, wie so oft ist eben der äußere Glanz nur Schein, man muss hinter der Fassade nach der Wahrheit suchen. Was die angewandte Gewalt anbelangt, nun da gibt es durchaus die eine oder andere Spitze (ein „Höhepunkt“ ist dabei die Folter einer Nebenfigur), doch grundsätzlich werden diese Sequenzen nie zelebriert, sondern sind Teil der trostlosen Grundstimmung.

Trotz der Abwärtsspirale – vor allem auf Cash bezogen – hat man als Zuschauer dann doch immer wieder Hoffnungsschimmer, dass es immerhin für ein paar der positiven Figuren, ein Happy End geben könnte. Was dann im Finale den wichtigsten negativen Charakteren passiert, ist auf eine überraschend intensive Art befriedigend und stimmig als Abschluss der Story. Die Intensität leidet in Summe nie wirklich unter der eher langsamen Erzähl-Geschwindigkeit.

In Summe also ein kleines Thriller-Drama mit einfacher Story, wo die nicht uninteressanten Figuren von motivierten Schauspielern mit mehr Leben gefüllt werden, als in so manche anderen Produktionen. Highlights habe ich dabei zwar wieder mal keine erlebt, auch keine echten Überraschungen, aber das habe ich auf Grund der Handlung auch nicht erwartet. Ein Tip für Genre-Fans für Zwischendurch, für Orlando Bloom Fans eine echte Empfehlung.

„Red Right Hand“ bekommt von mir 7/10 sich gegen sämtliche Widrigkeiten behauptende Empfehlungspunkte.


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