Heart of Stone (Filmkritik)

Offiziell ist Rachel Stone (Gal Gadot) technische Unterstützerin im MI6 Team, unter der Leitung von Parker (Jamie Dornan). In Wirklichkeit arbeitet sie jedoch verdeckt, denn sie ist Mitglied bei einer geheimen Friedens-Organisation, die diversen offiziellen Gruppierungen, ohne deren Wissen behilflich ist. Der Kern dieser Organisation ist das sogenannte „Herz“.

Eine künstliche Intelligenz, mit der man Zugang auf alle elektronischen Geräte auf der gesamten Welt hat und diese auch steuern kann. Genau auf dieses Herz hat es eine junge Hackerin Keya (Alia Bhatt) abgesehen und sie wird dafür sorgen, dass Stone und ihre Leute, vor ihrer bisher größten Herausforderung stehen…

Aktuell (also um genau zu sein seit 11. August 2023) haben wir hier also das nächste Franchise, dass Netflix gerne auf die Beine stellen möchte. Unter der Regie von Tom Harper (Die Frau in Schwarz: Der Engel des Todes) hat man sich hier voll auf die Starpower von Hauptdarstellerin und Produzentin Gal Gadot verlassen, um den ersten Teil einer Reihe su schaffen, die an den Erfolg der Mission Impossible Filme (mit etwas James Bond drüber gestreut) anknüpfen soll.

Ich bin im Prinzip relativ tolerant, was oberflächliche Unterhaltung betrifft, ich habe auch auf Grund meines Berufes einen permanenten Anwendungszweck dafür. Es gibt aber eine Grenze, was generische Beliebigkeit betrifft und auf die bin ich hier getroffen. Um genau zu beschreiben, warum hier keine Spannung aufkommt, folgen ab nun Spoiler. Vergleichbar ist das Erlebnis hier übrigens am ehesten mit der Hochglanz-Langeweile, die zuletzt bei der Citadel-Serie aufgekommen ist (auch die geheime, über allen anderen stehende Organisation ist dabei).

Erstes Problem ist die Vorhersehbarkeit, wofür ich mich kurz auf die Metaebene begebe. Wer könnte ein Verräter sein? Richtig, wie ich bereits bei The 355 erwähnt habe, muss es natürlich der einzige männliche Star sein (natürlich meine ich Jamie Dornan), damit das Rampenlicht nur der Dame gehört. Dass die „böse“ Hacker-Dame ihn am Ende verlässt, ist ebenso klar, denn sie hat ja nur eine Agenda, dafür aber Ideale und ist nicht nur machtgeil. Dass die beiden Sidekicks sterben, dass erahnt man ebenso, was ein Fehler ist, denn das waren die einzigen Figuren, die ich gerne hatte.

Was zu einem weiteren Problem führt und das sind die Figuren. Gal Gadot (Red Notice) als zentrale Figur ist ausschließlich deswegen interessant, weil es eben Gal Gadot ist, ihre Rachel Stone ist nämlich hundert prozentig austauschbar. Jamie Dornan (Synchronic) zieht seine Sache mit (gefühlt) genau einem einzigen, grimmigen Gesichtsausdruck durch und Matthias Schweighöfer spielt den Nerd als etwas gebremste Variante seiner Rolle aus Army of Thieves, was nett ist, doch ebenso beliebig.

Alia Bhatt (Darlings) als ach so smarte, selbstverliebte Hackerin, ist mir eher auf die Nerven gegangen. Wie bereits erwähnt (jetzt kommen die Sidekicks), finde ich nur Jing Lusi (SAS: Red Notice) als harte und smarte Agentin und Paul Ready (Motherland) als Support-Agent und Katzen-Daddy sympathisch und die werden auf eine Art und Weise beseitigt, die schocken soll, mich aber nur geärgert hat.

Die Action auf die Zweikämpfe bezogen ist fad, im Sinne von zu schnell geschnitten und immer wieder mehr oder weniger klar, als Choreographie erkennbar. Die Over the Top Stunts, bei denen CGI zum Einsatz kommt (ich meine konkret die Fallschirm-Szene zu Beginn), erinnert nicht an Mission Impossible, sondern viel mehr an die Surf-Szene aus dem furchtbaren „Die Another Day“ James Bond Film. Auto- und Motorrad-Verfolgungsszenen sind zwar gut gemacht, involvieren aber kaum.

Auf Netflix-Event-Actionfilme mit Stars bezogen, ist dies somit für mich der schwächste und ich vergönne den anderen viel eher ein Franchise, einfach weil ich mehr Spaß mit ihnen hatte und die Figuren einem auch ans Herz gewachsen sind. Big Budget Produktionen (egal ob fürs Kino oder Streaming gemacht) sollten einfach wieder häufiger mehr Zeit/Geld/Energie in das Schreiben von guten Drehbüchern mit ausgearbeiteten Figuren investieren, die nicht nur Schablonen sind, dann klappen sicherlich auch wieder Filme, die begeistern. Etwas die bekannte Formel zu erweitern, wäre ebenso wünschenswert.

„Heart of Stone“ bekommt von mir 5/10 vorhersehbar und gerade noch ohne wirklich zu ärgern unterhaltende Empfehlungspunkte.


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