Ocean’s 8 (Filmkritik)

Debbie Ocean (Sandra Bullock), die Schwester von Danny Ocean (George Clooney), ist nach 4 Jahren endlich aus dem Knast entlassen worden und plant nun einen neuen Coup, für den sie ein Team von Meisterdiebinnen benötigt. So castet sie gemeinsam mit ihrer Komplizin Lou Miller (Cate Blanchett) die Juwelierin Amita (Mindy Kaling), die Trickbetrügerin Constance (Awkwafina), die Hehler-Expertin Tammy (Sarah Paulson), die Hackerin Nine Ball (Rihanna) und die Modedesignerin Rose (Helena Bonham Carter) für ihr Team. Ihr Ziel ist der Schauspielerin Daphne Kluger (Anne Hathaway) bei der Met Gala eine Diamenten-Halskette im Wert von 150 Millionen Dollar zu stehlen…

Die „Ocean’s“-Reihe ist echt gute Unterhaltung und lebt von einem Cast, das sich sichtlich gut verstand und Spaß bei den Dreharbeiten hatte. Vor allem der erste und der dritte Teil (der zweite Teil ist spätestens als sich Julia Roberts als Julia Roberts ausgibt unten durch) sind gut gelungen was dazu führt, dass ich sie gerne immer wieder mal gucke. Nicht zuletzt ist für den besonderen Flair der zwischen 2000 und 2007 entstandenen Film-Reihe Regisseur Steven Soderbergh verantwortlich, der den Filmen seinen Stempel aufdrückte und sie durch einige Spielereien einzigartig erscheinen ließ. Logiklöcher fallen dadurch auch nicht wirklich auf, obwohl sie gerade im zweiten und dritten Teil so groß sind, dass ein LKW durch passt.

Daher war ich eher skeptisch, als ich hörte, dass die Reihe mit Frauen in den Hauptrollen quasi rebootet bzw ein Spin-Off gemacht werden sollte. Ich zweifle sowieso die Sinnhaftigkeit solcher „Frauen-Filme“ an, denn das Timing wirkt berechnend und Filme die dieses Konzept zuvor schon verfolgt hatten, sind eher mäßig bis nicht erfolgreich gewesen. Ich denke hier an „Ghostbusters“ der sehr eindrucksvoll floppte, wenngleich der Film auch bei weitem nicht so übel war, wie alle Welt getan hat.

Regie führte Gary Ross, der zuvor schon bei „The Hunger Games“ und „Free State of Jones“ Regie führte. Er schafft es leider nicht sich stilistisch an die bereits existierenden Filme anzupassen, daher fühlt es sich kaum so an, als würde „Ocean’s 8“ zu der Reihe gehören und dann drängt sich mir die Frage auf, warum man den Film nicht einfach als vollkommen unabhängigen Film in die Kinos schickt, anstatt ihn auf Biegen und Brechen mit diesem Franchise zu verknüpfen.

Das soll nicht heißen, dass „Ocean’s 8“ keinen Spaß macht, denn das tut er durchaus. Immerhin sind einige Oscar-Gewinnerinnen dabei, die ihr Handwerk verstehen und daher kommt der Film recht flott daher und taugt gut als kurzweilige Unterhaltung.

Sandra Bullock (Gravity) als Debby, die Schwester von Danny Ocean, ist die Leading-Lady, die alle Fäden in der Hand hält, aber im Hintergrund zusätzlich ihr eigenes Ding dreht. Ihr zuzusehen, wie sie ihr Team zusammenstellt, ist eines der Highlights des Films. Cate Blanchett (Thor: Ragnarok) ist als Lou die Stimme der Vernunft und versucht die oft übermäßig ambitionierte Debby ein wenig zu bremsen.

Rihanna (Valerian and the City of a Thousand Planets) als Hackerin Nine Ball war ebenfalls gut gecastet. Ihr, sagen wir vorsichtiger Optimismus, ist ziemlich amüsant. Ebenfalls gut war Anne Hathaway (Colossal). Sie war ja eine Zeit lang eine der (wohl unverdient) meist gehassten Schauspielerinnen Hollywoods und ich hoffe sie schafft es mit dieser Rolle zurück in die Gunst des Publikums. Als Schauspielerin, die eine Schauspielerin spielt konnte sie richtig dick auftragen.

Weiters mit von der Partie sind Mindy Kaling (This is the End) als Juwelierin Amita, Awkwafina (Neighbors 2: Sorority Rising) als Diebin Constance, Sarah Paulson (American Crime Story) als Hehlerin Tammy und Helena Bonham Carter (Alice Through the Looking Glass) als Rose Weil, eine Fashion Designerin, die für die Truppe die Eintrittskarte für die Met-Gala ist.

Fazit: Kann man sehen, muss man aber nicht. Es fehlt der Charme der bisherigen Filme, Spaß hat man aber trotzdem.

Dieser Film bekommt von mir 6,5/10 gestohlenen Punkten.


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