The Marine (Filmkritik)

Eine Gruppe von Diamantendieben unter der Führung von Rome (Robert Patrick) landen auf ihrer Flucht vor der Polizei, bei einer abgelegenen Tankstelle. Gleichzeitig holt sich gerade der kürzlich entlassene Marine John Triton (John Cena) gemeinsam mit seiner Ehefrau Kate (Kelly Carlson) etwas Benzin. Blöd nur, dass auch Polizeiautos hin und wieder aufgetankt gehören und so gibt es schon kurze Zeit später einen toten und einen schwer verletzten Polizisten, eine explodierte Tankstelle und eine entführte Herzensdame.

Natürlich nimmt John die Verfolgung der Übeltäter auf eigene Faust auf, denn seine Fähigkeiten und sein Wille alles zu tun, um Kate wieder zurück zu bekommen, machen ihn zum perfekten Ganovenschreck. So kommt es wie es kommen muss, die lebendigen Bösewichte werden immer weniger und schon bald wünscht sich Rome, er hätte das Ehepaar Triton niemals kennen gelernt, denn dieser Marine ist einfach nicht aufzuhalten.

The Marine

2006 waren die im Jahre 2002 gegründeten WWE Studios (damals hießen sie minimal anders) noch ganz am Anfang und hatten erst drei Filme mit Dwayne „The Rock“ Johnson produziert und im selben Jahr „See No Evil“ veröffentlicht. Es schien daher eine gute Idee zu sein, mit John Cena eine weitere Wrestling-Größe in die Hollywood-Filmwelt einzuführen. Dass daraus ein Franchise werden würde, bei dem Ted DiBiase Jr. mit „The Marine 2“ und Mike „The Miz“ Mizanin in „Homefront“ und aktuell „Moving Target“ folgen würden, konnte damals freilich noch keiner wissen.

Regie führte John Bonito und es wundert mich nicht, dass der Kerl seit damals, gerade erst einen weiteren Film (Carjacked) inszeniert hat. Soll heißen – und das ist ja eher ungewöhnlich für eine Filmreihe mit mehreren Teilen – dass dieser Film der schwächste Part der Serie ist. Wobei ich klar nicht dem Regisseur alleine die Schuld geben würde, sondern auch dem Drehbuch, teilweise den Darstellern usw. und überhaupt habe ich ziemlich schnell festgestellt, dass dies eigentlich eine Parodie auf die Actionfilme der 80er Jahre ist, nur dass diese Tatsache den (meisten) Beteiligten, nicht mitgeteilt wurde.

John Cena (12 Rounds) funktioniert dabei klar wie Schwarzenegger in seinen frühen Werken (bevor er Kultstatus erreicht hatte), also als tumbes Muskelpaket, dass vor allem eines ist: unzerstörbar. Den kannst du rücklings in Glasflaschen donnern, mit automatischen Gewehren auf ihn feuern oder ihn wegsprengen wollen, der Kerl steht einfach immer wieder auf. Und diese Anfangssequenz, wo er gefangene Soldaten befreit, ist einfach nur lächerlich und auf eine plumpe Art patriotisch, wie es wohl nur Kleinkinder ansprechend finden würden, aber die schauen so etwas ja zum Glück nicht. Auch die Sequenz wo der Filmtitel eingeblendet wird, ist eine Klasse für sich.

Ansonsten stört der zu schnelle Schnitt bei den Kampfszenen und die kitschige Musik und die mangelnde Schauspielkunst, tut bei den romantischen Szenen einigermaßen weh. Dafür sorgen zahlreiche gewaltige Explosionen dafür, dass sämtliche negativen Gedanken weggeblasen werden – dass nenne ich voraus denken beim Drehbuch schreiben! Wirklichen und nicht nur unfreiwilligen Spaß machen hier neben der Sumpf- bzw. Waldkulisse vor allem die Bösewichte und dabei allen voran Robert Patrick als Rome, der zuletzt auf eine ganz andere Art großartig war, als Teil des Casts der ersten Staffel der „From Dusk Till Dawn“ Serie.

Von einer Anspielung auf seinen Auftritt in „Terminator 2“ über seine sarkastischen Oneliner bis hin zu manch irrer Geste, bei der man nie genau weiß, wie ernst er das jetzt wirklich meint, der Kerl ist einfach eine Mischung aus Psychopath und eiskalten aber charismatischen Schlitzohr. Patrick hatte sichtlich großen Spaß und ist der mit Abstand beste Part dieses Filmes. Als einer seiner Männer ist der immer coole Manu Bennett mit dabei, der sich mittlerweile als Crixus in der „Spartacus“-Serie und als Slade Wilson in „Arrow„, in die Herzen so mancher Fans gespielt hat und Anthony Ray Parker (The Matrix) als Morgan ist dann am meisten komisch, wenn er seine alten Camping-Geschichten auspackt.

Insgesamt daher ein unheimlich oberflächlicher, übertriebener und explosiver Actionfilm, der seine nicht vorhandene Atmosphäre zusätzlich wegsprengt und mit unfreiwilliger Komik brilliert. Die Bösewichte sind aber gelungen und der Spaß den Robert Patrick hatte, der überträgt sich auf den Zuschauer. Die Tatsache, dass es nach diesem Teil überhaupt weiterging ist dabei mehr verblüffend als der Fakt, dass man ohne Cena und nur mehr mit DVD-Premieren weiter machte. Aber wie bereits erwähnt, als Parodie gesehen, ist dieser Marine ganz großes Kino und anspruchslosen Action-Freunden durchaus zu empfehlen. Ansonsten einfach zu den Fortsetzungen greifen.

„The Marine“ bekommt von mir 5/10 unaufhaltsam aufs Ziel zustürmende Empfehlungspunkte.

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