The Expendables 3 (Filmkritik)

Nachdem die Söldnergruppe rund um Barney Ross (Sylvester Stallone) ihren ehemaligen Kollegen und Mit-Expendable Doc (Wesley Snipes) aus einem schwer bewachten, mobilen Gefängnis befreit hat, machen sie sich auf, um eine Lieferung eines Warlords aus Somalia abzufangen.

Doch es stellt sich heraus, dass es sich bei diesem Warlord um Conrad Stonebanks (Mel Gibson), einem Mitbegründer der Expendables, handelt. Stonebanks hat mit Barney noch ein Hühnchen zu rupfen und hat es dementsprechend auf sein Team abgesehen.

The Expendables 3

Nach dem Erfolg von „The Expendables“ im Jahr 2010 folgte nur zwei Jahre später „The Expendables 2„. Nachdem auch dieser Film finanziell erfolgreich war, ist es nun schließlich soweit und es folgt jetzt der Abschluss der vielleicht ersten Trilogie. Gerade im Vergleich zu Teil zwei hat sich hier dann aber doch das eine oder andere geändert.

Barney Ross (Stallone): Better get out of that seat and move to the back, Christmas (Statham) is coming.
Galgo (Banderas): But it’s only June…

Nach Stallone (Cliffhanger) selbst im ersten und Simon West (The Mechanic) im zweiten Teil der Expendables Regie geführt hat, ist für die Aufgabe an dieser Stelle der noch unbekannte Patrick Hughes verantwortlich. Das macht sich leider bemerkbar durch immer wieder deutlich verwackelte Actionszenen, denen zu allem Überfluss dann oft noch der Überblick fehlt. Etwas, dass zudem noch gerne die Illusion zerstört, sind technische Fehler und auffallend schlechte Spezialeffekte.

So stellt sich die Frage warum man denn bei einer Szene, bei der zwei Charaktere sich vor einer Bar unterhalten, das Gefühl bekommt, man hätte hier mit einem Greenscreen gearbeitet. Zudem sehen die Effekte zum Teil so aus, als hätten die Praktikanten daran gearbeitet (die zuständige Firma scheint aber die selbe zu sein, wie bei den Vorteilen).

Toll Road (Couture): They say you killed more people than the plague. Why were you in prison?
Doc (Snipes): Tax evasion

Etwas dass gerade Stallone selbst möglicherweise stören dürfte, ist die Tatsache, dass der Film es nicht oft schafft seine Schokoladenseite einzufangen. Gerade durch die von ihm selbst geschrieben Geschichte, in der er an der Seite von jungen Neulingen kämpft, wirkt er doch verhältnismäßig alt und die Tatsache, dass actionreiche Szenen scheinbar zunehmen schwieriger werden, macht sich bemerkbar.

Das führt gleich zur nächsten Frage, denn war es notwendig hier frisches Blut in ein Franchise zu bringen, dass in erster Linie von Nostalgie und dem 80er Jahre Charme lebt? Klare Antwort: Jein. Einerseits sind Barends Beweggründe nicht ganz schlüssig und die Einführung neuer, junger Expendables für den Zuschauer daher nicht völlig nachvollziehbar.

Lee Christmas (Statham): So you like knives, huh?
Doc (Snipes): I’m the knife before Christmas.

Allerdings wirken Kellan Lutz (The Legend of Hercules) als Smilee, Ronda Rousey (Fast & Furious 7) als Luna, Glen Powell (The Dark Knight Rises) als Thorn und Victor Ortiz so, als würden sie schon immer in diese Welt gehören. Zudem hält man sich durch deren Einführung die Option offen, das Franchise zu einem späteren Zeitpunkt mit ihnen weiter zu führen.

Bei den Schauspielern hatten neben den bereits erwähnten und den bereits bekannten vor allen die Neuzugänge scheinbar jede Menge Spaß bei der Arbeit. Da hätten wir beispielsweise Harrison Ford (Blade Runner), der hier quasi Bruce Willis als Barneys Kontaktmann ersetzt, Antonio Banderas (Der gestiefelte Kater), der in erster Linie durch seine große Klappe auffällt und Wesley Snipes (Game of Death), dessen mehrjähriger Gefängnisaufenthalt sich scheinbar auf seinen Geisteszustand ausgewirkt hat.

Barney Ross (Stallone): What happened to Church (Willis)?
Max Drummer (Ford): You could say… he’s out of the picture.

Wirklich glänzen kann hier jedoch Mel Gibson (Machete Kills), der hier nicht nur ausgezeichnet in die Rolle des berechnend sadistischen Bösewichtes passt, sondern hier auch so motiviert ist wie es nur geht und einen großen Teil seiner Dialoge selbst geschrieben hat (eigentlich oscarverdächtig)! Überhaupt sind die Dialoge wieder einmal das eigentliche Highlight des Films.

Zwar hat man, was die Selbstironie betrifft, einen großzügigen Schnitt gemacht, aber dennoch kommt der Humor nicht zu kurz. Der spielt dann beispielsweise auf das Leben der Schauspieler (Snipes) an oder informiert, dass man gewisse Charaktere (Willis) hier nicht sehen wird. Insgesamt könnte man mit den lustigen und coolen Zitaten ein eigenes Buch füllen, was der Stimmung sehr zugute kommt.

Barney Ross (Stallone): I missed you, Christmas.
Lee Christmas (Statham): I missed you too, you demented bastard.
Barney Ross (Stallone): You could’ve left out the demented part.

Alles in allem wäre „The Expendables 3“ eine perfekte Fortsetzung, wenn man sich nicht die Eingangs erwähnten Schnitzer geleistet hätte. Die Schauspieler hatten ihren Spaß und machen ihre Arbeit wie immer toll, wobei vor allem Mel Gibson einen unglaublich guten Bösewicht zum Besten gibt.

Das auf PG-13 reduzierte Rating macht sich zwar durch das Fehlen computergenerierter Blutfontänen bemerkbar, schadet dem Film aber sonst in keiner Weise. Teil 4 kann allen Problemen zum Trotz kommen!

Trench (Schwarzenegger): Look out for the CHOPPA!

Der Film „The Expendables 3“ bekommt 7/10 maximal draufgängerische Empfehlungspunkte!


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