Oldies but Goldies: Arielle, die Meerjungfrau – The Little Mermaid (Filmkritik)

Arielle sehnt sich danach an Land zu tanzen und spazieren zu gehen. Doch da ist ein Haken, denn sie ist eine Meerjungfrau und ihr Vater, König Triton, hat ihr jeglichen Kontakt zur Welt der Menschen verboten. Doch gegen seinen Willen sammelt die unternehmungslustige Arielle allerhand Plunder, der Menschen ins Meer gefallen ist und bei einer ihrer Erkundungstouren an der Oberfläche, verliebt sie sich in den feschen Prinz Eric, den sie schließlich vor dem Ertrinken rettet. Nun ist sie entschlossen ihre Flossen gegen Füße zu tauschen und wendet sich deswegen an die Meereshexe Ursula. Doch die führt nichts Gutes im Schilde und bietet Arielle einen gefährlichen Handel an….

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Es gibt wohl kaum jemanden in meinem Bekanntenkreis, der „Arielle, die Meerjungfrau“ nicht mindestens einmal gesehen hat. Ich persönlich kann mich noch daran erinnern, dass ich mich als Rothaarige mit Arielle irgendwie verbunden fühlte, aber nicht nur deshalb wiederholt die VHS in den Video-Player schob.

Der Film basiert auf dem Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen, dessen Werk wiederum auf der Sage der „Undine“ basiert, die eine Wassernymphe ist, deren bezaubernder Gesang gelegentlich über dem Wasser vernommen werden kann. Allerdings entfernt sich die Disney Version schon sehr weit von Andersens Märchen, alleine schon dadurch, dass der Hauptcharakter hier wie so üblich ein Happy End bekommt.

Die Geschichte der jungen, naiven Meerjungfrau und ihre Liebe zu allem, das die Welt der Menschen so ausmacht, zählt für mich zu den absoluten Klassikern aus dem Hause Disney, auch wenn er um einige Jahrzehnte jünger ist als andere Juwelen aus dem Haus der Maus, wie z.B. „Cinderella“.

Die Unterwasserwelt ist wunderschön animiert und man sieht, dass sich die Zeichner wirklich Mühe gegeben haben, die Bewegungen der realen Vorbilder der einzelnen Figuren einzufangen. Diese farbenprächtige Welt diente dann wohl auch als Vorbild für „Findet Nemo“, ein Film der es ebenfalls schaffte, diversen Meeres-Tieren gekonnt Leben einzuhauchen.

Mit dem Soundtrack wagte man sich ein Stück weit weg von alt bekanntem und versuchte sich erfolgreich an anderen Musikstilen, wie etwa an der Stil-Richtung Reggae, die z.B. zum Einsatz kommt, wenn die im Original mit jamaikanischen Akzent sprechende Krabbe Sebastian „Under the Sea“ (Unter dem Meer) zum Besten gibt, was für mich neben „Part of your World“ (Ein Mensch zu sein) zu den absoluten musikalischen Highlights des Films gehört und ein absoluter Ohrwurm ist.

Was ebenfalls auffällt, ist wie geschickt die Lieder in den Film integriert sind. Da wird nicht einfach nur ein Song angefangen, der irgendwie kryptisch zum vorliegenden Thema passt, sondern die Handlung und der Text wirken, als ob es den Figuren einfach nicht mehr anders möglich war ihre Gefühle adäquat auszudrücken und sie so keine andere Wahl hatten, als zu singen.

Viele sind der Meinung, dass Ursula zu Unrecht als der Bösewicht des Films gesehen wird, denn in Wahrheit verkörpert ihre Einstellung, dass man Wünsche nur gegen einen gewissen Preis erfüllt bekommt, die reale Welt, in der man für seine Wünsche oft in die (Geld)Tasche greifen muss. Dass sie jedoch schummelt um ihren Deal zu ihren Gunsten ausgehen zu lassen, ist dann aber wieder eine andere Sache.

Als Novum für einen animierten Film war „The Little Mermaid“ sogar für einen Golden Globe als Bester Film nominiert und gewann den Oscar für Best Song und auch Best Score. Komponist Alan Menken und Texter Howard Ashman waren übrigens auch paralell für zwei Songs Oscar-nominiert und zwar für „Kiss the Girl“ (Küss sie doch) und „Under the Sea“ (Unter dem Meer), letztendlich gewann aber dann „Under the Sea“ den begehrten Goldmann.

Insgesamt spielte der Film rund um Arielle bei einem Budget von 40 Millionen Dollar über 211 Millionen Dollar ein, auch dank diverser Re-Releases auf DVD und Blu Ray. Ein heiße Debatte entstand übrigens durch eine neue Synchronisation der deutschen Fassung (die 1998 entstand, als Disney alle Klassiker für den europäischen Markt „überarbeitete“) von „Arielle, die Meerjungfrau“, die nicht nur durch neue Sprecher sondern auch geänderte Texte auffiel (die näher am Original lagen), was den Zorn der Fans nach sich zog. Aufgrund diverser Online-Petitionen ist auf den DVD’s ab dem Jahr 2013 sowohl die alte als auch die neue Synchronisation zu finden, was die Fangemeinde beruhigte. Fun Fact: es gibt auch eine österreichische Fassung!

Fazit: „Arielle, die Meerjungfrau“ ist nicht nur eine simple Liebesgeschichte, sondern auch eine Geschichte über das Erwachsen werden und welchen Preis es haben kann, wenn man konsequent seinen Träumen folgt. Was den Film dann letzten Endes zusätzlich auszeichnet ist seine gelungene Mischung aus Musical, Comedy und Drama.

Dieser Film bekommt von mir 8,5/10 aquatischen Punkten und ist ab sofort als Nummer 27 der Disney Classics als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Neben dem Hauptfilm, der in gewohnt hochwertiger Bild- und Tonqualität daher kommt, finden sich noch allerhand Extras auf der Blu Ray, zB das Musikvideo zuNeu-Interpretation von „Part of Your World“ der Künstlerin Carly Rae Jepsen.

„@Disneyanimation“ beschäftigt sich nicht nur mit den Animateuren von „Arielle“ sondern auch einer neuen Generation, die sich von diesem Klassiker inspirieren lassen. In „Howards Erzählungen“ spricht Texter Howard Ashman über die Wichtigkeit von von Musicals und in „In ihrer Welt: Jody Bensons Reise ins neue Fantasyland“ begleitet man die englische Synchronstimme von Arielle ins Walt Disney World.

In „Zusätzliche Figur: Harold the Merman“ stellen Co-Dehbuchautoren/Regisseure Ron Clements and John Musker eine Figur von, die aus dem Origianal-Drehbuch herausgeschrieben wurde. „Wie echte Schauspieler…“ zeigt, wie Live-Aufnahmen als Vorlage für die Animmation der Welt von Arielle verwendet wurden.

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