Oldies but Goldies: Aristocats (Filmkritik)

Die reiche Madame Adelaide hat es sich in den Kopf gesetzt, ihren geliebten Katzen – das wären Duchesse samt den Rackern Marie, Toulouse und Berlioz – zu den Alleinerben ihres Vermögens zu machen. Mit diesem Gedanken macht sie sich nicht nur Freunde, denn Adelaides Butler Edgar hatte sich selbst Hoffnung gemacht, einmal das beträchtliche Vermögen seiner Arbeitgeberin zu erben. Um seine Konkurrenz los zu werden, will er die Hauskatzen ertränken, doch er hat nicht mit dem Durchhaltevermögen der eigentlich verwöhnten Stubentiger gerechnet. Sein Plan scheitert und so setzt er die Katzenfamilie aus, die aber mit der Hilfe des Straßenkaters Thomas O’Malley flugs die Heimreise nach Paris antritt…

Aristocats Film

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„Aristocats“ kam 1970 als 20. animierter Film der Trickfilmfirma heraus, war also der erste Film, der nach Walt Disneys Tod erschien und auch der Letzte, den er vor seinem Tod in die Produktion schickte. Daher ist es ein wenig schade, dass der Meister nicht mit einem großen Werk wie etwa „Das Dschungelbuch“ abgetreten ist, sondern mit einem der eigentlich eher schwächeren Werke aus dem Haus der Maus.

Regie führte der Deutsche Wolfgang Reitherman, der sich unter anderem auch für andere Klassiker wie „Dornröschen“, „Cinderella“ und „Dumbo“ verantwortlich zeigte. Er war war einer der „Nine Old Men“, die den engsten Kreis an Mitarbeitern rund um Walt Disney bildeten und bei vielen Meisterwerken die Finger im Spiel hatten.

„Aristocats“ ist trotz seiner recht simpel gehaltenen Handlung eine waschechte Abenteuergeschichte. Wie so oft bei Disney-Filmen wachsen auch hier die Hauptfiguren über sich hinaus und schaffen es trotz verschiedener Widrigkeiten, in einer völlig fremden Umgebung zu überleben. Nicht zu übersehen sind die starken Ähnlichkeiten des Films mit dem Disney-Film „Susi und Strolch“, doch wenn man sich aus dem eigenen Garten bedient, ist es wohl nur halb so schlimm.

Was ich recht witzig finde, ist wie blass die Hauptfiguren sind und wie stark der Film letzten Endes von den skurrilen Nebenfiguren lebt. Richtig Leben in die Bude kommt erst mit dem Auftreten des Straßenkaters O’Malley, denn erst durch ihn erreicht der Film die Qualität an Ideen und Lachern, die man von Disney so gewohnt ist.

Und da Katzen laut Film furchtbar viel Musik brauchen, steuerte Disney einen höchst ungewöhnlichen Soundtrack im Jazz-Stil bei, der zwar ein wenig aus dem damals Disney-üblichen Rahmen fällt, aber trotzdem Spaß macht und auch den einen oder anderen Ohrwurm auf Lager hat.

„Aristocats“ wurde mit dem damals üblichen Xerox-Verfahren hergestellt, bei dem zuerst alles per Hand skizziert und dann mit einem Fotokopiergerät direkt auf Film übertragen wurde, was die Produktionszeit enorm verkürzte und die Kosten des Herstellungsprozesses deutlich senkte. Dies kam den Disney-Studios natürlich entgegen, war das Film-Studio doch damals in finanziellen Nöten.

Es hat natürlich den Nachteil, dass der Film für heutige Verhältnisse stellenweise etwas unsauber gezeichnet wirkt, was bei einer Blu-Ray natürlich besonders ins Auge fällt. Keine Frage, der Film hat noch nie so gut wie jetzt ausgesehen, hat aber auf Grund des eingeschränkten Quellmaterials seine Mankos. Dennoch bleibt der Disney-typische Charme natürlich erhalten.

Fazit: „Aristocats“ ist ein netter Film für zwischendurch, reicht aber nicht an die Klasse von etwa „Cinderella“ heran. Heraus stechen der jazzige Soundtrack und besonders die sehr skurrilen Nebencharaktere, die für den einen oder anderen Schmunzler sorgen.

Der Film bekommt 7/10 schnurrende und äußerst musikalische Empfehlungspunkte und ist ab sofort als Nummer 19 der Disney Classics als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Neben dem Hauptfilm in gewohnt hochwertiger Bild- und Tonqualität, findet man auch noch allerhand Extras auf der Blu Ray. „Der verloren gegangene Anfang“ zeigt einen ca 10 Minuten langen, nicht verwendeten Song. „She Never Felt Alone“ ist ein weiterer nicht verwendeter Track.

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