Best Of Worst Case: Attack Of The Killer Donuts (Filmkritik)

Johnny Wentworth (Justin Ray) ist eine Dumpfbacke. Nett, aber nicht der Hellste. Er glaubt eine Freundin zu haben, die gut aussieht (und immer Geld von ihm will), auch wenn sie mit halbnacken Muskelpaketen an ihrer Seite antanzt. Er mag seine Kollegin, die er von klein auf kennt, aber sieht nicht, dass sie in ihn verschossen ist. Er hat einen Job, den er nicht mag, aber er sieht nicht, dass er das ändern könnte. Sein bester Freund verbringt mehr Zeit mit seiner Mutter als mit ihm, aber er meint, dass ist normal, denn die beiden spielen ja nur Karten gemeinsam.

Genau.

Dann kommt jedoch Johnnys Onkel ins Spiel, der im Keller ein Labor hat und an einer geheimen Formel experimentiert. Es kommt wie es kommen muss: Eine Probe des neuen Serums kippt versehentlich in die Donut-Maschine. Was diese zum Leben erweckt, den Donuts Zähne wachsen und sie sehr hämisch lachen lässt. Während sie Menschen essen. Denn es ist Zeit für Rache!

Also, was Scott Wheeler hier abgeliefert hat erfüllt die Erwartungen, die man in einen Film mit dem Titel „Attack Of The Killer Donuts“ hat zu 100 Prozent. Zugegeben, es ist kein „Zombiber„, aber dennoch hat der Film seine großartigen Momente. Leider auch seine Tiefpunkte.

Die Tiefpunkte sind allerdings rasch aufgezählt, lassen sich aber nicht alle aufs Budget rausreden: Primär geht es um Szenen am Ende, in denen die Donuts in großer Menge angreifen und es einfach sowas von offensichtlich ist, dass die Dinger von der Ferne auf die Leute geworfen werden. Was okay ist, bitte nicht falsch verstehen – allerdings reicht eine halbe Stunde vorher EIN Donut, um jemanden abzumurksen und jetzt springen Dutzende herum und schaffen das nicht.

Dass die „Helden“ auch noch Zeit haben mit dem Tennisschläger herumzufuchteln, aber scheinbar nicht fähig waren wirklich einen Donut zu treffen – das ist die wahre Peinlichkeit. Weil es einach dumm und lächerlich aussieht. Die Szenen hätte man teilweise einfach weglassen können und der Film wäre eine ganze Ecke besser geraten.

Denn eines ist der Film auf alle Fälle: Witzig. Nämlich wirklich. Für mich beweist „Attack Of The Killer Donuts“ einmal mehr, dass ein Film die dümmste Prämisse aller Zeiten haben und trotzdem super sein kann, solange Charaktere dabei sind, die ich als Zuseher mag.

Und die Charaktere hier sind absolut liebenswert. Allen voran allerdings nicht Johnny (Justin Ray), sondern viel eher Michelle (Kayla Compton), die einfach absolut super die „insgeheim Verliebte“ spielt. Ihre Wortmeldungen und teilweise auch Aktionen – super. Dazu kommt, dass sie gemeinsam mit Justin Ray oder auch dem Sidekick Ben Heyman über weite Strecken ein super Comedy-Timing hat.

Die Effekte sind so ziemlich alle CGI und sehen dementsprechend aus. Natürlich fällt es auf, aber für einen Film dieser Kategorie war ich tatsächlich positiv überrascht. Die oben erwähnten „Wir bewerfen euch mit Donuts“-Szenen natürlich ausgenommen.

Viele Szenen funktionieren und sind wirklich fein gefilmt und übertrieben – ich denke nur an die Szene als der ultra-vegane-glutenfreie-super-duper Donut von der Konkurrenz eingeführt wird – die Musik, der Darsteller, die Optik – da passt einfach alles super zusammen. Ich denke – zumindest wirkt es so -, dass wirklich alle Beteiligten Spaß beim Drehen hatten.

Immerhin weiß Scott Wheeler ja auch was er tut – immerhin kann er auf „Snow Sharks“ als Film verweisen und der hat ja auch – wenn auch aus anderen Gründen – Spaß gemacht. Die Drehbuchschreiber Nathan Dalton (der noch nie an einem Filmdrehbuch geschrieben hat), Rafael Diaz-Wagner (kann auf ein paar unbekannte Sachen zurückblicken) und Chris De Christopher (der eher Schauspieler ist, wobei … „Piranhaconda“ und „Sharkansas Women’s Prison Massacre“ zählen da eigentlich nicht …) haben ein Drehbuch gezimmert, welches sich selbst eigentlich ernst nimmt und auf Situationskomik beruht – und es funktioniert.

Zugegeben, ein paar Szenen dauern ein wenig zu lange und man hätte früher zum Punkt kommen können, aber hey – das ist Jammern auf hohem Trash-Niveau. Freuen wir uns einfach, dass es noch Leute gibt, die irre genug sind solche Filme zu machen, die Spaß dabei haben und dass dann sogar was Unterhaltsames dabei herauskommt.

Außerdem brauchen wir mehr Filme mit Kayla Compton in der Hauptrolle. Aber das nur am Rande.

„Attack Of The Killer Donuts“ bekommt von mir 7,5 von 10 möglichen, wirklich unterhaltsamen, Punkten.

Best-Of-Worst-Case-Urteil: (Trashfaktor: Prämisse, Effekte)
Der Cast ist gut gelaunt, der Film funktioniert aufgrund der Szenen im Drehbuch und der zum größten Teil gut platzierten Witze und aufgrund der Menge an Irrsinn (die Donuts erinnerten mich positiv an die Spinnen aus „Eight Legged Freaks“ bzw „Arac Attack“) und die Hauptpersonen mag man einfach. Auch wenn man Johnny hin und wieder eine Ohrfeige geben möchte, weil er so blind in Bezug auf Michelle ist. Und das zeigt ja schon die Bindung an die Charaktere.

Fazit: Ein schöner Spaß, der wohl kein so großer Kult-Hit wie „Attack Of The Killer Tomatoes“ werden wird, aber dennoch eine kleine, runde Sache ist und wirklich gut unterhält. Ansehen!

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