Best Of Worst Case: 5-Headed Shark Attack (Filmkritik)

Dr. Angie Yost (Nikki Howard) ist Forscherin. Ihre Spezialität ist Meeresbiologie. Außerdem unterrichtet sie auch. Als ein leeres Boot auftaucht, auf welchem sich eigentlich mehrere Menschen befinden sollten, kommt die Polizei zu ihr. Grund: Auf einer Kamera wird das Foto eines mehrköpfigen Hais entdeckt.

Angie hält das für unmöglich, aber ihr Boss will dieses Tier unbedingt fangen. Also schickt er sie mitsamt ihren Studenten los, um den Hai zu jagen. Natürlich geht das nicht gut aus und so holt man sich externe Hilfe bei Hai-Jäger Red (Chris Bruno).

Allen Trashfans wird vermutlich auffallen, was das Problem ist. Es gibt den – unterhaltsamen, wenn auch gegen Ende hin stark nachlassenden – 2-Headed Shark Attack. Und dann gibt es den Nachfolger namens 3-Headed Shark Attack, der ein bisschen so wirkte, als hätte man zwei Filme einfach willkürlich zusammengeschnitten. Und dann sollte der dritte Teil kommen, nämlich der … 5-Headed Shark Attack. Say whaaaat?

Naja, alles halb so wild, denn der Film beginnt mit einem vierköpfigen Hai und der fünfte Kopf stößt später dazu (kein Scherz!), so gesehen passt die Reihung dann wieder. Da aber, abgesehen von der Tatsache mehrköpfige Haie als Monster zu haben, absolut nichts diese Filme verbindet ist es ohnehin völlig egal. Hauptsache, der Film macht Spaß.

Und das tut er. Teilweise. Manchmal sogar aus den richtigen Gründen, aber leider ist er genau deshalb auch verdammt langweilig, weil … er ist zu gut. Um es vielleicht ein bisschen verständlicher zu formulieren: Der Film hat ein Drehbuch, welches schon mehrfach verfilmt wurde (Haimonster – Haijäger – Opfer am Strand – persönliches Opfer – Rache – Haikonfrontation und aus) und das sogar viel besser als hier.

Also müsste man eigentlich genau eines machen: Let’s trash. Also einen wirklich grandiosen Trashfilm mit peinlichen Momenten, gezielt übertriebenen Irrsinn, schlechten Effekten und viel Blut. Tut man aber nicht. Stattdessen versucht Nico De Leon, der hier sein Regidebut abliefert, einen „richtigen“ Film zu machen. Ihr wisst schon … so mit Emotionen und so … mit Charakteren anstatt DarstellerInnen … mit Menschen, die zum Anlass passende Kleidung tragen anstatt immer nur Shorts und Bikinis und … *gähn*

Das hat dann zur Folge, dass Menschen wie Chris Bruno (aus der Serie „The Fosters“) oder Nikki Howard auf einmal beginnen und ihren Job ernst zu nehmen und – Hand aufs Herz: Das will doch niemand. Wenn ich einen echten, tragischen Hai-Film sehen will, dann gucke ich „Jaws“ oder „Die Tiefseetaucher“. Wenn ich einen Film mit dem Titel „5-Headed Shark Attack“ sehe, dann will ich Spaß haben und das Hirn ausschalten.

Zugegeben – die Effekte sehen überraschend gut aus, da gibt es viel Schlimmeres CGI da draußen und der Film ist aus streckenweise wirklich brutal, was ja ein klarer Bonus ist. Zumindest wenn man einen „richtigen“ Film drehen will und es ein Monsterfilm ist.

Leider kommen dann doch peinliche Momente durch und in Anbetracht der „Ernsthaftigkeit“ des Films, weiß man leider sofort – das war keine Absicht.

Beispiele? Zwei Menschen auf einem Boot. Jeweils am anderen Ende des Boots. Der Hai kracht unten dagegen. Es wackelt. Die Frau fällt hinein. Als sie hineinkippt, sieht man hinter ihr eine Hand im Bild und die Frage taucht auf: Hat die jemand reingeschubst? Kurz darauf eilt die zweite Person in Richtung der ersten Person (von der kann die Hand also nicht gewesen sein), ist entsetzt weil die erste eben gefressen wurde und läuft zurück zum Steuerrad. Dabei läuft er bei der Kabine vorbei, in der sich jemand vor der Kamera verstecken möchte, es aber leider nicht schafft und so gut sichtbar im Bild bleibt.

Das sind so Fehler, die sollten eigentlich bei einem Film, der etwas auf sich hält nicht passieren und vor allem bei diesem Film hier, der doch wirklich, wirklich um Ernsthaftigkeit bemüht ist, schon gar nicht. Schade ist, dass der Film eben „zu gut“ ist und deshalb Fehler wie diese stören. Hätte der Film viel mehr Trash-Charme, dann würde man das witzig finden. Oder – weil Trashfilm – der Darsteller hätte sich ja umdrehen können und den Crew-Typen ansprechen: „Fred! Ich habe dir gesagt, ich fahre Hai-Jagen und du sollst deinen Rausch NICHT auf dem Boot auspennen.“ Oder irgenwas halt. Nur nicht … nichts.

Schade.

„5-Headed Shark Attack“ bekommt 5,5 von 10 möglichen, zu sehr um Seriösität bemühte, Punkte.

Best Of Worst Case-Urteil: (Trashfaktor: Regiefehler)
Leider kein gelungener Film. Für einen echten Film zu beliebig. Für einen Trashfilm zu wenig irre und zu … beliebig. Einzig ein paar der Hai-Szenen können überzeugen, aber die retten auch nichts mehr und wenn man es genau nimmt sind sogar die zu … beliebig. Und da sich alle so bemühen einen „richtig guten“ Film zu machen, sind die wirklich peinlichen Fehler umso peinlicher und nicht mal charmant.

Fazit: Kann man sehen. Muss man aber nicht.

[amazon template=multinational&asin=B07679L3V7]


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.