Best of Worst Case: Snakehead Swamp (Filmkritik)

William Boudreaux (Antonio Fargas) lebt mitten im Sumpf. Er ist seltsam. Er ist dunkelhäutig. Außerdem praktiziert er Voodoo. Oder Hoodoo. Während er ein Hühnchen schlachtet (für ein Ritual) passiert einem Transporter, der gerade „Proben“ durch den Sumpf transportiert, ein Unfall. Die Proben erweisen sich als lebendig und bereits geschlüpft. Was nicht gut ist.

Zeitgleich hat Ashley (Ayla Kell) Chris (Dave Davis) wiedergetroffen. Die beiden kannten sich seit Kindertagen, haben sich dann aber aus den Augen verloren. Ashley lädt Chris ein, mit auf einen kleinen Ausflug in den Sumpf. Dummerweise treiben dort die Proben ihr Unwesen und ernähren sich von Menschenfleisch.

Was hat Boudreaux mit diesen Vorfällen zu tun? Hat er einen Fluch heraufbeschworen?

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Eine weitere, kleine, entspannte und sich sehr auf CGI verlassende SyFy-Channel-Produktion. Auch dieses Mal bekommen wir die üblichen Momente und Charaktere in ähnlichen und teilweise völlig gleichen Konstellationen geboten:

Das seit Kindheitstagen verliebte Mädchen. Der das nicht erkennende, nette Jugendfreund. Allerdings ist das Mädchen bereits vergeben. Dieser Typ ist allerdings ein Depp und ein Halbstarker, der sie (was sie nicht weiß) betrügt und deshalb ist ja klar, dass sie irgendwann zusammenkommen werden. Der dunkelhäutige Sumpfbewohner, der Hoodoo (oder Voodoo) praktiziert. Der Sheriff (in diesem Fall weiblich) ist natürlich die Mutter von unserem jungen Helden und so weiter und so weiter.

Bei „Snakehead Swamp“ haben sich aber ein paar Variationen eingeschlichen, die zwar aus dem klassischen Ablauf keine neue Sache machen, die gewohnten Konstellationen dennoch neu mischen. So gibt es zur Sheriff-Mutter noch den Vater, der Biologie unterrichtet, aber die beiden haben gerade eine Trennung und eine Scheidung laufen. Das gibt der Sache ein wenig neuen Schwung, denn der Vater hat noch ein Gewehr in er Hand gehalten, während die Mutter Ranger-like durch die Gegend ballert. Dazu kommt noch, dass ihren älteren Sohn bei einem Unfall verloren haben, was die beiden erst auseinander getrieben hat. Für einen Film dieser Art (Monster-Trash-B-Movie) durchaus ernste Themen. Zwar werden sie nie großartig tief angeschnitten, aber die vorhandenen, ernsten Ansätze finde ich gut.

Klar gibt es wieder (sehr hübsche) junge Frauen in Bikinis, die leider nicht alle den Film überleben. Die alten Fischer, die nicht ganz dicht sind, die Stadt, die Gefahr läuft, überrannt zu werden. Alles übliche und ein Teil davon nicht einmal neu verpackt – aber trotzdem stilsicher und durchaus gekonnt inszeniert.

Schade, dass die Qualität im Laufe des Films abnimmt. So gibt es gerade gegen Ende des Films ein paar Szenen, die absolut überhastet gedreht bzw. geschnitten wirken. Hatte der Film bis dahin ein angenehmes Tempo, wirkt er dann überhastet und verpfuscht: So sitzen Ashely und Chris‘ Mutter fest, weil sie umzingelt sind und nur noch wenige Minuten zu Leben haben und telefonieren zeitgleich mit Chris. Dieser sagt, er würde kommen, um sie zu holen. Sie antwortet, dass dazu nicht genug Zeit sei, er solle sich in Sicherheit bringen. Er wiederum meint, dass er sie nicht aufgeben wird. Er legt auf, greift nach einem MG und schießt auf die Viecher, die gerade seine Mutter umzingeln. Im. Gleichen. Augenblick. Das ist peinlich und blöd. Auch als ein Riesenvieh erlegt wird (Feuer), beginnt es zu brennen und keine Sekunde darauf liegt eine verkohlte Leiche da. Das ging flott. Oder so.

Naja, wir erwarten ja alle keine Meisterwerke in diesem Genre und eigentlich finde ich das alles ja sehr sympathisch. Schade, da der Film vorher auch als Monsterfilm (ohne Trash) auch Spaß gemacht hat – man muss sich halt ab der Hälfte umgewöhnen und sich über die hastige Abhandlung lustig machen können.

„Snakehead Swamp“ bekommt von 6 von 10 möglichen, für die ersten zwei Drittel zumindest, Punkten.

Best of Worst Case-Urteil (Trashfaktor: Story, Effekte, Inszenierung):
Film von der Stange mit netten, kleinen Variationen, der anfangs wirklich als „richtiger“ Film funktioniert, leider aber der Hälfte stark nachlässt und gegen Ende hin richtig schlampig wird. Schade.

Fazit: Unterhaltsam, aber leider nicht bis zum Ende gut genug gemacht.

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