Command Performance (Filmkritik)

Ein vom russischen Präsidenten Petrov angeordnetes Wohltätigkeitskonzert des amerikanischen Popstars Venus (Melissa Ann Smith) gerät zum Desaster, als Terroristen das Konzertgebäude stürmen. Dabei eröffnen sie erbarmungslos das Feuer auf sämtliche Sicherheitskräfte und Zivilisten und nehmen schliesslich den Präsidenten, seine Töchter und eine kleine Gruppe von „wichtigeren“ Menschen als Geiseln. Kazov, der Anführer der Schurken, fordert sofort Geld für die Freilassung der Geiseln, doch sein wirklicher Plan sieht nicht vor, dass auch nur ein einziger der Gefangenen überleben wird. Die Verhandlungen mit der Regierung und dem Militär laufen in der Zwischenzeit auf Hochtouren, dadurch wird das Gebäude nicht gestürmt und Kazov kann sich seelenruhig der Hinrichtung des Präsidenten widmen.

Er hat jedoch nicht mit Joe (Dolph Lundgren) gerechnet, dem Schlagzeuger der Vorband von Popstar Venus. Der wollte doch eigentlich nur sein Geld verdienen um die Miete zahlen zu können und dann in Ruhe einen Joint rauchen, doch nun wurden diese Pläne vereitelt. Joe ist ziemlich sauer und dass werden die Terroristen nun zu spüren bekommen.

Command Performance

Ich würde sagen es ist wieder mal Zeit für etwas vorweihnachtliche Action, bewertet nach den Kriterien, die Männer wirklich interessieren.

Dolph Lundgren. Was soll ich zu ihm noch sagen. Er ist einer der grossen Actionhelden der 80er Jahre, sein Porträt des He-Man in Masters of the Universe von 1987, hat sich wohl für immer in mein kindliches Gedächtnis gebrannt. Er ist Schwede, sein IQ ist überdurchschnittlich hoch und er ist (was selten vorkommt) als Actionikone in Würde gealtert.

Seit 2004 führt er auch immer wieder mal Regie bei Filmen und übernimmt auch gleich die Hauptrolle. Ins Kino schaffen es seine Werke zwar nur mehr selten, doch kann man ja auch von DVD Premieren und deren zahlreichen Fans ganz gut leben.
Command Performance ist sein bereits fünfter Film als Regisseur, hier fungierte er auch noch als Drehbuchautor und wirkte am Soundtrack mit.

Lundgrens Figur des Joe ist ein Ex- Bikergangmitglied und darum kämpft er auch dementsprechend. Auf Martial Arts wird eigentlich völlig verzichtet, dafür kommen einige Schusswaffen und erfreulicherweise auch einige Musikinstrumente zum Einsatz.
Sonst wird hauptsächlich geboxt, gerangelt und getreten was das Zeug hält.

Dies ist ein typischer Fall von freigegeben ab 18, aber mit keinen übertriebenen Ekelszenen versehen. Die lockeren Sprüche und der gesamte Aufbau mancher Tötungsszenen nehmen absichtlich bei einigen Sequenzen dem Film etwas an Härte, dafür hat man eindeutig mehr Spass daran.

Ein lockeres „Watch the hair, dude“ und schon hat Lundgren einem Schurken seinen Schlagzeugstock unten durch den Hals und oben wieder aus dem Auge durchgesteckt.
Eine Exekution verhindern? Das ist doch ganz einfach.

Boxen und Verstärker voll aufdrehen, mit Schwung die Saiten der E-Gitarre spielen, dann dem Gegner das Instrument über den Schädel ziehen und anschliessend einfach den abgebrochenen Gitarrenhals in den Bauch stecken, schon ist die Sache erledigt.

Auf der weiblichen Seite gibt es eigentlich nur Melissa Ann Smith, aber das reicht schon.
Sie kann zwar tanzen aber nicht wirklich schauspielen und für Lundgren als Love Interest wirkt sie doch um einiges zu jung. Macht aber nix, da sie sehr hübsch anzusehen ist und auf eine unpassende Liebesszene mit ihr verzichtet wurde.

Tja, dies ist im Grunde die weiß ich doch nicht wievielte Variante von Stirb Langsam.
Lundgren ist sich dessen aber in jeder Sekunde bewusst, er würzt sein Werk daher mit einer gehörigen Portion Selbstironie, die ihm eindeutig anzusehende Freude einen Rocker spielen zu dürfen, überträgt sich außerdem ziemlich schnell auf den Zuseher.

Die Filmhandlung ist also zu 100 Prozent austauschbar und ist für Genrefans altbekannt, doch insgesamt gesehen – gerade auch das begrenzte Budget betrachtend – irgendwie recht sympathisch. Sprüche wie „Dying is easy, Rock N Roll is hard“ oder „Rock and Load“ sorgen zusätzlich noch für gute Laune.

Command Performance bekommt von mir 6,5/10 explosiv abrockende und durch den Lundgren Ironie Bonus gesteigerte Empfehlungspunkte.


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