Hydra (Filmkritik)

Auf einer verlassenen Insel sucht ein vierköpfiges Team von Archäologen nach längst vergangenen und verloren geglaubten griechischen Schätzen. Dass mehr von den alten Mythen wahr ist als es der Truppe lieb ist wird spätestens dann klar, als sich eine blutrünstige Hydra auf die Menschen stürzt und nur Dr. Valerie Cammon (Polly Shannon) sich verstecken kann jedoch ohne Chance auf Flucht, da ihr Boot im Unwetter versunken ist.

Ein paar Monate später geht ein Schiff genau vor dieser Insel vor Anker. An Bord sind vier der reichsten Männer Amerikas und sie alle haben sich einen ganz besondern Sport als Hobby ausgesucht. Sie lassen Kriminelle entführen die durch das Rechtssystem geschlüpft sind und setzen sie dann auf einsamen Inseln aus um auf sie (der Gerechtigkeit wegen) Jagd machen zu können. In diesem Fall ist der Ort jedoch schlecht gewählt, denn erstens ist mit Tim Nolan (George Stults) ein ausgebildeter Exsoldat im Team der vier Gejagdten und außerdem macht die Hydra keinen Unterschied bei der Wahl ihrer Opfer.

Hydra

Oh wie ich sie liebe diese Fantasyfilmchen vom Science Fiction Channel. Alles hier ist so herrlich schlecht aber auf sehr unterhaltsame Weise, eben genau das Richtige zum völlig abschalten nach einem anstrengenden Arbeitstag.

Gleich mal zu den Effekten. Nach Anaconda 3 und 4 (ebenfalls vom Sci Fi Channel produziert) waren meine Erwartungen an die CGI Effekte ja ganz nach unten gewandert.
Die Hydra selbst kommt hier um einiges dynamischer daher und nur in der Interaktion mit Menschen fällt die kostengünstige Machart wirklich auf. Ganz nett sieht dafür aus, wenn der Schlange ein Kopf abgeschossen wird und gleich darauf zwei neue wachsen.

Spass machen auch die meisten Szenen, in denen die Hydra ihre Opfer erwischt.
Hier werden Menschen blitzschnell auseinandergerissen und in die zahlreichen Mäuler verteilt. Teilweise schreien und zucken die auch noch herum und nicht einmal die Kamera bleibt von den Blutspritzern verschont.

Die Schauspieler sind dem Zuseher höchstens bekannt aus Serien oder B Movies, einige sind ganz gut drauf, andere wirken einfach nur unfreiwillig komisch. George Stults darf hier nach Jahren in der Himmlischen Familie endlich mal alle aufgestauten Emotionen rauslassen. Find ich gut, denn wenn der Kerl nicht gerade dämlich aus der Wäsche guckte, dann hatte er immer so einen erbarmungswürdig gequälten Blick drauf.
Texas Battle (der Name ist besser als der Schauspieler) durfte immerhin bereits in Final Destination 3 sterben und Wrong Turn 2 überleben. Ob er hier rauskommt verrate ich natürlich nicht.

Die Hintergrundgeschichte wirkt wie in fünf Minuten erfunden und ist wunderbar schwachsinnig. Eine unentdeckte Insel auf der füher die griechischen Götter lebten?
Die Höhle von Zeus in der sich das Schwert des Herkules befindet? Diese Waffe ist das einzige Mittel wie man eine Hydra stoppen kann? Na dann braucht man nur noch „eine echte“ Hydra um das Ding auch gleich ausprobieren zu können (natürlich erst, nachdem man in einem Test des Glaubens mitten in die Lava gegriffen hat, um das Schwert herauszuziehen).

Szenen mit plausibler Dramaturgie, natürlich wirkenden menschlichen Emotionen bzw. Reaktionen und logischem Handeln sind ebenfalls angenehm wenig vorhanden.
Unterstützt von der aufdringlichen elektronischen Musik, die eindeutig etwas zu krampfhaft versucht den Eindruck eines grossen Abenteuers zu erwecken (dabei klingt das wiederkehrende Thema auffallend wie eine James Bond Kopie), kommt der ganze Film wie eine einzige Geisterbahnfahrt daher. Schnell, laut, oberflächlich unterhaltsam und nach dem Ansehen sofort wieder vergessen. Ich war jedenfalls zufrieden, danke an den Sci Fi Channel und auch in Zukunft weiter so.

Hydra bekommt von mir 4/10 vielköpfige Empfehlungspunkte.


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