Der gefürchtete Sirius Black (Gary Oldman) ist aus dem Zauberergefängnis Askaban ausgebrochen und nun soll er hinter Harry Potter (Daniel Radcliffe) her sein. Doch Professor Lupin, sein neuer Lehrer im Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste, bringt ihm bei sich selbst zu verteidigen. Wie immer an seiner Seite sind auch noch Hermine und Ron.
Kaum zu glauben wie erfolgreich zuerst die Romane von JK Rowling waren und auch die Filme eroberten die Welt im Sturm. Teil 1 nahm 957 Millionen Dollar ein und Teil 2 879 Millionen Dollar. Da waren die Erwartungen an „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ natürlich hoch und meiner Meinung nach, erfüllte der dritte Teil der Harry Potter-Saga voll und ganz, wenngleich er mit einem Einspielergebnis von nicht ganz 800 Millionen Dollar deutlich hinter den vorherigen Teilen zurück bleibt.
Nachdem bei den ersten beiden Teilen Chris Columbus Regie führte, nahm sich hier neuer Regisseur der Zauberwelt rund um Harry Potter an (Columbus blieb aber als Produzent an Bord). Alfonso Cuarón (Gravity) schaffte es, den Film an die mit den Filmen aufwachsenden Fans anzupassen und ihm so einen reiferen Eindruck zu verleihen. Cuarón wagte sich einen Schritt weg von den eher kindlichen ersten beiden Teilen, denn im Gegensatz zu den ersten beiden Büchern der „Harry Potter“-Reihe ist das Buch „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ebenso wie der dazu gehörige Film wesentlich düsterer und auch um einiges komplexer als seine Vorgänger.
Bemerkbar macht sich das unter anderem durch das Auftauchen von einem Grim, Werwölfen, gruselig grausamen Dementoren, der Thematik der Todesstrafe (für Seidenschnabel), einer gewalttätigen Weide und vieles mehr. Dies bescherte dem Film dann eine Altersfreigabe von ab 12 Jahren. Cuarón schafft es die die wesentlichen Handlungsaspekte des Romans heraus zu arbeiten und lässt für den eigentlichen Hauptplot Unwesentliches außen vor. Damit wird nicht ein jeder Fan der Bücher eine Freude haben, aber wann konnte eine Romanverfilmung schon einmal jeden Fan zufrieden stellen?
Obwohl „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ die Zwei-Stunden-Grenze sprengt, kann man gar nicht um einige Abstriche in der Handlung umhin, aber meiner Ansicht nach passte das Endergebnis gut. Da beim dritten Teil die Seitenanzahl im Gegensatz zum ersten Teil beträchtlich wuchs, hätte eine 1:1 Umsetzung hätte den Film dann wohl auf 10 oder mehr Stunden verlängert und wer will das dann noch sehen? „Harry Potter und der Gefangene von Azkaban“ ist auf jeden Fall in sich schlüssig und macht den rundesten Eindruck der bisherigen Potter-Filme.
Den Schauspielern sieht man deutlich an, dass sie in den Filmen älter geworden sind und schauspielerisch werden sie von Film zu Film besser. Emma Watson (This is the End) als Hermine war eigentlich schon immer top (und hier verpasste sie Draco Malfoy einen lange überfälligen rechten Haken) und auch Rupert Grint (The Necessary Death of Charlie Countryman) konnte als bester Freund von Harry Potter überzeugen. Daniel Radcliffe (Woman in Black) als Harry hingegen wirkte in den ersten Teilen ein wenig steif und fing hier an, ein wenig lockerer und dadurch auch glaubwürdiger zu wirken.
Gary Oldman (Dawn of the Planet of the Apes) als Sirius Black hat zwar nicht sehr viel Screen-Time und doch kostet er jede Minute voll aus und ist mehr als glaubwürdig. Ein weiterer Neuzugang war David Thewlis (The Theory of Everything) , der als Professor Lupin eine väterliche Wärme ausstrahlte, die ihn sofort sympathisch machte. Die Rolle des Professor Dumbledore ging nach dem Tod von Richard Harris an Michael Gambon (The King’s Speech) , der ebenso wie Harris eine gewisse Weißheit und Güte ausstrahlt, die ihn perfekt für die Rolle machte. Alan Rickman (A little Chaos) als fieser Professor Snape war ebenso top.
Fazit: Ein guter Film, der deutlich düsterer als seine Vorgänger ist, aber nicht weniger unterhaltsam. Ich lasse mich immer wieder gerne in die Welt der Zauberer entführen und lese auch grad wieder mal alle Bücher durch.
Dieser Film bekommt von mir 8/10 zauberhafte Empfehlungspunkte.
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