Harry Potter und der Feuerkelch – Harry Potter and the Goblet of Fire (Filmkritik)

Es ist ein neues Jahr in Hogwarts angebrochen und wie es immer ist, wartet auch dieses Jahr ein neues Abenteuer auf Harry Potter und seine Freunde Hermine Granger und Ron Weasley. Hogwarts ist diesmal Schauplatz des trimagischen Turniers – eine Art Olympische Spiele der Zauberer. Teilnehmen werden außer der gastgebenden Schule auch noch Beauxbaton und Durmstrang – pro Schule ein Teilnehmer. Doch wie das Schicksal es so will, spuckt der Feuerkelch nach den Teilnehmern aller drei Schulen auch noch Harrys Namen aus. Wer will ihm auf diese Art und Weise das Leben schwer machen?

Goblet of Fire

Das Buch zu diesem Film ist mehr oder weniger mein Lieblingsbuch der ganzen Potter-Reihe und daher freute ich mich im Jahr 2005 immens auf den Film zum Buch. Während bei den ersten beiden Filmen viel kritisiert wurde, dass das Drehbuch zu nah am literarischen Original klebte, tendiert „Harry Potter and the Goblet of Fire“ leider ein wenig in die Gegenrichtung. An vielen Stellen wirkt es, als ob man großzügig mit dem Tipp-Ex-Stift gekürzt und herumgestrichen hätte. Viele gute Szenen aus dem Buch werden zugunsten effektlastiger Einstellungen gekürzt oder ganz weg gelassen.

Wenngleich man fairerweise sagen muss, dass das Buch „Harry Potter and the Goblet of Fire“ fast doppelt so lange ist, wie “Harry Potter and the Prisoner of Azkaban”, daher ist es klar, dass irgendwo gekürzt werden musste. Nichts desto trotz hat ja jeder Leser so seine Lieblingsszenen im Buch und wenn gerade diese fehlen oder „verbessert“ werden, schmerzt das schon ein wenig.

Wie zum Beispiel die Quidditch Weltmeisterschaft. Im Buch ein Spektakel über mehr als hundert Seiten, wurde sie im Film auf eine Szene von weniger als 15 Minuten gekürzt, was ich persönlich sehr schade fand, denn im Buch hatte man das Gefühl förmlich dabei zu sein und es kam so richtig Stimmung auf.

Das Labyrinth, im Original ein Ort der Rätsel und der Fabelwesen, wurde auf eine Hetzjagd reduziert, in der die Protagonisten wie von der Tarantel gestochen durchfetzen. Das tut der Story nicht weh, aber leider treten dabei einige Figuren wie Viktor Krum und Fleur Delacour in den Hintergrund. Aber irgendwo musste man ja sparen.

Die Spannung kommt in diesem Film keineswegs zu kurz. Furchteinflößende Drachen, die es so ordentlich krachen lassen, Besen-Flüge, aufregende Prüfungen beim Turnier, Intrigen und eine ordentliche Portion Mystery machen den Film ordentlich spannend und darum ist der Film ab zwölf Jahre (im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen, die ab 6 waren). Wer die Geschichte kennt, der weiß, dass Potters Abenteuer immer gefährlicher und brutaler werden (wobei ich das nicht tragisch finde), daher war es zu erwarten, dass die Filme denselben Ton anschlagen.

Das zentrale Trio des Films sind Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint. Ihnen ist wirklich anzusehen, dass sie bereits in den ersten drei Teilen Schauspielerfahrung gesammelt haben. Besonderes Radcliffe (Woman in Black) wirkt in diesem Film nicht mehr so kindlich und spielt einen Harry Potter, der dem literarischen Vorbild um nichts nachsteht. Als comic relief zaubert Rupert Grint (The Necessary Death of Charlie Countryman), das eine oder andere Lächeln auf die Lippen der Zuseher. Ich habe ja schon erwähnt, dass die Rolle der Hermine Emma Watson (This is the End) wie auf den Leib geschrieben zu sein scheint (sie ist im echten Leben auch eine blitzgescheite Frau) und so liefert sie eine starke Performance ab.

Die Rollen der anderen Teilnehmer des trimagischen Turniers wurden ebenfalls mit talentierten Schauspielern besetzt. So spielt ein noch sehr jung wirkender Robert Pattinson (Twilight) Credrick Diggory. Fleur Delacour , von der Beauxbatons-Akademie, wird von Clémence Poésy (The Tunnel) gespielt, der Quidditch-Champion Viktor Krum, der Durmstrang vertritt, wird von Stanislav Ianevski gespielt.

An den Leistungen von Alan Rickman (A little Chaos), Maggie Smith (Downton Abbey) , Robbie Coltrane (Van Helsing) und Michael Gambon (The King’s Speech) gibt es absolut nichts auszusetzen.

Ralph Fiennes (The Grand Budapest Hotel) als Lord Voldemort zu casten war eine kluge Entscheidung. Er wirkt, als ob er dem Buch entstiegen wäre. Ohne Nase und mit einem Gesicht, das an eine Schlange erinnert, ist er ein eindrucksvoller Bösewicht und man kann absolut nachvollziehen, warum selbst seine Anhänger ihn fürchten.

Regie führte Mike Newell (Prince of Persia: The Sands of Time), der hier einen guten Job machte und eine gute Balance zwischen Action und zwischenmenschlichen Beziehungen fand und unseren Helden dadurch die Möglichkeit gab, sich weiter zu entwickeln. Die Special Effects sind sehr gut gelungen und auch der Humor kam nicht zu kurz.

Fazit: Trotz all meiner Nörgelei ist dies ein gelungener Film. Als absoluter Fan des Buchs war ich hier ein wenig im Nachteil, aber das war nur anfangs ein Problem. Alles in allem ist „Harry Potter and the Goblet of Fire“ ein gelungenes Allround-Paket, das an allen Ecken und Enden ziemlich gut zu unterhalten weiß, wenngleich es natürlich nicht perfekt ist.

Der Film bekommt von mir 8/10 verzauberten Punkten.

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