Planet der Affen: Revolution – Dawn of the Planet of the Apes (Filmkritik)

Zehn Jahre sind vergangen, seit das freigesetzte Virus den Großteil der Menschheit ausgerottet hat. Der übrig gebliebene Rest haust in Ruinen der ehemaligen Zivilisation und lebt ein zurückgezogenes Leben im Untergrund. Eine Expedition in die Wälder, angeführt von Malcolm (Jason Clarke), trifft auf das von Caesar (Andy Serkis) angeführte Affenvolk. Malcolm und Ellie (Keri Russell) erwirken ein Friedensabkommen mit Caesar, das jedoch von kurzer Dauer ist.

dawn-planet-apes

Als 2011 “Rise of the Planet of the Apes” in die Kinos kam, war ich mehr als skeptisch. Unter anderem war ich durch Tim Burtons einfach nur schlechten „Planet der Affen“ Film so vorgeschädigt, dass ich nicht glauben konnte, oder wollte, dass aus diesem Thema noch einmal ein anständiger Film gemacht werden könnte. Und nachdem sich „Rise of the Planet of the Apes“ nicht als hirnloser Action-Kracher entpuppte, wollte ich mir natürlich auch keinesfalls die Fortsetzung entgehen lassen.

Leider stieg der Regisseur des ersten Teils, Rupert Wyatt, überraschend aus dem Sequel aus, mit der Begründung, dass ihm eine Fertigstellung bis zum vom Studio angepeilten Starttermin im Sommer 2014 als nicht machbar erschien und wie schon vor dem ersten Teil sank die Moral der Fans erneut ins Bodenlose. Dies war aber alles komplett unnötig, denn mit Matt Reeves (Let me in), fand man einen würdigen Ersatz für Wyatt, der eine mindestens ebenso hochwertige Fortsetzung der Affensaga in die Kinos brachte. Kein Wunder also, dass man Reeves auch gleich mit dem nächsten Planet of the Apes betraut hat, der 2016 in die Kinos kommen soll.

Was diesen Film ausmacht sind gerade die stillen Momente, in denen nichts gesprochen wird, etwa wenn die Affen via Gebärdensprache kommunizieren. Diese Szenen sind genial gefilmt und Reeves verhindert geschickt, dass man sich als Zuseher beim Untertitel mit lesen langweilt. Natürlich weiß man als ein Zuseher, dass das mehr oder weniger friedliche Co-Existieren von Affen und Menschen ein Ablaufdatum hat, nicht zuletzt dank einiger streitwütiger Affen und Menschen, die sich in ihrer Blutgier erschreckend ähnlich sind und durch ihr Verhalten nahe legen, dass es zwischen Affen und Menschen fast keine Unterschiede mehr gibt. Spaß kommt beim Sehen nicht wirklich auf, dafür ist die Thematik einfach zu ernst und die Parallelen zur Geschichte der Menschheit zu offensichtlich.

Die Schauspieler wurden samt und sonders ausgetauscht, nur James Franco sah man kurz in einem Video wieder. An seine Stelle traten unter anderem der Australier Jason Clarke (Zero Dark Thirty) und Gary Oldman (RoboCop), die die Führer einer Stadt sind, in der sich die letzten überlebenden Menschen 10 Jahre nach dem Ausbruch einer von Menschen verursachten Seuche zusammen tun. Keri Russell (Austenland) spielte eine Krankenschwester, die auch 10 Jahre nachdem alle Pharmakonzerne zu gesperrt haben, immer noch einen Rucksack voll Medikamenten und Verbandsmaterial parat hat.

3D – dazu empfinde ich eine gewisse Hass-Liebe. Ich habe mir den Film diesmal absichtlich in 2D angesehen, doch hier hatte ich dann den unangenehmen Effekt, dass groß auf 3D angelegte Szenen in 2D irgendwie seltsam aussehen. Die Special-Effects in Sachen Affen sahen wieder mal eins A aus, wenngleich ich das ganze Getue um Motion- bzw. Performance Capture nicht wirklich nachvollziehen kann.

Worin liegt der Sinn, wenn ich jemanden wie Judy Grier als Äffin caste, wenn sie noch nicht einmal Text hat? Andy Serkis (Inkheart) tut inzwischen ja schon fast nichts anderes mehr als animierten Charakteren seine Bewegungen zu leihen und macht das auch mit bewundernswerten Einsatz, aber es wäre nett auch mal wieder sein echtes Gesicht auf der Leinwand zu sehen.

Was ich als absolut störend empfand, war der Score von Michael Giacchino, der mich mehr als einmal vom Geschehen auf der Leinwand ablenkte.

Fazit: „Planet der Affen: Revolution“ ist ein Film, der Action mit Anspruch verbindet und so eine sehr seltene Kombination bietet. Nicht nur optisch ist der Film eine Wucht, sondern entlässt das Publikum mit der Frage: Wer ist hier nun das Tier?

Dieser Film bekommt von mir 8,5/10 affenstarke Punkte.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.