Planet der Affen: Survial – War For The Planet Of The Apes (Filmkritik)

Ceasar (Andy Serkis) hat sich wirklich viel mitgemacht. Erst wurde er in Gefangenschaft geboren, dann wurde er als Bedrohung eingestuft. Als er schließlich entkommen konnte, entkam mit ihm ein Virus und vernichtete die Menschheit beinahe. Aber Ceasar wollte und will nur eines: Freiheit für ihn und seine Mitstreiter.

Aber die traute Zweisamkeit hat nicht Bestand, denn einer seiner Vertrauten namens Koba zettelt einen Krieg an und wird dafür von Ceasar getötet. Aber zu spät, denn die ersten Schüsse sind gefallen. Die ersten Soldaten auf beiden Seiten gefallen. Der Krieg hat begonnen.

Und nun tobt er bereits ein paar Jahre. Die Menschen suchen immer noch nach dem geheimnisvollen Anführer der Affen, der angeblich irgendwo im Wald seinen geheimen Stützpunkt hat und der von dort aus die Menschheit vernichten will. Aber das wollen Ceasar und seine Gefährten überhaupt nicht. Sie wollen nur weg von den Menschen, wollen nur Ruhe und in Frieden gelassen werden.

Als jedoch eines Tages bei einem Überfall seine Frau und sein Sohn ermordet werden, wirft er alle Gedanken an Frieden über Bord, schickt seine Herde fort und will nur noch eines: Rache.

Nein. Einfach nein. Bei diesem Film hier lief einiges schief, unter anderem oder eigentlich primär: Die Werbekampagne. Hier wurde versucht „War For The Plant Of The Apes“ als Kriegsfilm zu verkaufen (steht ja auch so im Titel), aber das ist völlig daneben, denn der dritte Teil der Reboot-Reihe ist absolut kein Kriegsfilm. Auch die Plakate, die Ceaser zeigen, wie er auf einem Pferd sitzt, hinter ihm eine Armee Affen und ihm gegenüber eine Armee Menschen, beide bereit aufeinander loszugehen – kompletter Schwachsinn und hat mit dem Film tatsächlich nichts, aber überhaupt nichts zu tun.

Was viel besser passt, ist ein Vergleich mit „The Great Escape“. Denn nach einer guten Stunde geht es in erster Linie darum, dass die Affen aus der Gefangenschaft und Sklavenarbeit entkommen müssen. Auch der Bösewicht wird in ein neues Licht getaucht – das macht ihn nicht sympathischer, aber verzweifelter, weil dieser an zwei Fronten kämpfen muss. Woody Harrelson spielt „The Colonel“ wirklich super und intensiv. Vor allem ein paar seiner Ansprachen sind wirklich intensiv geworden und seine Gespräche mit Ceaser teilweise Gänsehautmomente.

Das ändert allerdings nichts daran, dass sich in diesem Film so viele Fehler finden wie in keinem anderen Teil der Reihe. Weder in „Rise“ („Prevolution“ bei uns) oder „Dawn“ („Revolution“ bei uns). Da reiten die Affen schon mal einer Kolonne an Militärfahrzeugen nach und das in einem Abstand, dass sich nur jemand umdrehen braucht, damit man sie entdeckt.

Oder ein Mann wird von den Affen erschossen und die Tochter reist dann mit den Affen weiter ohne auch nur groß traurig über den Tod ihres Vaters zu sein. Dafür weint sie später als einer der Affen stirbt. Warum? Weil es so im Drehbuch steht.

Es gibt also ein paar sehr seltsame Momente. Und auch viel Comic-Relief. Vor allem in Gestalt eines Neuzugangs, der im Zoo aufgewachsen ist und sich gerne wie ein Mensch kleidet (kann man am Plakat gut sehen). Der Typ ist in erster Linie witzig, aber auf eine sehr angenehme Art und Weise. Dennoch unterstreicht er in erster Linie eines: Der Film ist viel, ganz viel Dialog, ganz viel langsame Szenen und Szenen der Unterdrückung und ganz, ganz wenig Action.

Diese bleibt eigentlich dem Beginn des Films (der wirklich großartig geworden ist) und dann wieder gegen Ende, wobei die Affen eigentlich nur eine Randerscheinung darstellen. Wie der Film dann endet, bzw. der Konflikt gelöst wird, hat bei mir für zwiespältige Gefühle gesorgt. Zum einen fand ich es witzig, dass wirklich alle verlieren, zum anderen haben es sich die Drehbuchschreiber*innen schon verdammt leicht gemacht.

Und das Ende im gelobten Land, nun … ich fand es langweilig. Wirklich, wirklich langweilig. Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass der Kampf um den Planeten der Affen im Inneren ausgetragen wird (Caesar kämpft mit sich selbst, ob er nun seinen Hass ausleben oder sich lieber um seine Nächsten kümmern soll), aber dann darf ich keine Werbemaschine anwerfen, die dermaßen an dem Wort „Krieg“ klebt und Plakate mit Massenschlachten entwirft. Das passt einfach nicht.

Alles in allem ist „War For The Planet Of The Apes“ oder, der (viel passendere) Titel bei uns in Europa: Planet der Affen: Survial, klar der schwächste Teil der neuen Trilogie. Immer noch ein guter Film, immer noch beeindruckend in seinen Effekten und Darstellungen, aber mit vielen Detailfehlern und ohne wirklich großartige oder im Gedächtnis bleibende Momente. Außerdem mit ganz vielen „Das ist ja jetzt ein wirklich glücklicher Zufall“-Momenten gespicktes Drehbuch.

„War For The Planet Of The Apes“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, hinter seinen Möglichkeiten und den geweckten Erwartungen zurückbleibende, Punkte.

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