Oldies but Goldies: Schneewittchen und die sieben Zwerge – Snow White and the Seven Dwarfs (Filmkritik)

„Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist die Schönste im ganzen Land?“ fragt immer wieder die Stiefmutter von Schneewittchen. Als eines Tages der Spiegel antwortet, dass Schneewittchen die Schönste sei, will die Stiefmutter Schneewittchen umbringen lassen. Doch das Mädchen findet bei sieben Zwergen Zuflucht…

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„Schneewittchen und die sieben Zwerge“ kam 1937 in die Kinos und hat daher inzwischen schon stattliche 80 Jahre auf dem Buckel. Damals war der Film übrigens der erfolgreichste Ton-Film mit einem internationalen (!) Einspielergebnis von 8 Millionen Dollar. Inzwischen ist die Zahl übrigens auf 418 Millionen Dollar gestiegen. Nicht nur die Zuseher sondern auch die Kritiker waren damals durchwegs begeistert und der Film kam im Laufe der Zeit gleich mehrmals in die Kinos.

Wie so manchen bekannt, basiert „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ auf einem deutschen Märchen der Gebrüder Grimm. Nachdem Märchen ja nicht unbedingt zimperlich sind, wurden einige, brutale Teile weggelassen. So muss die Stiefmutter nicht mit glühenden Eisenschuhen in den Tod tanzen. Auch 2 der 3 Mordversuche werden weggelassen. Stattdessen bekommt alles eine riesige Portion Zuckerguss verpasst, was aber meiner Meinung nach nichts Schlechtes ist.

Wie bei fast allen ein wenig älteren Disney Filmen finde ich auch hier die Handlung leicht überhastet, was meiner Ansicht nach dazu führt, dass Beweggründe oft nicht komplett ersichtlich sind oder Sinn ergeben. Natürlich war damals jede weitere Filmminute mit einem enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden, daher kann ich verstehen, warum „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ nicht länger geworden ist. Wirkliche Tiefe bekommt die Handlung jedoch nicht durch die recht eindimensionale titelgebende Prinzessin, sondern durch die 7 Zwerge, die nicht nur Namen, sondern auch jeweils dazu passende Charaktere haben und für viele Lacher gut sind.

Das Alter sieht man „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ keinesfalls an, denn Disney hat weder Kosten noch Mühen gescheut, um diesen Film zu restaurieren und in neuem Licht erstrahlen zu lassen. Er ist der erste handgezeichnete farbige Spielfilm in der Filmgeschichte und Walt Disney musste höchstpersönlich für diesen Film kämpfen, da anscheinend ganz Hollywood die Idee eines Animationsfilms als Hirngespinst abtat.

Er verpfändete sogar sein Haus um den Film finanzieren zu können, da „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ das veranschlagte Budget von 250 000 Dollar um ein vielfaches überschritt. Letzten Endes kostete der Film fast 1,5 Millionen Dollar (1 488 422,74 wenn mans genau nehmen will). Durch den Einsatz der sogenannten Multiplane Kamera werden die Zeichnungen zum Leben erweckt und Szenen wie Schneewittchens Flucht durch den Wald werden zu einem Erlebnis. Bei den 11. Acadamy Awards gewann Disney dafür einen Ehren-Oscar und 7 Mini-Oscars für „signifikante Innovationen“.

Fazit: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ ist zu Recht ein Klassiker der Filmgeschichte und ein wahrer Meilenstein. Man muss Walt Disney und seiner Vision Respekt zollen, denn kaum ein anderer hat so viel für das Genre des Animationsfilms geleistet wie er.

Dieser Film bekommt von mir 8,5/10 gespiegelten Punkten und ist als Nummer 1 der Disney Classics Reihe auf DVD und Blu Ray erhältlich.

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(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Neben dem Film in gewohnt hochwertiger Bild- und Tonqualität findet sich ein Audiokommentar von niemand anderem als Walt Disney auf der Blu Ray. Dieser ist aus vielen Audiofiles zusammengefügt worden und bietet allerhand Hintergrundwissen. „Schneewittchen kehrt zurück“ zeigt das Storyboard einer nie produzierten Fortsetzung von Schneewittchen. 2 zusätzliche Szenen runden das Angebot weiter ab.

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