All Fun and Games (Filmkritik)

Bei einer Fahrradfahrt mit seinem Bruder Marcus (Asa Butterfield), findet Jonah (Benjamin Evan Ainsworth) in einer Hütte einen seltsamen Dolch. Von dieser Waffe geht eine eigenartige Aura aus, weswegen ihn Jonah in seinen Rucksack packt, obwohl sein Bruder ihm davon abgeraten hat. Zu Hause angekommen putzt Jonah die Klinge des Dolches und ließt die darauf stehenden Worte vor.

Daraufhin fährt ein Geist in ihn, denn die Waffe ist verflucht und wer auch immer in den Bann des Reliktes kommt und die Worte „ich werde spielen, ich werde nicht abbrechen“ spricht, muss an einer Reihe von Kinder-Spielen teilnehmen. Der Haken daran? Wenn du verlierst, dann bedeutet es deinen Tod.

Eren Celeboglu und Ari Costa haben bis jetzt als Drehbuchautoren und Regisseure einige Kurzfilme gedreht und mit „All Fun and Games“ übernehmen sie nun die selben Funktionen bei einem Spielfilm. Dabei haben sie die Länge sehr kompakt gehalten, denn nach knapp unter 80 Minuten, ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Was man innerhalb von kurzer Zeit aber alles reinpacken kann in einen Film, damit haben die beiden offensichtlich Erfahrung.

Zu Beginn gibt es gleich einen Rückblick und dann einen wie ich finde unnötigen Sprung zum Ende des Filmes. Danach wird die im Zentrum stehende Familie zügig aber sehr anschaulich etabliert. Kurze Zeit später gehen die Spiele auch schon los. Dabei sollte man schon wissen, dass es zwar unheimliche Momente gibt, es an sich aber von der Grundatmosphäre eher in die Richtung Instant-Erlebnis zum Beispiel bei einer Halloween-Feier geht.

Also ein paar Freund, Getränke dazu und auch kommentieren ist während des Filmes erlaubt. Ich finde solche Abenteuer haben nicht nur eine Daseinsberechtigung, sondern für mich auch einen klaren/konkreten Anwendungsbereich. Hier wird die Stimmung, die ein Ort namens Salem in den Köpfen der Zuschauer auslöst genutzt, darum eine Geister-Story – eine böses Ding aus der Vergangenheit, will sich in der Gegenwart rächen – gebaut und ausgeführt wird das größtenteils dann in Form eines Slashers.

Von den Figuren habe ich schon länger nicht mehr so eine deutliche Trennung erlebt, im Sinne von „wer ist unsympathisch und wird sterben“ und „bei wem würde es weh tun, ihn/sie zu verlieren“. Auch was Damen und Herren betrifft, gibt es einen klaren Unterschied. Die Mädels liefern den emotionalen Kern und die Jungs können als Besessene zeigen, was sie schauspielerisch so drauf haben. Besonders finde ich persönlich die Rolle der besten Freundin der Heldin, weil die normalerweise immer auf das selbe Ende zusteuert, was hier nicht der Fall ist.

Laurel Marsden (The Pope’s Exorcist) als Sophie ist diese Dame und man mag sie einfach, weil sie so funktioniert, dass sie Situationen immer deeskalieren möchte. Natalia Dyer (Stranger Thing´s) ist als Billie die eigentliche Heldin, wobei sie zunächst eher egoistisch wirkt und erst im weiteren Verlauf fürsorglicher wird. Benjamin Evan Ainsworth (Sandman) als Jo meistert sowohl lästige Parts, als auch die unheimlichen und kämpferischen gekonnt doch die Bühne gehört Asa Butterfield (Choose or Die) als Marcus, der mit sichtbarer sadistischer Spielfreude, die tödlichen Spiele zelebriert.

Das Schauspiel ist auf hohem Niveau, die Optik ist auf Kino-Level und die Hintergrundstory ist offensichtlich überlegt und nicht einfach irgendwie zusammen geworfen. Einzig etwas Neues braucht man sich nicht zu erwarten, aber nach dem Trailer habe ich mir das schon so gedacht. Es ist vielmehr der kleine Horror-Snack zwischendurch und da gibt es zahlreiche andere Genre-Vertreter, die ihre Sache schlechter machen.

„All Fun and Games“ bekommt von mir 6,5/10 die Ernsthaftigkeit beim Spielen unterschätzende Empfehlungspunkte.


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