Tony Stark aka Iron Man (Robert Downey Jr.) will eine künstliche Intelligenz erschaffen, deren Zweck der globale Frieden ist. Doch bei der Erschaffung geht etwas gehörig schief. Statt einer KI die das Wohl der Menschen im Sinn hat, erschafft Tony Ultron (James Spader), der gegenau das Gegenteil im Sinn hat – Ausrottung der Menschheit. Nun ist es an den Avengers, sich Ultron in den Weg zu stellen. Zusammen mit Iron Man vereinen auch Thor (Chris Hemsworth), Captain America (Chris Evans), Hulk (Mark Ruffalo), Black Widow (Scarlett Johansson) und Hawkeye (Jeremy Renner) ihr Kräfte um dem Fiesling in Robotergestalt Herr zu werden.
Doch sie haben nicht damit gerechnet, dass sich Ulton mächtige Verbündete gesucht hat, nämlich die mit besonderen Fähigkeiten ausgestatteten Zwillinge Wanda (Elizabeth Olsen) und Pietro Maximoff (Aaron Taylor-Johnson), auch bekannt als Scarlet Witch und Quicksilver. Nun ist es an den Avengers, erneut die Welt zu retten…
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Avengers Assemble! Dieser Ruf ertönte nun schon das zweite Mal. Als 2012 „The Avengers“ ins Kino kam, rechnete wohl kaum jemand damit, dass dieser Film wie eine Atombombe einschlagen würde, einige Einspielrekorde brechen und mit einem Einspielergebnis von über 1,5 Milliarden Dollar der viert-erfolgreichste Film aller Zeiten, geschlagen nur von „Avatar“, „Titanic“ und „Jurassic World“ (2,8; 2,2; bzw 1,6 Milliarden Dollar am Box-Office) werden würde.
„The Avengers“ ist für mich ein guter Mix aus Action, Comedy und Herz. Und ganz nebenbei schaffte es Joss Whedon auch hartgesottene Comic-Fans zufrieden zu stellen, was ja für sich genommen schon eine Leistung ist. Für „Avengers – Age of Ultron“ nahm erneut Joss Whedon die Zügel (sowohl Regie als auch Drehbuch) in die Hand und stellte sich der Herausforderung, einen würdigen Nachfolger für den großartigen ersten Teil zu schaffen. Ist das geglückt? Zum größten Teil.
Der Film startet unmittelbar mit einer wirklich tollen, rasanten Action-Szene, in der alle Avengers gemeinsam eine Hydra-Basis einnehmen, wo Lokis Zepter vermutet wird. Da darf jeder Avenger seine Stärken zeigen und so richtig aufräumen. Banner fetzt als Hulk durch Bunker, Captain America schießt mit Motorrädern, Black Widow räumt mit ihren Ballett-Moves auf, Thor zeigt wo der Hammer hängt, Hawkeye schießt mit Pfeilen (hört sich weniger spannend an als es ist) und Iron Man sorgt für den Air-Support. So etwas nennt man eben Team-Work! Die Anfangssequenz ist perfekt choregraphiert, actionreich und ein Stück weit lustig.
Bei den späteren Kampfszenen schien man, wie so oft bei Fortsetzungen, auf das Motto „Bigger, Better, More“ zu setzen. Whedon erwähnte zwar, dass er die Action um Charaktermomente herum bauen wollte, aber dieses Gefühl bekam ich beim Anschauen nicht so ganz, denn eine rasante Action-Szene folgte auf die andere und am Ende ertappte ich mich dabei zu denken: „Jaja, wir habens kapiert – großes Badabumm und viiiiel Drama.“ Natürlich sind auch diese Momente optisch eine Augenweide, denn sonst wäre es ja kein Whedon- bzw Marvel-Film. Der Final-Kampf schaffte es dann nicht, die Spannung noch weiter zu steigern, denn in dieser oder ähnlicher Form hatte man so etwas auch schon mal in anderen Filmen gesehen. Da hatte der Endkampf im ersten Teil deutlich mehr Impakt.
In Punkto Humor wurden im Gegensatz zum Vorteil einige Abstriche gemacht. In „The Avengers“ war eine gewisse Leichtigkeit zu spüren, ja so etwas wie ein Augenzwinkern in vielen Szenen. Damit kann „Age of Ultron“ nicht im selben Außmaß dienen und schlägt einen spürbar ernsteren Ton an. Auch sind sich die Helden untereinander oft so uneins, dass die Spannung zwischen ihnen schon fast spürbar ist. Schon klar, wäre wohl im echten Leben auch so, wenn mehrere Egos aufeinander treffen, aber hier trübte es für mich ein Stück weit die Stimmung .
Wofür Joss Whedon ja immer gelobt wird, ist sein Gespür für den Umgang mit großen Ensembles. Schon bei „Serenity“ zeigte er, dass ein Film mit Leichtigkeit 8 Hauptdarsteller haben kann und dass es möglich ist, allen trotzdem genug Screentime, um dem Zuseher ans Herz zu wachsen zu geben. Bei „Age of Ultron“ zeigte Whedon dann aber doch einige Schwächen, denn der Cast explodierte im Vergleich zum Vorteil förmlich. Da kamen noch die Scarlett Witch, Quicksilver, The Falcon, Warmachine, Vision und Dr. Cho hinzu, was dazu führt, dass man eben weniger von den Avengers sieht.
Aber schon klar, letzten Endes werden einige von denen mal zu Avengers und müssen dem Publikum auch ordentlich vorgestellt werden. Der Fokus liegt hier stellenweise auch auf Figuren, die noch keinen eigenen Film haben. So wird etwa der Charakter von Hawkeye merklich ausgebaut und auch über Natasha Romanov erfährt man mehr.
Das die bereits bewährten Schauspieler ihre Sache super machen, brauche ich glaube ich nicht mehr wirklich erwähnen und daher konzentriere ich mich hier auf die Neuzugänge. Mit Elizabeth Olsen (Martha Marcy May Marlene) bekommt der Film einen weiteren weiblichen Charakter in Form der Scarlett Witch. Sie ist sehr mächtig und kann neben Telekinese auch die Gedanken von anderen manipulieren, sodass diese ihre schlimmsten Ängste sehen. Auch optisch sind ihre Kräfte gut dargestellt.
Ihr Zwillingsbruder Quicksilver bleibt dagegen leicht blass. Aaron Taylor-Johnson (Godzilla) wirkt wie ein Anhängsel und hat einfach zu wenige Charaktermomente um einem richtig ans Herz zu wachsen, wenngleich auch seine Kräfte gut visualisiert wuden. Peter Evans, der die eigentlich gleiche Rolle in „X-Men: Days of Future Past“ inne hatte hinterlies einen deutlich besseren Eindruck.
Andy Serkis (Dawn of the Planet of the Apes) als schmieriger Waffen-Händler sah man zu Abwechslung mal in Natura (keine Motion-Capture-Performance) und ich würde mir wünschen, den talentierten Schauspieler öfters ohne irgendwelche Special-Effects auf der Leinwand zu sehen. Paul Bettany (Transcendence) der bislang dem Programm J.A.R.V.I.S. seine Stimme lieh und es schaffte einem Computer-Programm Charakter zu verleihen, war dank der Entstehung von Vision auch auf der Leinwand zu sehen und war eine optische Augenweide, wenngleich ich fand, dass sein Outfit wirkte, als ob er es von Superman geklaut hätte.
Wie so oft bei den Marvel Filmen ist Ultron (James Spader: The Blacklist) zwar ein Bösewicht mit Potential, aber im Endeffekt ist eh klar, dass sein Plan nicht aufgehen wird. Das braucht man noch nicht mal als Spoiler deklarieren, weil jeder Zuseher mit dem Wissen ins Kino geht, dass Ultron nicht die Weltherrschaft an sich reißen wird und die Avengers die Welt NATÜRLICH retten. Bei Loki hatte ich noch eher das Gefühl, als ob er ein würdiger Gegner wäre, was natürlich auch an der Performance von Tom Hiddleston lag, der es schaffte dem genialen Halbgott trotz seinem Größenwahn auch einen gewissen Charme und Charisma zu verleihen.
Ultron hingegen ist zwar superschlau, aber eben ein Roboter und auch die geniale Performance von James Spader konnte ihn für mich nicht komplett zum Leben erwecken. Allgemein ist es irretierend, dass es sich bei Ultron eher um einen Sprücheklopfer handelt und nicht wie in anderen Medien (z.B. Next Avengers: Heroes of Tomorrow) um einen kühl berechnenden Gegner, der um sämliche Schwächen der Avengers bescheid weiß und diese auch ausnutzt.
Ultrons Entstehung wirkt etwas übereilt, was vermutlich der Schere geschuldet ist. Die erste Fassung des Films war laut Whedon dreieinhalb Stunden lang. Wenn man sich vor Augen hält, dass man hier eine gute Stunde herausgeschnitten hat, ist dann auch klar das man hier und da Kompromisse eingehen musste.
Ein weiteres Problem ist, dass Whedon scheinbar in der Pflicht war, Ausgangssituationen für künftige Marvel-Filme zu schaffen, was dazu führt, dass manche Charaktere nicht so gut wegkommen, um nicht zu sagen unsympathisch wirkten. ZB Die Szene in Thors Drogenhöhle (?) war einerseits komplett irrelevant für den Plot (und daher auch uninteressant), aber wohl dazu da, dem Sohn Odins einen Ansporn zu geben, nach Asgard zurück zu kehren, pünktlich für „Thor: Ragnarok“. Wenngleich ich hier erwähnen möchte, dass ich solche Teaser in Filmen als unnötig empfinde, da sich Marvel-Fans ohnehin jeden Film ansehen, Teaser oder nicht.
Fazit: Wie so oft, wenn man riesige Erwartungen an einen Film hat, wurde ich leider leicht enttäuscht. Ein im Endeffekt zahnloser Bösewicht, ein fast zu großer Cast, Bombast-Action und extrem viel Nebenhandlung führen zu einem nicht ganz so guten Ergebnis wie beim ersten Teil. Nichts desto trotz, war es schön, die Avengers wieder mal auf einen Haufen zu sehen, auch wenn sie manchmal nicht einer Meinung waren
Dieser Film bekommt von mir 8,5/10 die Welt rettende Punkte und ist ab sofort auf Blu Ray und DVD erhältlich!
(Szenenbilder: © Disney Home Entertainment)
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Auf der Blu Ray finden sich noch einige interessante Extras. Unter anderem ein Audiokommentar mit Regisseur Joss Whedon und diverse Featurettes.
„Making of Avengers: Age of Ultron“ bietet einen interessanten Blick hinter die Kulissen, „Die sechs Infinity Steine“ erklärt die Kräfte der verschiedenen Steine (Space, Reality, Power, Mind, Soul und Time Gem) und welche von ihnen schon in Filmen vorgekommen sind (Tesserakt, Orb, Äther, Lokis Zepter).
„Ein globales Abenteuer“ bietet einen kurzen Blick auf die verschiedenen Film-Locations und Sets. „Zusätzliche und erweiterte Szenen“ kann man mit oder ohne Kommentar von Regisseur Joss Whedon ansehen. „Gags vom Dreh“ rundet die Extras mit einigen lustigen Szenen ab.
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