The Covenant (2006 Filmkritik)

Die Kinder von Ipswich sind mit magischen Fähigkeiten augestattet und mit dem Erreichen des Erwachsenenalters verschmelzen diese Fähigkeiten mit der Lebenskraft. Verbraucht man also zu viel davon, dann altert man viel zu schnell. Das Problem dabei: Magie zu nutzen macht süchtig.

Die vier Jungs leben also ihr Leben und fühlen sich gar nicht, überhaupt nicht, besser als alle anderen. Aber dann passieren seltsame Dinge und es gibt Verdächtigungen, dass einer der ihren sich seiner Magie bedient und düstere Pläne hat. Oder es gibt noch jemand, der oder die magische Fähigkeiten besitzt, sich aber noch nicht offenbart hat.

Die Spannung steigt. Vermutlich.

Man erkennt es bereits an meiner Zusammenfassung. Ich habe weder Namen noch Schauspieler*innen genannt und ich konnte mir beim besten Willen den Sarkasmus am Ende der Zusammenfassung nicht verkneifen. Keine Ahnung mehr wie alt ich hätte sein müssen, damit mir dieser Film hier gefällt. Zwölf vielleicht. Oder noch jünger? Keine Ahnung. Jedenfalls ist es traurig, dass ein Film wie dieser einerseits im Jahr 2006 überhaupt noch gemacht wurde und andererseits tut mir Renny Harlin leid, der ja doch bei Filmen wie dem coolen Bruce Willis Vehikel „Stirb Langsam 2“ oder dem Stallone-Blockbuster „Cliffhanger“ Regie geführt hat. Ich fand auch „A Nightmare On Elm Street 4: The Dream Master“ noch ziemlich cool. Und „The Long Kiss Goodnight“ war auch fein. „Deep Blue Sea“ ist sowieso ein Kultfilm.

Was hier jedoch passiert ist einfach peinlich. Das beginnt schon in der ersten Aufnahme, als die Gruppe von vier Jungs, allesamt cooler als cool, von einer Klippe nach unten in eine Party springen. Die Effekte mögen für damals nett gewesen sein, heute ist es eher zum Gähnen. Dann kommen ein paar Dialoge, uns werden die Damen vorgestellt, die eigentlich wichtiger sind als die Männer, wenn auch primär als Motivatoren, und dann passieren „unheimliche“ Sachen. Nach ein paar Minuten weiß man, was los ist und wartet nur noch auf den coolen Showdown.

Allerdings wartet man vergeblich, weil der Showdown … ist alles andere als cool. Der ist eher peinlich. Das beste, was den Macher*innen eingefallen ist, war es die Jungs mit durchsichtigen Kugeln durch die Gegend ballern zu lassen? Und die explodieren dann beim Aufschlag? Da hätten sie sich gleich mit Handgranaten bewerfen können. Also eher mau.

Und was die Thematik „Magie benutzen lässt altern und macht abhängig“ betrifft: Die wird völlig verschenkt. Weil der Bösewicht ja mehrfach betont, wie oft und wie gern er Magie benutzt, aber altern? Nein, macht er nicht. Das passierte nur dem Vater des „Helden“, denn der muss ja als Mahnmal herhalten und sich gegen Ende des Films opfern können. Einfach … schlecht gemacht. Gute Ideen, aber schlecht ins Drehbuch gebaut und schlecht umgesetzt.

Vor allem auffällig sind die häufigen „Wir stehen/sitzen beisammen und erklären uns gegenseitig was los ist“-Szenen. Das kann ja oftmals ganz funktionieren, aber hier hatte ich echt das Gefühl, dass man mir als Zuseher die Hälfte der Zeit erklärt, was los ist. Jetzt nicht die Handlung an sich, sondern die „Backstory“. Und wenn das in einem Film notwendig ist, dann hätte man lieber nochmals zurück zum Drehbuchtisch gehen sollen, als es zu verfilmen.

Spannend ist jedoch, wer bei dem Film aller dabei ist, da wir hier unter anderem Sebastian Stan (Bucky aus den Marvel-Filmen, zB „Winter Soldier„) sehen, wie er einen Bösewicht spielt und in manchen Szenen scheint er richtig Spaß zu haben. Sogar bei Dialogen, die richtig peinlich sind. Ich hatte sogar das Gefühl, dass er wusste, wie peinlich die Szenen sind und deshalb erst so richtig losgelegt hat. Ihm zuzusehen hat schon unterhalten. Er kommt halt selten vor.

Dann ist da noch Steven Strait, der außer hübsch lächeln nicht viel zeigen kann, aber trotzdem bei „The Expanse“ seinen Platz gefunden hat. Und natürich Taylor Kitsch, der immer noch so aussieht wie vor 20 Jahren und der – meiner Ansicht nach zu Unrecht – mit „John Carter“ einen Megaflop hingelegt hat. Bei „True Detectives“ scheint er trotzdem Eindruck hinterlassen zu haben.

Laura Ramsey ist von „The Covenant“ weitergewandert in die „Ruins“ (der völlig irre ist, den ich aber super fand) und macht nach „Hindsight“ (Serie, 2015) eigentlich nix mehr.

Zurück zu Renny Harlin. Der hat mit „Devil’s Pass“ einen ordentlichen Found-Footage-Film hingelegt, allerdings dann mit „The Legend Of Hercules“ so richtig in den Dreck gegriffen. Aktuell dreht er (nach kurzer Pause und Filmdrehs in seiner Heimat) wieder einen Hollywood-Streifen … mit Pierce Brosnan. Hm. Mal schauen. Oder auch nicht.

„The Covenant“ bekommt 4 von 10 möglichen, einen Punkt davon allein aufgrund einer Szene in der Gemeinschaftsdusche erhaltende, Punkte.


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