Scandal – Staffel 1 (Serienkritik)

Olivia Pope (Kerry Washington) ist eine professionelle Problem-Löserin, ein sogenannter Fixer. Sie hat früher als Medienberaterin im Weißen Haus gearbeitet und machte sich aus anfangs unbekannten Gründen selbstständig. Ihr Job ist es unangenehme Situationen zu bereinigen, oder Schadenseingrenzung zu betreiben, um ihre Klienten vor einem möglichen Skandal zu schützen. Als „Gladiatoren in Anzügen“ lösen Olivia und ihr Team so manch heiklen Fall.

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Als „Scandal“ 2012 zum ersten Mal über den Bildschirm flimmerte, war ich augenblicklich in den Bann der Serie gezogen. Das Konzept zur Serie stammt von Shonda Rhimes, der Frau, der wir „Grey’s Anatomy“ verdanken, eine Serie, die eigentlich zur Überbrückung zwischen 2 Staffeln einer anderen Serie gedacht war, aber ein solcher Erfolg wurde, dass sie nun schon 10 Staffeln lang läuft und nach wie vor gute Quoten hat, einen einfach nur vollkommen unrealistischen Einblick in den Krankenhaus-Alltag bietet, aber vor allem eines macht: Spaß!

Ebenso wie die Ärzte-Serie bietet „Scandal“ natürlich nur einen fiktiven Einblick in die Welt eines Teams von professionellen Fixern. Von der Realität ist man freilich (höchstwahrscheinlich, weil so genau kann man das in meiner Situation nicht wirklich beurteilen) weit entfernt.

Die erste Staffel hat (leider) nur 7 Folgen, die wie aus einem Guss wirken. In jeder Folge wird eine Krise behandelt und wie sie von Pope & Associates gelöst wird, spielt ab und zu auch in einer rechtlichen Grauzone. Wie so oft findet man neben diesen Fällen langsam, Stück für Stück mehr über die Hauptcharaktere heraus, wobei man gerade bezüglich Olivia Popes Vergangenheit anfangs mehr oder weniger im Dunkeln gelassen wird. Der Zuseher findet dann aber heraus, dass Pope eine Affäre mit einem der mächtigsten Männern der ganzen Welt hat, Präsident Fitzgerald Grant.

Kerry Washington (Django Unchained) war mir zu Beginn der Serie nicht wirklich ein Begriff und erst eine kurze Recherche meinerseits zeigte, dass sie eine (kleine) Rolle in „Fantastic Four“ hatte. Als Krisenmanagerin Olivia Pope ist sie absolut überzeugend. Mit hoch erhobenem Kopf und an Anmaßung grenzendem Selbstvertrauen, stöckelt sie in Designerkleidung über den Bildschirm und tut ihr möglichstes, ihren Klienten möglichst ohne Voreingenommenheit in deren Stunde der Not zu helfen.

Ganz nebenbei muss sie mit der Aufmerksamkeit des amerikanischen Präsidenten fertig werden, mit dem sie während dessen Wahlkampf und auch nachher eine Affäre hatte. Popes hat ihren Mitarbeitern allesamt auf die eine oder anderen Weise geholfen und sorgt so für die beinahe blinde Loyalität ihres Teams ihr gegenüber. Die Figur der Olivia Pope basiert lose auf Judy Smith, die unter George H. W. Bush als dessen Deputy Press Secretary arbeitete und Monica Lewinsky während dem Clinton-Lewinsky Sex-Skandal vor Gericht vertrat.

Columbus Short spielt Harrison Wright, einen Anwalt, der nach einer Anklage wegen Insider-Handel dank Olivia nur eine 6-monatige Gefängnisstrafe absitzen muss. Danach wurde er von Pope für ihr Team rekrutiert. Darby Stanchfield spielt die Ermittlerin Abby Whelan, die ebenso wie die meisten von Popes Mitarbeitern Olivia mehr oder weniger ihr Leben zu verdanken hat. Stanchfield ist machen unter uns vielleicht als Ex-Frau von Richard Castle aus der Serie „Castle“ bekannt.

Katie Lowes als Quinn Perkins spielt im Piloten die Neue, die gerade von Pope für ihr Team rekrutiert wurde. Die Gründe, warum dieser Nobody auf Olivias Radar auftauchte sind weitestens unklar, doch es scheint klar, dass sich hinter Quinns Fassade ein Geheimnis verbirgt, dass früher oder später ans Licht kommen wird. Guillermo Diaz (Weeds) spielt Huck, der im Team die Rolle des Technik-Geeks hat. Natürlich hat auch er eine dunkle Vergangenheit, die den ehemaligen Marine mehr als einmal heimsucht und nicht zur Ruhe kommen lässt.

Henry Ian Cusick als Stephen Finch ist ein Anwalt, der während er einen Fall vor Gericht verhandelte, einen Nervenzusammenbruch erlitt und sich danach 2 Monate lang in einer psychatrischen Einrichtung erholte. Er ist ein Womanizer und immer wieder fragt er sich, ob er mit der Lehrerin Georgia „die“ Richtige gefunden hat. Leider verließ Cusick die Serie nach der ersten Staffel, unter anderem weil aus Jeff Perry und Bellamy Young Hauptdarsteller gemacht wurden, was im Endeffekt heißt, dass er weg rationalisiert wurde.

Jeff Perry (Grey’s Anatomy) als Cyrus Beene ist der Stabschef von Präsident Grant und ist willens für seinen Arbeitsgeber über Leichen zu gehen. Er war Olivia ein Mentor und ist ein guter Freund von ihr, denn sie ermutigte ihn zu seiner Beziehung zu seinem jetzigen Ehemann James zu stehen. Es ist schon eine Leistung gleichzeitig skrupellos und sympathisch zu wirken.

Bellamy Young (Criminal Minds) als Mellie Grant hat ebenso wie Jeff Perry in der ersten Staffel nur eine wiederkehrende Rolle und wurde dank ihrer tollen Performance als First Lady der USA in der zweiten Staffel zur Hauptdarstellerin befördert. Mellie Grant ist absolut skrupellos und berechnend, liebt ihren Ehemann und ist willens seine Affäre mit Olivia zu ignorieren, um ihre Rolle als First Lady nicht zu gefährden.

Präsident Fitzgerald Grant wird von Tony Goldwyn (hat demnächst eine Rolle in „Divergent“ – einer Buchverfilmung, die als potentieller Hit gehandelt wird) gespielt. Grant ist offensichtlich in Olivia verliebt, wird aber durch seinen Job daran gehindert, mit ihr zusammen zu sein. Er ist ein bisschen ein Weichei und muss sich auf die Leute um ihn herum verlassen, um seine Ziele zu erreichen. Mehr als einmal ist der drauf und dran, seine Präsidentschaft für Olivia aufzugeben, wird jedoch von seinem Umfeld, allen voran Olivia daran gehindert.

Fazit: „Scandal“ lebt von Washingtons Killer-Performance und der guten Chemie zwischen ihr und Tony Goldwyn. Die Fälle, die Pope und ihr Team lösen sind teilweise schon sehr an den Haaren herbei gezogen, genauso wie sie im Endeffekt gelöst werden. Wenn man aber darüber hinweg sehen kann, wird man viel Spaß haben und kann sich auch noch auf weitere Folgen freuen, denn inzwischen läuft in Amerika sogar schon die dritte Staffel.

„Scandal“ bekommt von mir 7,5/10 größtenteils skandalfreien Punkten und ist ab sofort auf DVD im Handel erhältlich.

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Die DVD-Box beinhaltet nicht nur die sieben Folgen in deutscher und englischer Sprache, sondern hält auch das eine oder andere Extra bereit wie „Die Welt von Scandal“, „Gladiatoren in Anzügen: Das Casting“ und „Scandal Schreibprozess: Krisenmanagement im TV“.

Scandal Packshot

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