Laid to rest (Filmkritik)

Eine junge Frau (Bobbi Sue Luther) wacht in einem Sarg mitten in einer Leichenhalle auf.
Sie kann sich an nichts mehr erinnern, nicht einmal ihr Name fällt ihr ein. Als wäre sie nicht schon verwirrt genug wird vor ihren Augen ein alter Mann erstochen, von einem schwarz gekleideten Kerl, der eine silberne Maske trägt. Sie kann aus dem Gebäude flüchten und wird auf der Strasse von einem hilfsbereiten Mann namens Tucker (Kevin Gage) mitgenommen. Die verängstigte Frau wird von Tucker und seiner Frau Cindy (Lena Heady) umsorgt und die beiden versprechen ihr, sie am nächsten Tag in die 100 Kilometer weit entfernte Polizeistation zu bringen. Sie hätten lieber sofort Hilfe holen sollen, denn der Killer hat noch eine Rechnung offen mit der jungen Dame, die sie mit ihrem Leben bezahlen soll.

Laid-to-rest

Ha, so macht das Spass. Regisseur Robert Hall hat bereits seit Jahren Erfahrungen bei zahlreichen Filmen (z.b. Vacancy, Quarantine) und Serien (zb. Buffy, Firefly) sammeln können, bei denen er für´s Make Up bzw. die Special Effects zuständig war. Sein Können konnte er bei den doch recht heftigen Mordszenen in diesem Film voll unter Beweis stellen. Durch seine Arbeit als Make Up Artist für die TV Serie „Terminator: The Sarah Connor Chronicles“ freundete er sich mit Sarah und John Connor persönlich an und so kann man auch Lena Headey und Thomas Dekker in Laid to rest in kleineren Rollen bewundern. Auch Johnathon Schaech schaut nach der gemeimsamen Arbeit für Prom Night kurz vorbei. Schauspielerin Bobbi Sue Luther fungiert zusätzlich zu ihrer Hauptrolle auch noch als Produzentin.

Warum ich das alles erzähle? Weil man merkt, dass dies keine reine Auftragsarbeit war, sondern alle Beteiligten wirklich Spass hatten bei der Arbeit und niemand lustlos agiert.
Die Special Effects sehen für diese Art Film wirklich überdurchschnittlich gut aus, die Kamera bleibt auch gerade lang genug drauf, damit die blutigen Szenen ihren vollen Schrecken entfalten können, ohne einen mir unangenehmen voyeuristischen Eindruck zu hinterlassen. Die Liebe zum Detail sieht man zum Beispiel an Hand von einer Szene (Liebe und Mord liegen ja eng beinander also ist dies weniger paradox als es vielleicht klingt), in der ein Opfer ein Messer seitlich in den Kopf gerammt bekommt, sich die Augen danach langsam verdrehen und schließlich blutunterlaufen zusammensacken.

Chrome Skull – wie der Killer im Original heißt – wirkt ziemlich bedrohlich mit seiner Maske, den langen Messern und seiner Kamera auf der Schulter, die er zum Filmen seiner Opfer in deren letzten Momenten benutzt. Erklärt werden seine Motive nie, und seine totale Sprachlosigkeit verstärkt seine unheimliche Ausstrahlung noch zusätzlich. Die Schauspieler geben allesamt ihr Bestes, wobei wohl keiner von ihnen je einen Oscar bekommen wird und Bobbi Sue Luther in meinen Augen in der Darstellung ihrer verzweifelten Hilfslosigkeit etwas übertreibt, was dem Filmgenuss insgesamt aber in keiner Weise stört.

Natürlich hat dieser Film auch ein paar kleinere Längen und mit der Logik bzw. den zahlreichen dummen Entscheidungen der Charaktere will ich erst gar nicht anfangen.
Robert Hall ist aber trotzdem einer der besten Slasher der letzten Zeit gelungen, konsequent in der Durchführung, extrem blutig in der Ausführung und dabei immer unterhaltsam, vom schnellen Start bis zum überraschenden Schluss. Wer also Freund des Genres ist der sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen.
Es geht zwar auch noch besser, aber den Einheitsbrei lässt dieser Film sicherlich ziemlich hinter sich.

Laid to rest bekommt von mir 7/10 zur ewigen Ruhe geleitende Empfehlungspunkte.


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