Far Cry (Filmkritik)

Früher war Jack Carver (Til Schweiger) bei den Special Forces, jetzt verdient er sein Brot als Bootsführer an der Westküste der Vereinigten Staaten. Als die Journalistin Valerie Cardinal (Emmanuelle Vaugier) ihn bittet sie zu einer vom Militär bewachten Insel zu bringen, ist Jack zuerst gar nicht begeistert, lasst sich aber dann doch überreden.
Kaum dort angekommen wird Valerie von den Sicherheitskräften mitgenommen, die zu allem Überfluss auch noch Jacks Boot in die Luft sprengen. Bald merken die beiden was auf der Insel los ist: Der zwielichte Dr. Krieger (Udo Kier) benutzt die Kunst der Genmanipulation um aus normalen Soldaten unbezwingbare Kampfeinheiten zu schaffen…

Far-Cry

Das titelspendende Spiel des deutschen Spieleentwicklers Crytek kam im Frühjahr 2004 in den Handel. Es erzählte eine spannende Geschichte und konnte vor allem durch die seinerzeit revolutionäre Grafik begeistern. Was wäre naheliegender als ein in Deutschland produziertes Spiel von einem deutschen Regisseur verfilmen zu lassen, der sich noch dazu auf die Verfilmung von Computerspielen spezialisiert hat?

Zugegeben, der Film hält sich nur am Rande an die Originalgeschichte des Spiels, wobei auch das Budget von 30 Million Dollar eine Rolle gespielt haben dürfte. So muss ein Sägewerk als geheimer Stützpunkt herhalten und statt diversen Monstern bekommt man genmanipulierte Soldaten zu sehen.

Wie man es von einem Boll-Film gewohnt ist wirkt der Film etwas seicht.
Die Dialoge sind beispielsweise nur durch ihren Humor erträglich, wobei es nicht so wirkt als ob alle lustigen Szenen auch gewollt lustig sind.

Was ebenfalls fasziniert, ist dass man es geschafft hat namhafte Stars für den Film zu gewinnen. Til Schweiger, der ganz nebenbei erwähnt schon in der einen oder anderen Hollywood-Produktion mitgewirkt hat, passt aber erstklassig in die Rolle des Jack Carver.
Dabei wirkt es als hätte man die Figur mit der „ist mir egal“ Einstellung und den leichten Hang zum Alkohol für ihn erfunden – sogar das Hawaiihemd passt.

Emmanuelle Vaugier besticht vor allem durch ihre optischen Qualitäten und sorgt dafür, dass man sich als männlicher Zuschauer gut unterhalten fühlt. Chris Coppola alias Emilio ist ein toller Sidekick und bringt durch seine Art viel Humor in den Film. Zu guter letzt seien noch Udo Kier und Ralf Möller erwähnt, die zwar beide nicht auffallen, weder negativ noch positiv, wobei letzterer keine wirkliche Chance hat von seinem spielerischen Können zu überzeugen.

Die Optik geht ziemlich auseinander. Einerseits bietet der Film viele schön aussehende Explosionen (die irgendwie wirken als würden sie alle gleich aussehen) und gegen Ende matrixähnliche Effekte, andererseits hat man gerade wenn Blut zu sehen ist den Eindruck als hätte das ein Hobbyfilmemacher selbst gemacht.

Nachdem ganz bestimmt irgendwann der nächste Winter kommt ist es vielleicht ganz interessant zu wissen was ein gut ausgebildeter Mann wie Jack Carver macht wenn ihm kalt wird.

Zitat: Wissen sie was wir beim Militär gemacht haben? Wir nannten es kollektive Körper – Heizung!

Von mir bekommt der Film 6,5/10 spielerisch gute Empfehlungspunkte.


One thought on “Far Cry (Filmkritik)

  1. Du hast „Far Cry“ im Ernst 6,5 Punkte gegeben? Puh. Vielleicht solltest du ihn dir nochmals ansehen und da drüber nachdenken … zumal du kein „Best of Worst Case“ vor dem Titel stehen hast … 😉

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