Die versunkene Stadt Z – The Lost City of Z (Filmkritik)

Der Offizier Percy Fawcett (Charlie Hunnam) soll für die britische Regierung die Grenze zwischen Bolivien und Brasilien vermessen, als er auf Hinweise einer uralten und unbekannten Zivilisation stößt. Er versucht im Laufe der kommenden Jahre, später auch mit Hilfe seines Sohnes Jack (Tom Holland), die versunkene Stadt zu finden die er Z nennt.

Dieser Film basiert auf dem Buch des Autors David Grann mit demselben Titel. Die Geschichte basiert auf dem Leben des britischen Forschers Percy Fawcett, der es sich nach einer Reise nach Bolivien zur Aufgabe gemacht hatte eine verlorene, antike Stadt im Amazonas zu finden. Wie weit er dabei gekommen ist wird an dieser Stelle nicht verraten.

Regie führt hier James Gray (We Own the Night), der auch das Buch für seine Zwecke adaptiert hat. Gray war dabei vergleichsweise ehrgeizig. Einerseits bestand er darauf auf 35mm Film zu drehen und andererseits, dass wirklich im Dschungel gedreht wurde. Laut Gray hatte das den Vorteil, dass die verwendeten Kameras weniger anfällig gegen die hohe Luftfeuchtigkeit waren.

Dafür war die mit dem Transport der Filmrollen verbundene Logistik eine Herausforderung. Das Ergebnis kann sich auf alle Fälle sehen lassen. Optisch hat der Film etwas Eigenes und dennoch Wunderschönes. Der hier zu sehende Film-Look ist, speziell die Szenen die im Urwald spielen, unglaublich, eindrucksvoll und absolut sehenswert.

Aber auch abseits des Dschungel hat der Film ein malerisches, aber unbarmherzig realistisch wirkendes Aussehen und beweist, dass Gray diesen Aspekt seines Jobs beherrscht. Was die Schauspieler betrifft hat man es erstklassig getroffen. Für die Rolle von Percy Fawcett waren ursprünglich zuerst Brad Pitt (War Machine) und dann Benedict Cumberbatch (Dr. Strange) vorgesehen.

Am Ende sollte es dann aber doch Charlie Hunnam (Pacific Rim) werden. Auch wenn ich die beiden anderen Schauspieler mag bin ich dennoch der Meinung, dass Hunnam in diesem Fall die beste Wahl war. Gray inszeniert seinen Film schon beinahe als Charakterstudie Fawcetts und geht vor allem seinen Beweggründen und Emotionen auf die Spur.

Hunnam meistert all das, passt perfekt in die Rolle, in die Zeit in der der Film angesiedelt ist und trägt den Film mehr oder weniger alleine. Sienna Miller (High-Rise) als Nina Fawcett gibt überzeugend eine für damalige Zeiten starke Frau. Die Chemie zwischen ihr und Hunnam könnte nicht besser sein und die Beziehung der beiden Charaktere ist in jedem einzelnen Moment hundertprozentig glaubhaft.

Einziger der wenigen möglichen Kritikpunkte ist dann die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte selbst. Da wäre der Umstand, dass der Film mit einer Laufzeit von über 140 Minuten nicht nur etwas länger ist, sondern auch auf Grund der Thematik Sitzfleisch erfordert. Die Tatsache, dass Fawcett mehrere Versuche unternimmt seine Stadt zu finden, fühlt sich dann auch irgendwie eigenartig an.

Zum einen ist man als Zuschauer zu Beginn mit Blick auf die Uhr natürlich skeptisch, wenn es um den Erfolg des Forschers geht. Zum anderen fehlt bei späteren Unternehmungen dann auch irgendwie der Wow-Effekt, auch wenn es Gray einigermaßen geschafft hat, das-kenne-ich-schon Gefühl zu vermeiden. Zu guter Letzt ist das Ende, wenn auch auf wahren Begebenheiten basierend, in der Form nicht ganz zufriedenstellendend.

Alles in allem ist „Die versunkene Stadt Z“ ein Film der mit Optik und seinen Schauspielern zu überzeugen weiß. Das Leben Percy Fawcett als Charakterstudie ist interessant, auch wenn die Geschichte nicht ganz ohne Schwächen auskommt.

Der Film „Die versunkene Stadt Z“ bekommt 7,5/10 seiner Bestimmung folgende Empfehlungspunkte.


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