The Guilty (Filmkritik)

Joe (Jake Gyllenhaal) ist Polizist, wurde aber bis zur Verhandlung eines Vorfalls ins Call Center des 9-1-1 versetzt. Dort nimmt er Notrufe entgegen und hilft den Personen weiter bzw. verbindet sie zu Stellen, die ihnen helfen können. An diesem Abend toben Feuer im Land und alle sind im Dauereinsatz, um zu löschen/zu retten und zu helfen.

Und dann kommt der Anruf einer verängstigten Frau zu Joe durch und plötzlich ändert sich der gesamte Abend, denn ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

Regisseur Antoine Fuqua ist kein unbekannter Regisseur. Auf sein Konto gehen unter anderem „Training Day“, „The Equalizer„, „Shooter“ oder auch „Olympus Has Fallen„.

Auch Jake Gyllenhaal ist kein Unbekannter mehr. Anfangen bei „Donnie Darko“ über „The Day After Tomorrow“ bis hin zu „Brokeback Mountain“ oder „Prisoners“ hast sich der gute Mann einen Namen erarbeitet, der in erster Linie für Qualität steht. Ja, es sind Blockbuster, aber ja, er spielt sich meist die Seele aus dem Leib und ja, die Filme unterhalten immer – ausnahmslos.

So ist es auch mit „The Guilty“, der ein Remake des Films „Der Schuldige“ von Gustav Möller aus dem Jahr 2018, darstellt. Und wie jedes Mal, wenn die Amis ein Remake von etwas Tollem machen, geht dabei einiges schief. Man denke nur an „Oldboy“ oder (aktueller) „Goodnight Mommy“. Die Liste kann man ja ganz lang fortsetzen. Richtig, richtig lang fortsetzen.

Auch „The Guilty“ reiht sich in diese Reihe ein. Das Original ist besser, vor allem, weil es subtil besser kann. Und dieser Film hier ist keine Charakterstudie, sondern ein Actionfilm, der nur über Gespräche läuft (was erstaunlich gut funktioniert) und der von seinen Twists lebt und der … nennen wir es „Offenbarung“ am Ende. Tatsächlich sieht man bereits meilenweit, was kommen wird, aber hey – ist halt so.

Das ändert nichts daran, dass der Film mitreisst, vor allem durch die grandiosen Sprecher, darunter Ethan Hawke oder Peter Sarsgaard oder Riley Keough. Und – man mache keinen Fehler – Jake Gyllenhaal liefert eine extrem mitreissende Performance ab. Findet man es anfangs noch cool und irgendwie lustig, wie er mit den 9-1-1-Anrufen umgeht (vor allem der Teil mit der Prostitierten, die einen Laptop geklaut hat), so merkt man relativ rasch, dass er einfach ein Problem mit Aggression hat.

Es gibt quasi keine Szene in welcher Gyllenhaal nicht vorkommt. Er füllt das Bild, er füllt den Film und ja, er reißt mit. Wirklich hängen bleiben wird der Film am Ende allerdings nicht bei euch. Auch wenn er spannend ist.

Fuqua lässt es sich auch nicht nehmen am Ende ein Statement gegen Polizeibrutalität einfließen zu lassen (wie überraschend) und ich finde es wirklich erstaunlich, wie gut sich Beziehungen zwischen Menschen über das Telefon bzw. rein über die Stimme vermitteln lassen.

Alles in allem ein mitreissender Film, den man nach einmal ansehen abhaken kann, aber dieses eine Mal werdet ihr ob des einen oder anderen Twists im Ablauf der Story mit offenen Mund vor dem Bildschirm sitzen.

„The Guilty“ bekommt von mir 7 von 10 möglichen, durch ein starkes Drehbuch und starke Performances getragene, Punkte.


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