Child´s Play 3 aka Chucky 3 (Filmkritik)

Acht Jahre nachdem Mörderpuppe Chucky in einer Fabrik den erneuten Tod gefunden hat, nehmen die Verantwortlichen dort wieder ihre Arbeit auf und stellen erneut Puppen der Marke Good Guy her, denn Geld stinkt eben nicht. Blut ist jedoch dicker als Plastik und deshalb findet Chucky einen Weg, in einer der Puppen wieder zum Leben zu erwachen. Wieder ist zunächst sein Ziel Andy (Justin Whalin), der mittlerweile ein Teenager ist und gerade einer Militärakademie beigetreten ist.

Während Andy gefallen an seiner Kollegin De Silva (Perrey Reeves) findet, landet Chucky, der sich selbst mit der Post verschickt hat, nicht direkt an seinem Ziel, sondern ein ebenfalls an der Akademie studierender Junge namens Tyler, schnappt sich das Paket. Als Chucky mit ihm ins Gespräch kommt wird ihm klar, dass er nun einen neuen Körper hat und Tyler die erste Person ist, der er seine wahre Identität preisgegeben hat. Somit gibt es einen neuen Körper, in den Chucky schlüpfen kann…

Nur neun Monate nach dem zweiten Teil, kam 1991 Child´s Play 3 in die Kinos. Schöpfer Don Mancini hatte bereits bevor die Fortsetzung überhaupt im Kino war Druck vom Studio bekommen, einen weiteren Teil zu schreiben. Mancini wollte ursprünglich mehrere lebendige Chucky-Puppen im Film haben, was aus Kostengründen verworfen wurde und mit manchen Casting-Entscheidungen, war er ebenfalls nicht zufrieden. Laut eigenen Aussagen ist dies der Teil des Franchise, den er am Wenigsten mag, weswegen es wohl auch sieben Jahre dauerte, bis mit Bride of Chucky, Teil vier ins Kino kam.

Regie führte der mit Serien erfolgreiche Jack Bender (Mr. Mercedes) und der hält die Produktion ganz gut zusammen, auch wenn man die schwindenden Ideen von Mancini, wie ich finde am stärksten an der Ineffektivität von Chuckys Aktionen erkennt. Das soll bedeuten, dass Chucky zwar mehrere Möglichkeiten hat den Körper zu wechseln, diese jedoch nicht nutzt. Vielmehr scheint er Gefallen gefunden zu haben an seinem Leben als Puppe (auch wenn er gegenteiliges behauptet) und genießt viel zu sehr das Chaos, das er in dieser Daseinsform erzeugen kann.

Auch Teil zwei war scho ein reiner Slasher, doch da gab es für Chucky noch ein klares Ziel und man hat ihm und dem Film geglaubt, dass dies eine entscheidende Sache ist. Hier ist das eher ein Aufhänger dafür, dass Chucky auf Menschen trifft und dann das tut, was er am Besten kann. Ich nehme Sachen in Filmen ja gerne ernst – vorausgesetzt ich denke sie sind so auch gemeint – doch in diesem Fall hat man eindeutig mehr Spaß, wenn man die seltsamen Unikate hier, ihre Aktionen und das Geschehen an sich, nicht allzu ernst nimmt.

Was nicht heißen soll, dass das hier nicht Spaß machen würde, aber es ist doch klar erkennbar, dass die Qualität abgenommen hat und eine längere Pause zwischen Teil zwei und drei, Mancini sicherlich gut getan hätte. Was dafür sehr gut funktioniert, ist das Setting, sowohl die Militär-Akademie als auch der Jahrmarkt am Ende. Erstens ein Ort voller Regeln (wenn das Chucky nicht anstachelt, was dann) und zweitens voller Schusswaffen, da kann man doch sicherlich etwas anstellen damit.

Eine Geisterbahn in einem Horror-Abenteuer dieser Art geht sowieso immer und das Over the Top Finale, ist sehr stimmig geraten. Auch wie die Opfer hier aus dem Leben scheiden, ist wieder unterschiedlich gestaltet und teils einfach gemein, weil es auch eindeutig nette Menschen trifft (meistens dann aber doch die, die man nicht vermisst). Vielleicht ist es ja der Wechsel der Schauspieler, aber Andy habe ich in diesem Teil nicht wirklich zugejubelt oder ihn angefeuert.

Die keiner glaubt ihm „Andy das Opfer“ Art gepaart mit aufkeimender Teenager Rebellion, das ist einfach kein Mix, der sympathisch ist. Dafür ist Perrey Reeves (Cosmic Sin) als Da Silva eine sehr lässige Dame. Im Prinzip sind nun die Helden aber schwächer als zuvor, was noch mehr den bereits im zweiten Teil erkennbaren Trend fortsetzt, dass man eigentlich Chucky anfeuern soll und am Ende mit einem Grinsen im Gesicht für sich selber feststellt, dass er sowieso bald wieder zum Leben erwacht.

Insgesamt daher sicherlich einer der schwächsten Teile des Franchise, doch als Fan und Freund von Trash oder auch guilty pleasure Erlebnissen, kann man hiermit durchaus seine Freude haben. Wie konnte es nun nach einer Pause nur weiter gehen? Für die Macher war die Richtung wohl eindeutig. Der erste Part von Chuckys Reise ist nämlich mit dieser Trilogie nun abgeschlossen, sieben Jahre später hat man sich dann fast vollständig auf die witzigen Momente besinnt und eine Horror-Komödie daraus gemacht, doch auch dabei sollte es nicht bleiben.

„Child´s Play 3“ bekommt von mir 5,5/10 alles andere als Disziplin erlernende Empfehlungspunkte.


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