A Perfect Day (Filmkritik)

Gegen Ende des Jugoslawienkrieges ist Mambrú (Benicio del Toro) mit seinem Team, bestehend aus dem Veteranen B (Tim Robbins), dem Dolmatscher Damir (Fedja Štukan) und dem Neuzugang Sophie (Mélanie Thierry), für die Hilfsorganisation Aid Cross Borders im Kriegsgebiet im Einsatz um den Einheimischen zu helfen. Sie versuchen eine Leiche aus einem Brunnen zu bergen, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, was sich jedoch als äußerst schwierig herausstellt.

A Perfect Day

Dieser Film basiert auf dem Roman „Dejarse Llover“ der spanischen Schriftstellerin Paula Farias. Farias verarbeitete hier ihre Erlebnisse bei der spanischen Sektion der Ärzte ohne Grenzen während des Kosovokrieges. Verfilmt wurde die Geschichte später von einem Freund der Schriftstellerin, dem Regisseur Fernando León de Aranoa.

Als der Film schließlich im Mai 2015 auf den Festspielen in Cannes aufgeführt wurde, wurde er mit einem fünf Minuten andauernden Applaus ausgezeichnet. Während andere Filme das Thema Krieg, und den Schrecken den so ein Krieg üblicherweise mit sich bringt, auf eine ernste Art und Weise verarbeiten, verbindet „A Perfect Day“ den gezeigten Wahnsinn gerne mit einem ironischen Augenzwinkern von Seiten seiner Hauptdarsteller.

Die sind unglaublich gut besetzt. Benicio del Toro (Guardians of the Galaxy) als Mambrú ist etwas desillusioniert und will nach Hause, sieht aber ein, dass die Einheimischen Hilfe benötigen. Tim Robbins (Welcome to Me) hat als B die lustigste bzw. schrägste Rolle. B fährt unter anderem über eine tote Kuh (weil er links oder rechts Minen vermutet).

Bei einer anderen Gelegenheit lässt er bei einer Straßensperre schwer bewaffneten Soldaten, über seinen Dolmetscher ausrichten, sie sollen ja nicht sein Auto waschen, da er kein Geld dabei hat. Mélanie Thierry (Babylon A.D.) als Sophie ist noch nicht gewohnt an die Schrecken des Krieges und durch sie schafft es der Film auch diesen Schrecken ausreichend zu transportieren.

Die Geschichte dreht sich dann in erster Linie darum, ein Seil zu organisieren, um eine Leiche aus einem Brunnen zu bekommen. Was nach einer einfachen Aufgabe klingt ist deutlich schwieriger als gedacht und endet in einem längeren Trip. Daneben gibt es noch die Geschichte eines Jungen und seines Balls, der die Gruppe eine Zeit lang begleitet.

Der Film inszeniert dieses vom Krieg gebeutelte Land sehr eindrucksvoll und zeichnet ein einzigartiges Bild davon, wie die Menschen in diesem Land funktionieren. Das betrifft vor allem die Mitarbeiter der Hilfsorganisation, die scheinbar nichts ausrichten können und dennoch permanent Gefahr laufen auf eine Mine zu treten oder in eine Kugel zu laufen.

Wenn Katya (gespielt von Olga Kurylenko – Oblivion), die die weitere Notwendigkeit des Hilfseinsatzes beurteilen soll, meint sie wäre neugierig ob das Team auch tatsächlich was ausrichtet, muss man auch als Zuschauer schmunzeln.

Alles in allem ist „A Perfect Day“ nicht nur das was die Mitarbeiter der Hilfsorganisation Aid Cross Borders unter einem perfekten Tag verstehen, sondern ein Film der einerseits außergewöhnlich bei der Umsetzung seines Themas ist, andererseits sein Themas perfekt umsetzt. Die Schauspieler sind erstklassig besetzt und vermitteln die verschiedenen Aspekte des Krieges.

Der Film „A Perfect Day“ bekommt 8,5/10 vor Ort helfende Empfehlungspunkte.

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