A Perfect Getaway (Filmkritik)

Drehbuchautor Cliff (Steve Zahn) und seine frisch angetraute Ehefrau Cydney (Milla Jovovich) verbringen ihre Flitterwochen auf einer sehr entlegenen aber wunderschönen Insel nahe Hawaii. Auf ihrem Wanderweg quer durch die Insel treffen sie auf den Exsoldaten Nick (Timothy Olyphant) und seine Freundin Gina (Kiele Sanchez), mit denen sie von nun an gemeinsam ihren Trip fortsetzen.

Von ein paar aufgeschreckten Wanderern erfahren die vier, dass ein mörderisches Killerpärchen in der Gegend rund um Hawaii sein Unwesen treiben soll und man besser vorsichtig sein soll, damit man nicht das nächste Opfer wird. Cliff fällt sofort ein Pärchen ein, dass er und Cydney bei der Anreise nicht mit dem Auto mitnehmen wollten, da sie ihnen irgendwie unheimlich vorgekommen sind. Als Kale (Chris Hemsworth) und Cleo (Marley Shelton) – die beiden ungeliebten Anhalter- plötzlich Cliff wieder über den Weg laufen und ihn bedrohen ist er sich sicher, dass es sich hier durchaus echt um die Killer handeln könnte. Können Cliff und Cydney Kale und Cleo entfliehen oder sind vielleicht Nick und Gina die beiden Menschen, vor denen sie in Wirklichkeit Angst haben sollten?

A-Perfect-Getaway

A Perfect Getaway ist der erste Film von Drehbuchautor und Regisseur David Twohy, der kein übernatürliches Thema bzw. Fantasy- oder Science Fiction Elemente beinhalted.
In „The Arrival“ kämpfte Charlie Sheen gegen Außerirdische, in „Below“ bekam es eine U- Boot Mannschaft mit Geistern zu tun, mit „Pitch Black“ schuf er einen der besten Vin Diesel Filme (und dessen coolsten Charakter des Outlaws Riddick) und mit der Fortsetzung „The Chronicles of Riddick“ einen zumindestens von der Optik und dem Setdesign her eindrucksvollen SciFi Film.

Ich muss schon sagen, Twohy weiss schon wie man den Zuschauer gut unterhalten kann, egal ob mit oder ohne übernatürlichen Inhalt. Die Landschaft von Hawaii ist wirklich beeindruckend schön, so stellt man sich eine paradisische Insel vor. Eine perfekte Kulisse also für einen Abenteuerthriller.

Die Filmmusik bleibt immer im Hintergrund und begleitet die Handlung angenehm zurückhaltend. Die sparsam eingesetzten, verzögerten Einstellungen oder zeitversetzten Schnitte vermitteln in bestimmten Szenen gekonnt das Gefühl von Dramatik.
Mit den Schauspielern hat der Regisseur ebenfalls alles richtig gemacht.

Timothy Olyphant, der mir das erste Mal 1997 in Scream 2 als irrer Killer aufgefallen ist, spielt hier meine absolute Lieblingsfigur im ganzen Film. Egal ob als Bösewicht in Stirb Langsam 4 oder als Held in Hitman, ich mag den Kerl irgendwie und er kann auch wirklich gut schauspielen.

Seine Figur des Nick ist ein ein wenig selbstverliebter Exsoldat und Filmfreak, der ausser der Geschichte wie er zu der Metallplatte in seinem Kopf gekommen ist, noch einige weitere abenteuerliche Geschichten auf Lager hat und diese am Liebsten in Form einer Verfilmung auf der grossen Leinwand wieder sehen möchte.

Die mir bisher unbekannte aber wirklich talentierte und hübsche Kiele Sanchez wirkt herrlich natürlich, sie überzeugt sowohl in ruhigen als auch in actionlastigen Sequenzen, die Chemie zwischen ihr und Olyphant stimmt einfach. Milla Jovovich ist nach ihrer Babypause zurück und was soll ich noch zu ihr sagen, sie ist einfach cool. Steve Zahn darf hier zur Abwechslung mal wieder eine ernste Rolle spielen und er hatte sichtlich Freude daran, seinem üblichen Rollenklischee zu entfliehen.

Dieser Film bietet zwar nichts neues für das Thrillergenre, doch ist sich Twohy dessen ziemlich bewusst und deshalb lässt er seine beiden männlichen Hauptcharaktere auch ständig über neue Drehbücher diskutieren, über mögliche Namen, Storyvarianten und unerwartete Endtwists. Ganz ohne Ironie darf eben auch ein an sich ernst gemeinter Film nicht auskommen. Der Twist am Ende ist dann auch nicht völlig unerwartet doch überzeugend in der Auflösung.

Ein kleiner, feiner Thriller also, wirklich gut und gemacht; der Regisseur hat wirklich genau gewusst was er macht und man hat keinen Zweifel daran, dass dies ein völlig professionell gemachter Film ist. Die wunderschöne Kulisse und die sehr guten Darstellern runden den sehr positiven EIndruck noch zusatlich ab und irgendwie ist das Gesamtprodukt echt sympathisch geworden.

Unerwartet war übrigens eine doch eher blutig Szene am Ende des Filmes, bei der ein Hand mit einer Axt mit einem ziemlich tiefen Spalt versehen wird aber das kann eben schon mal passieren in der Hitze des Gefechts.

A Perfect Getaway bekommt von mir 8/10 tödlich abenteuerliche Empfehlungspunkte.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.