Strike Back: Legacy – Staffel 4 (Serienkritik)

Ein Gefallen für einen alten Freund, bringt Lt. Col. Philip Locke (Robson Green), den aktuellen Anführer der geheimen Sektion 20 und seine beiden Top-Soldaten Sgt. Damien Scott (Sullivan Stapleton) und Sgt. Michael Stonebridge (Philip Winchester) nach Thailand. Die Tochter des britischen Botschafters wurde entführt und die eiskalten Entführer schrecken auch nicht davor zurück, einen Finger der Geisel als Zeichen dafür zu schicken, dass sie es wirklich ernst meinen.

Ein Bombenanschlag später, ist das Mädchen zwar in Sicherheit, doch es gibt zahlreiche Tote und die erschreckende Erkenntnis, dass das nordkoreanische Syndikat Office 39, hinter der ganzen Sache steckt. Was danach folgt, ist die Dezimierung des eigenen Teams, die Aufarbeitung persönlicher Dämonen und Reisen nach Nordkorea und Wien, um einen weiteren Anschlag zu verhindern. Dabei sieht es immer mehr danach aus, als könnte das große Endspiel damit enden, dass Sektion 20, endgültig aufgelöst wird.

Strike Back Legacy

Nach dem englischen Original Chris Ryan´s Strike Back und den amerikanisch mit produzierten drei Staffeln Project Dawn, Vengeance und Shadow Warfare, ist dies nun die bereits im Vorfeld als finale Staffel angekündigte vierte und letzte mit dem bezeichnenden Namen Legacy. Gedreht wurde größtenteils in Thailand und Ungarn und der mittlerweile auch als Produzent fungierende Regisseur Michael J. Bassett (Solomon Kane), führt bei den ersten beiden und den finalen vier Folgen Regie. Die Dreharbeiten mussten wegen einer Verletzung von Stapleton (Kill Me Three Times) um ein halbes Jahr verschoben werden, was man jedoch beim Ansehen der Folgen, in keiner Weise merkt.

Zusätzlich zu dem in der letzten Staffel neu als Chef eingesetzten Lt. Col. Philip Locke (Robson Green), kehrt auch die seit der ersten Staffel aktive Sgt. Julia Richmond (Michelle Lukes) zurück, ebenso wie die in der Vorstaffel eingeführte DEA Special Agentin Kim Martinez (Milauna Jackson). Wie immer gilt auch hier, was für einen Fan der Serie keine Überraschung ist, nämlich dass Teammitglieder von Stonebridge und Scott, meistens früher oder später ihr Leben verlieren.

Als Feind wurde diesmal Nordkorea gewählt, was eine einfache jedoch sehr effektive Wahl ist, denn Fanatiker aus diesem Land, können nicht mal die größten Gutmenschen, guten Gewissens verteidigen. Verkompliziert wird die ganze Angelegenheit dadurch, dass Scott auf seinen Teenager-Sohn trifft, den er noch nie gesehen hat und der nichts von seinem Job weiß. Dass der ihm ausgerechnet nach Thailand nachreist, wo sämtliche Bösewichte, die mit den Koreanern zusammen arbeiten, hinter seinem Vater her sind, kann ja nur schief gehen. Aber gut, davon wusste der Bengel ja nichts.

Neben Scott und den Schwierigkeiten die er mit seiner Vater-Rolle hat, beschäftigt Stonebridge die Tatsache, dass er abgesehen von seinem Soldatenleben, so rein gar nichts hat, wofür er lebt. Locke wiederum ist dem Mörder seines Sohnes auf der Spur, für dessen Eliminierung, er auch gerne mal die Mission gefährdet. So hat jeder wieder neben der offensichtlichen Gefahr, auch mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen und das Gefühl eines endgültigen Finales, entsteht auch ohne das Wissen, dass dies die letzte Staffel ist, immer mehr im Hinterkopf.

Abgesehen von der Buddy-Dynamik und den dazu passenden, lockeren Sprüchen, ist dies eine sehr düstere Geschichte geworden. Liebesbeziehungen scheinen für unsere beiden Lieblings-Soldaten sowieso zum Scheitern verurteilt zu sein und neben den Toden diverser Mitspieler auf beiden Seiten, wird auch der Einsatz von Folterpraktiken kurz jedoch effektiv forciert. Sogar die Sexszenen wurden auf drei reduziert, was noch mal unterstreicht, wie ernst die Sache hier ist (immerhin ist dies Strike Back und Scott ohne Betthäschen, da stimmt doch irgendwas nicht).

Michelle Yeoh (Sunshine) als Mei Foster liefert eine starke Performance als Bösewicht, eine fanatisch ihren Idealen folgende Dame, die auch von jahrelang gesponnenen Intrigen und eiskalten Morden nicht zurück schreckt. Will Yun Lee (Wolverine: Weg des Kriegers) als ihr Partner, sowohl privat als auch was ihre Terror-Pläne betrifft, ist klar aus Liebe auf ihrer Seite, was ihn aber keineswegs weniger gefährlich oder effektiv macht. Auch wenn man einige ihrer Aktionen hasst, sie lösen zeitweise durchaus auch ambivalente Gefühle aus, was nun aber nicht heißen soll, dass sie nicht unbedingt aufgehalten werden müssen.

Sowohl Sullivan Stapleton (in Blindspot) als auch Philip Winchester (in The Player) haben ja mittlerweile neue Hauptrollen in Serien ergattert. Als Scott und Stonebridge sind sie längst ein perfekt eingespieltes Team und neben der gezielten militärischen Zusammenarbeit, natürlich auch was die Neckereien und die manchmal nötigen Streitigkeiten betrifft, unschlagbar. Während Scott etwas erwachsener und durch die Liebe zu seinem Sohn getriebener wirkt, ist Stonebridge einmal mehr der perfekte Soldat, der jedoch genau weiß, dass genau das eben sein Leben ausfüllt.

Wie gut es einer Serie tut, wenn die Verantwortlichen genau wissen, dass sie gerade eine letzte Staffel drehen, ist hier sehr schön zu sehen. Wenn sich unsere beiden Helden beim Finale alleine gegen eine Horde von Söldnern verteidigen müssen, dann hat dies packende, emotionale und durchaus auch nostalgische Momente, denn die letzte Schlacht, hat begonnen. Die Produzenten wollten ja aufhören, bevor die Qualität nachlässt und die Zuseher sollten mit dem Gefühl mehr zu wollen, diese Serie in Erinnerung behalten und das ist eindeutig gelungen. Scott und Stonebridge, ich werde euch vermissen!

„Strike Back: Legacy“ bekommt von mir 8,5/10 alle Stärken und Schwächen gegen einen übermächtigen Feind erfolgreich einsetzende Empfehlungspunkte.


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