Kill Me Three Times – Man stirbt nur dreimal (Filmkritik)

Charlie Wolfe (Simon Pegg) löst Probleme und das meistens endgültig. Sein neuester Auftrag betrifft eine untreue Ehefrau namens Alice (Alice Braga), die ihr Mann gerne beseitigt haben möchte. Doch bevor der Profi zum Zug kommt, funken ihm der Zahnarzt Nathan (Sullivan Stapleton) und seine Frau Lucy (Teresa Palmer) dazwischen, die Alice für ihre ganz eigenen zwielichtigen Pläne benutzen wollen.

Während Charlie die Situation zu seinen Gunsten nutzen möchte, was den Tod sämtlicher Kontrahenten und Mitwisserin miteinschließt, trachten somit gleich mehrere Leute Alice nach dem Leben. Nur ihrer neuen Liebe Dylan (Luke Hemsworth) kann sie noch vertrauen, doch der hat zunächst von den mörderischen Absichten in seiner näheren Umgebung, keine Ahnung. Wer wird am Ende als Sieger da stehen, samt dem Geld und dazu auch noch einigermaßen lebendig?

Kill Me Three Times

Bei dieser feinen Thriller-Farce handelt es sich um eine australische Produktion von Regisseur Kriv Stenders (Red Dog). Neben ein paar heimischen Stars, die durchaus auch in Amerika einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht haben, kann sich vor allem der Engländer Simon Pegg („The World´s End„, „Mission Impossible 4„, „Star Trek„) hier austoben, in einer Rolle, die zwar in gewohnter Weise voll mit Sarkasmus und schwarzem Humor gefüllt ist, doch durchaus auch abgründiger als sonst daherkommt.

Der „Töte mich drei Mal“ Titel bezieht sich hier übrigens auf den Perspektivenwechsel, da die Story aus dem Blickwinkel von verschiedenen Personen gezeigt wird und man so immer mehr Details erfährt und sich die Puzzle-Stücke bis zum Finale, langsam aber sicher zusammen setzen. Der Reiz und die Spannung an der ganzen Sache entsteht dabei vor allem durch die schräge Grundatmosphäre, da die meisten Protagonisten mit ihren gefährlichen Vorhaben überfordert sind und man als Zuschauer zusätzlich nie genau weiß, wer da jetzt mit wem unter einer Decke steckt.

Neben der lockeren Musik, die ein nostalgisches Krimi-Feeling aufkommen lässt und der Situationskomik, ist es wie bereits erwähnt Simon Pegg, der trotz der zunehmend ziemlich blutigen Ereignisse und der grundsätzlichen Ernsthaftigkeit der Story, für breites Grinsen sorgt. Sein Charlie Wolfe ist ein abgebrühter und auch verspielter Mistkerl, der immer auf den eigenen Vorteil bedacht ist und das meistens mit tödlichen Methoden. Soviel wie bei seinem aktuellen Auftrag, ging wohl noch nie schief und so werden seine genervten und ungläubigen Reaktionen, zum Beispiel als er ein Messer in die Hand gerammt bekommt, für den Zuseher zunehmend amüsanter.

Toll fand ich auch Sullivan Stapleton, den ich aus der „Strike Back“ Serie und „300: Rise of an Empire“ als sehr überzeugenden harten Kerl kenne, der hier aber einen ziemlichen Feigling darstellt, durch seine Unsicherheit einiges vermasselt und der erst am Ende kurz über sich hinauswächst. Eigentlich hat man Mitleid mit ihm, denn er will im Grunde niemanden etwas Böses. Ganz anders seine von Teresa Palmer (Warm Bodies) gespielte Frau Lucy, die einfach nur eine eiskalte und manipulative Schlange ist.

Alice Braga (Elysium) funktioniert gut als zentrale Figur, da sie sich stark und kämpferisch präsentiert und so die Pläne ihrer Verfolger, mehr als einmal durchkreuzt. Callan Mulvey (Captain America 2) ist herrlich unsympathisch als ihr brutaler Ehemann und Luke Hemsworth (The Anomaly) spielt den großen starken, vielleicht etwas einfältigen aber sicherlich sehr liebevollen neuen Mann an ihrer Seite sehr überzeugend. Überhaupt scheinen hier alle beteiligten Schauspieler, einen ziemlichen Spaß bei der Sache gehabt zu haben und dieses Gefühl wirkt beim Ansehen durchaus ansteckend.

Der Mix aus Humor und den in der zweiten Filmhälfte beginnenden, blutigen Toden funktioniert und bald stellt sich eine gewisse Schadenfreude ein, denn für Alice entwickelt man nach einiger Zeit einen gewissen Beschützerinstinkt und ich musste mehr als einmal schmunzeln, als sich ihre Verfolger selbst mit ihrer Unfähigkeit oder gegenseitig ihre Sache vermasselt haben. Dabei stellt sich mehr als einmal die Frage, ob die Beteiligten mit ihren Plänen durchgekommen wären und gerade weil es möglich erscheint, ist das Scheitern dann noch gemeiner für sie und lustiger für uns.

Insgesamt daher ein von der ersten Minute an unterhaltsamer Trip, der mit einem großartigen Simon Pegg beginnt und endet, dabei reichlich Platz für freudig aufspielende Darsteller lässt, bösen Humor drüber streut und Geld und Liebe noch immer als die Hauptmotivation der Menschheit für mordlustige Aktionen zeigt. Auf jeden Fall eine extrem unterhaltsame Alternative aus Australien, für alle, die auch der amüsanten Seite des Thriller-Genres nicht abgeneigt sind.

„Kill Me Three Times“ bekommt von mir 8/10 den Tod nicht immer nur auf die gewünschte Art und Weise herbei führende Empfehlungspunkte.

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