Tokarev – Die Vergangenheit stirbt niemals (Filmkritik)

Paul Maguire (Nicolas Cage) hat seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen und genießt sein Leben als erfolgreicher Unternehmer. Als seine Tochter Caitlin (Aubrey Peeples) die Nacht mit zwei Freunden verbringt, werden diese von unbekannten Gangstern überfallen und Caitlin erschossen. Paul ist fest entschlossen, die Mörder seiner Tochter zur Strecke zu bringen und legt sich, als er herausfindet dass die Mordwaffe eine halbautomatische russische Pistole der Marke Tokarev ist, sogar mit der Russenmafia an.

Tokarev Nicolas Cage Film

Regie bei diesem Film führte der bis jetzt eher unbekannte Paco Cabezas, der seinem Film an dieser Stelle den Namen einer russischen Pistole gibt. Während Filmtitel hin und wieder ein Grund sind sich zu ärgern, ist er hier relativ clever gewählt. Denn bis zum bitteren Ende ist hier nicht klar, was es mit der Titel spendenden Waffe denn auf sich hat.

Die eigentliche Geschichte ist relativ einfach gehalten. Zu Beginn gibt es eine kurze Einführung und man lernt Paul (Nicolas Cage), seine zweite Frau Vanessa (Rachel Nichols) und seine Tochter Caitlin (Aubrey Peeples) kennen. Anschließend muss Caitlin bei einem Überfall ihr Leben lassen und Paul verbringt die restliche Zeit mit der Suche nach den Verantwortlichen.

Ein Problem macht sich gleich zu Beginn bemerkbar und zwar die Kombination aus zu kurzer/oberflächlicher Einführung und einer mittelmäßigen Chemie zwischen den drei Darstellern. Während Cage (Ghost Rider) als Vater noch eine brauchbare Figur macht, tut sich Nichols (Continuum) selbst in der Rolle der Stiefmutter schwer.

Über Aubrey Peeples (Sharknado) als Tochter Caitlin kann man nicht viel Negatives sagen, was aber auch daran liegt, dass sie gerade einmal geschätzte fünf Minuten Screentime (Rückblenden inklusive) hat. Die zu kurze Einführung sorgt nebenbei auch dafür, dass die Darsteller dem Zuschauer auf emotionale Ebene relativ egal sind, denn man hat zu wenig Zeit sie kennen zu lernen.

Was auf der Habenseite bleibt ist ein relativ cooler Nicolas Cage, der in seiner Rolle als Familienvater das macht, was er am Besten kann und scheinbar gut gelaunt und manchmal ein wenig irre wirkend, den bösen Jungs das Fürchten lehrt. Hilfe bekommt er dabei von zwei alten Freunden, die von Michael McGrady (The Frozen Ground) und Max Ryan (Death Race) gespielt werden, und die im Vergleich zu ihren Schauspielkollegen relativ gut weg kommen, was die Screentime betrifft.

Ebenfalls mit dabei aber völlig verschenkt finden sich dann noch Danny Glover (Bad Ass 2) als Polizist und Peter Stormare (Pain & Gain) als Mafia-Pate bzw. Pauls alter Boss. Der Film kann meistens mit einer technisch gelungenen und gekonnten Optik glänzen. Besonders herausstechen können Momente, die technisch perfekt in Slow-motion umgesetzt wurden.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Aussetzer wie beispielsweise eine Verfolgungsjagd, in der es der Kamera scheinbar genügt, Cage von der Seite zu zeigen. Alles in allem ist „Tokarev“ ein Film des verschenkten Potentials. Hätte man sich nur ein wenig Zeit genommen am Drehbuch zu feilen, hätte hier ein vergleichsweise toller Film entstehen können.

Der Film „Tokarev“ bekommt von mir 5/10 die Vergangenheit bewältigende Empfehlungspunkte.


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