Bad Ass 2: Bad Asses (Filmkritik)

Drei Jahre nachdem Frank Vega (Danny Trejo) durch seinen im Internet verbreiteten Einsatz von Zivilcourage zum Volkshelden Bad Ass mutiert ist, ist es ruhig geworden um den mittlerweile 68 Jährigen Senioren. Er betreibt eine Boxtrainings-Halle für Problem-Kinder/Jugendliche und hat ausser seinem treuen Hund nur die eine oder andere Flasche Tequila als Freund, den er am Liebsten nebenan beim grantigen Geschäftsbesitzer Bernie Pope (Danny Glover) einkauft.

Als jedoch einer seiner Schützlinge, der fast wie sein eigener Sohn für ihn war, ermordet wird, muss Frank wieder selbst für Gerechtigkeit sorgen. Der Drahtzieher dieses Mordes ist ein scheinbar unantastbarer Diplomat namens Leandro Herrera (Andrew Divoff) und ihm das Handwerk zu legen, scheint für einen Bad Ass alleine eine ziemlich unlösbare Aufgabe zu sein. Gut dass auch Bernie ein alter Haudegen ist, der für die eine oder andere schlagkräftige Aktion zu haben ist.

Bad Asses

Nur zwei Jahre nach seinem ersten Abenteuer, lässt Regisseur und Drehbuchautor Craig Moss seinen Helden Bad Ass alias Danny Trejo wieder auf alle Bösewichte los, die ihm in die Finger kommen. Dass dieser zweite Teil zwar noch immer kein Highlight ist, aber ein ganz angenehmer Spass für zwischendurch und somit eindeutig besser als sein Vorgänger funktioniert, liegt vor allem an der Buddy-Dynamik. Den durch seine „Lethal Weapon“ Filme darin schon perfekten Danny Glover zu verpflichten, war ein eindeutiger Glücksgriff. Natürlich, wer Trejo nicht ausstehen kann und schon beim Vorteil leiden musste, der ist hier noch immer an der falschen Adresse.

Die besten Momente sind dann auch die, wo auf das Alter der beiden „Action-Opas“ Anspielungen gemacht werden. Schimpfen über Hämorrhoiden nach einer Fahrt mit dem öffentlichen Bus, Klagen über eine künstliche Hüfte und ungewollte Blähungen, das alles regt zum Schmunzeln an, weil vor allem Glover diese Sequenzen einfach unheimlich sympathisch rüber bringt. Auch eine Szene, in der er eine junge Dame anflirtet und diese darauf anspricht weil sie nach eigenen Aussagen einen Vaterkomplex hat, kommt irgendwie liebenswert daher.

Trejo hingegen macht das, was seine Rolle als Bad Ass ausmacht. Er ist zu Kindern unglaublich lieblich, hat riesigen Respekt vor Damen, liebt seinen treuen Hund und hat kein Mitleid mit seinen Feinden. Eispickel ins Auge, Messer in die Hand oder der zwar unblutige aber sicher schmerzhafte Einsatz von einem Ventilator unter der Gürtellinie bei der Befragung eines nackten Junkies, zimperlich braucht man als einer der guten Jungs hier scheinbar wirklich nicht zu sein.

Der gesamte Film ist auf dem Charme und der Interaktion der beiden Hauptdarsteller aufgebaut, was wohl auch die völlig belanglose Handlung, die schlechten CGI-Effekte und die wenig actionreiche Inszenierung erklärt. Dafür funktioniert der Wortwitz gar nicht so selten, wobei dies eher daran liegt wer es sagt, als daran was gesagt wird. Der Humor beschränkt sich dabei vor allem auf altersbedingte Witze, aber nicht nur. Als Trejo zum Beispiel bei einer Verfolgungsjagd eine Handgranate auspackt und Glover ihn fragt wo er die her hat, da antwortet dieser einfach „Ein Geschenk der Expendables„.

Danny Trejo (Machete) ist ja ein Darsteller, den man für seine eigene Art entweder liebt, oder nicht weiß, was so toll an ihm sein soll. Ich finde in diesem zweiten Teil wird seine eigene Art nicht überstrapaziert, doch seine Coolness leidet auch hier wie zuletzt bei „Machete Kills“ an dem offensichtlichen Einsatz von Stuntleuten bei ein paar Kampfszenen. Natürlich, der Kerl ist in etwa so alt wie es seiner Rolle entspricht, aber dann sollte er aber vielleicht doch auch mal überlegen, etwas ruhigere Figuren zu spielen und so echter zu wirken. Vielleicht wollen ihn seine Fans aber gar nicht anders haben.

Danny Glover (Age of the Dragons) mit seiner mürrischen Art, seinen Magen- bzw. Leberproblemen, seiner offensichtlichen Vorliebe für höchstens halb so alte Damen und seinem grünen Trainingsanzug, ist der eigentliche Grund, warum die überraschungsarme Geschichte bis zum Ende unterhaltsam bleibt. Andrew Divoff (Wishmaster) als Gegenspieler hat hingegen die genau richtig arrogante Art, um als eindeutig durch und durch böser Schurke, das Ziel des Zornes unserer Helden zu werden.

Wer also den ersten Teil mochte, Trejo oder Glover Fan ist, Actionkomödien mag oder einfach nur gerne alten Männern zuschaut, die selbstironisch sich gegenseitig ärgern und viel jüngere Gegner reihenweise zu Boden strecken, der ist hier genau richtig. Für mich noch immer weit von einem guten Film entfernt, dafür ist er ein netter Spass für Zwischendurch und klar besser als Teil 1. Übrigens dreht Regisseur Moss mit seinen beiden Hauptdarstellern gerade den dritten Teil. Die Action-Opas, gehen somit noch lange nicht in Rente.

„Bad Ass 2: Bad Asses“ bekommt von mir 6/10 Bösewichten mit doppelter Schlagkraft in die Ärsche tretende Empfehlungspunkte.

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