Ride Along (Filmkritik)

Wachmann Ben (Kevin Hart) hat momentan zwei Ziele im Leben. Zum Einen möchte er endlich Polizist werden, zum Anderen seine Freundin Angela heiraten. Als er endlich zur Polizistenausbildung aufgenommen wird, sieht Ben auch die Zeit gekommen, um Angelas Bruder James (Ice Cube) um ihre Hand zu bitten, da der Vater seiner Angebeteten schon verstorben ist. James hält nicht viel von Ben und nimmt ihn einen Tag auf Streife mit, um ihm zu zeigen, was es braucht um ein Cop zu sein.

Ride Along

Regie bei diesem Film hat Tim Story geführt, der am ehesten bekannt ist für seine beiden „Fantastic Four“ Filme. Man merkt bald, dass Story zwar kein Könner ist, aber er es dennoch schafft den Zuschauer mit Leichtigkeit zu Unterhalten. Dabei setzt er auf das Buddy-Cop-Prinzip, das schon mehrmals mehr oder weniger gut verwurstet wurde und bringt davon seine eigene Version.

Etwas das „Ride Along“ eigenständig macht, und das meine ich positiv, ist die Hautfarbe sowohl des Regisseurs als auch der Hauptdarsteller. Es gibt kaum jemanden der einen Cop so cool spielen kann, wie Ice Cube (21 Jump Street). Als James ist er genervt von seinem Gegenüber und fix entschlossen, ihn nicht nur aus dem Polizeidienst, sondern auch aus seinem Leben zu vertreiben.

Kevin Hart (This is the End) ist als Ben, wie es das Prinzip der Geschichte erfordert, das genaue Gegenteil. Ein Großmaul, dass sich gerne (erinnert ein wenig an Chris Rock) um Kopf und Kragen redet. Dabei kratzt er, was seine Nervigkeit betrifft, oft gerade so die Kurve. Etwas das dabei hilft, sind die von seiner Seite kommenden und durch die Bank witzigen Kommentare.

Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Einführung von Ben und James und setzt dann kurze Zeit später die beiden auf die Straße. Das dynamische Duo schlittert von einer schrägen Situation in die nächste und dank eines relativ guten Drehbuchs, einer guten Chemie der beiden Darsteller und dazu passenden Dialogen, machen die ersten fünfzig Minuten ordentlich Spaß.

Dann nimmt die Geschichte eine nicht unerwartete Wendung und es wird vom Ton her deutlich ernster. Es sei erwähnt, dass James versucht die Existenz eines Kriminellen namens Omar (Laurence Fishburne – The Matrix) nachzuweisen – und wie es der Zufall will, begegnen James und Ben ihm auch. Und am diesem Zeitpunkt beginnt der Film merklich zu schwächeln.

Das liegt scheinbar an mehreren Gründen. Zum einen liegt es daran, dass Ice Cube hier natürlich deutlich weniger cool wirkt, während Hart seinen Redefluss reduzieren muss. Zum anderen wirkt die Geschichte ab diesem Zeitpunkt deutlich weniger flüssig und äußerst konstruiert. Irgendwie, so scheint es zumindest, ist ab diesem Zeitpunkt ein wenig die Luft draußen.

Dass am Ende dann doch alles gut wird, sei hier vorweggenommen. Zwar sollte es ohnehin klar sein, da es sich hier um eine Komödie handelt, aber auch die Tatsache, dass „Ride Along 2“ bereits für 2016 angekündigt wurde, sollte ein starkes Indiz in diese Richtung sein. Was die Optik betrifft merkt man, dass sich Tim Story mit einem Budget von gerade einmal 25 Millionen Dollar etwas nach der Decke strecken musste.

Das ist auf keinen Fall störend, nur merkt man hier und da die Ambitionen des Regisseurs mehr aus dem Film zu machen, als möglich war. Etwas das „Ride Along“ deutlich aufwertet, ist der Soundtrack der mit seinen Songs (unter anderem „The Heavy-How You Like Me Now„) die Stimmung perfekt einfängt.

Alles in allem ist „Ride Along“ eine Komödie, die über weite Teile alles richtig und dementsprechend Spaß macht.

Der Film „Ride Along“ bekommt 7/10 dem coolen Cop die letzten Nerven raubende Empfehlungspunkte.


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