Fack Ju Göhte 2 (Filmkritik)

Zeki Müller (Elyas M’Barek) muss feststellen, dass man als Lehrer einen harten Job hat. Aus diesem Grund will er kündigen und eine Bar aufmachen. Das einzige Problem ist die Tatsache, dass Zeki das Geld dafür fehlt.

Als er erfährt, dass ein ehemaliger Kumpel Diamanten in seinem Tank gebunkert hat, scheint dieses Problem auch schon gelöst. Dumm nur dass Zeki die Diamanten ausgerechnet in dem Stofftier versteckt, dass seine Freundin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth) für eine Hilfsorganisation in Thailand spendet. In seiner Not organisiert er also mit seinen Schülern eine internationale Klassenfahrt – und der Wahnsinn beginnt.

Fack Ju Göhte 2

Als der Film „Fack ju Göthe“ Ende 2013 in den heimischen Kino landete, war dieser nicht nur ein durchschlagender Erfolg, sondern auch eine der unterhaltsamsten deutschen Komödien seit langem. Aus diesem Grund kam es dann auch wie es kommen musste und die Geschichte rund um Herrn Müller und seine Schüler aus bildungsfernen Schichten, ging in die zweite Runde.

Regie und Drehbuch führt wie beim ersten Teil Bora Dağtekin, der für seine Fortsetzung (laut Interview) einen konkreten Plan hatte: sie sollte einfach nur nicht scheiße werden. Um das Konzept des Vorgängers nicht einfach nur zu kopieren, hat man sich dann ein Szenario überlegt, dass alle Beteiligten vor neue Herausforderungen stellt.

Zu Beginn gibt es ein Wiedersehen mit Zeki Müller, der inzwischen aus erster Hand feststellen musste, dass das Lehrersein doch gar nicht so einfach ist. Er muss jeden verdammten Tag früh aufstehen, seine Schüler (z.B. bei ihren Praktika) unterstützen und irgendwie kann er sich nicht vorstellen, diesem Beruf bis ans Ende seiner Tage nachzugehen.

Als er erfährt, dass ein alter Kumpel Diamanten in dem Tank seines Autos versteckt hat, rückt der Traum von der eigenen Bar in greifbare Nähe. Doch Zeki versteckt die Diamanten ausgerechnet in einem Stofftier, dass seine Freundin und Kollegin Lisi für ein Hilfsprojekt in Thailand spendet. Zeki bleibt also nur, mit seinen Schülern eine entsprechende Klassenfahrt zu organisieren.

Seiner Direktorin ist das mehr als recht, bietet sich so doch die Möglichkeit endlich das konkurrierende Schillergymnasium auszubooten. Als Lisi jedoch am Flughafen aufgehalten wird, weil ihr jemand eine Handgranate ins Handgepäck gesteckt hat, ist Zeki alleine mit seinen Schülern und hat alle Hände voll zu tun, um mit der Rasselbande fertig zu werden.

„Fack Ju Göhte 2“ setzt die Geschichte seines Vorgängers sowohl inhaltlich als auch was den Ton betrifft fort. Der Humor ist wie immer gelungen, auch wenn er ein kleines Stück bissiger wirkt. Wenn etwa eine bereits ausgebrannte (von Uschi Glas gespielte) Lehrerin mittels Sprengstoff und Drogen zurück in die Stressklinik getrieben wird, ist das zwar komisch, aber eher am Rande des guten Geschmacks.

Als die schräge Truppe in Thailand angekommen ist, geht es dann auch so richtig rund. An dieser Stelle lebt der Film vor allem von den im Sekundentakt daherkommenden witzigen Momenten. Diese beruhen zu einem nicht unwesentlichen Teil auf der Tatsache, dass Zekis Schüler ständig Blödsinn labern. Zudem gibt es ja noch die Konkurrenz vom Schillergymnasium, die ihnen das Leben schwer macht.

Ein weiterer schöner Aspekt ist das Thema Integration. Man hat mit dem von Lucas Reiber gespielten Etienne einen Schüler mit Asperger-Syndrom mit dabei, der im Laufe der Geschichte in die Gruppe integriert wird. Man hilft den Waisenkindern der Tsunamikatastrophe und wie beim ersten Teil lautet die Botschaft: JEDER kann sich zum Positiven ändern!

Was die Schauspieler betrifft bleibt (zum Glück) alles beim Alten. Elyas M’Barek (Die Welle) als Zeki Müller hat dieses Mal alle Hände voll zu tun, seine Rasselbande einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Karoline Herfurth (Wir sind die Nacht) als Lisi Schnabelstedt muss an dieser Stelle leider zu Hause bleiben und ist dementsprechend vergleichsweise selten zu sehen.

Katja Riemann (Der bewegte Mann) als Direktorin Gudrun hatte offensichtlich ihren Spaß und greift mit unkonventionellen Methoden hart an ihrer Schule durch. Ebenfalls großartig machen ihre Sache die Jungschauspieler Jella Haasen (als Chantal), Max von der Groeben (als Danger), Anna Lena Klenke (als Laura), Gizem Emre (als Zeynep) und Aram Arami (als Burak).

Alles in allem ist „Fack Ju Göhte 2“ eine sehr gelungene Fortsetzung, die fast alles richtig macht. Die Geschichte ist lustig, die Schauspieler sind durch die Bank erstklassig und der Soundtrack macht Stimmung. Einziger Kritikpunkt ist, dass Teil zwei (anders als sein Vorgänger) stellenweise ein kleines wenig zu langatmig wirkt.

Der Film „Fack Ju Göhte 2“ bekommt 7,5/10 die Goethe-Gesamtschule zu der Vorzeigeschule machende Empfehlungspunkte.


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