Best Of Worst Case: Lizzie Borden’s Revenge (Filmkritik)

Da haben die Mädels aber Pech gehabt. Aufgrund von Trinkspielen dürfen sie nicht auf „Spring Break“ fahren und sitzen deshalb im Vereinshaus fest. Was also tun, außer Trinkspiele? Dabei wird allerdings der Geist von „Lizzie Borden“ beschworen und da eine der Anwesenden (Veronica Ricci) eine Nachfahrin von Borden ist, ergreift der Geist auch gleich von ihr Besitz und beginnt damit die versammelte Mannschaft zu jagen.

Gleichzeitig gibt es einen Amateurvideofilmer, der die Party crasht, weil er Videos für seinen Pornoblog braucht und die Schwester einer Anwesenden (die durchgeknallt ist), hat sich ebenfalls eingeschlichen … das Drama nimmt seinen Lauf.

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Und er hat es wieder gemacht. Nach seinem wirklich grandios trashigen Werk „Alice In Murderland“ hat Dennis Devine einen mehr oder weniger inoffiziellen Nachfolger gemacht. Denn „Lizzie Borden’s Revenge“ ist genau der gleiche Film wie „Alice In Murderland“, nur hat er irgendwie das Kunststück fertig gebracht in allen Belangen genauso schlecht zu bleiben und/oder noch schlechter zu werden.

Angefangen vom Cast, der zumindest die halbwegs bekannten Namen Veronica Ricci („Snake Club – Revenge Of The Snake Woman“), Jenny Allford („The Snow Queen“), Mindy Robinson („V/H/S 2“, „Pain & Gain“) und die auch in Alice mitwirkende Marlene Mc’Cohen („Alice In Murderland“) beinhaltet, bis hin zu allen anderen Belangen.

Der Fokus ist dieses Mal handlungsweise (Haha, Handlung …) auf Marlene Mc’Cohen gerichtet, auch wenn die titelspendende Dame eigentlich Veronica Ricci in Beschlag nimmt, aber der wahre Fokus liegt zu einhundert Prozent auf der knappen Bekleidung der Damen. Keine davon kann nur im Ansatz schauspielen und immer wieder ertappt man sich dabei, wie man ungläubig die Augen und Ohren reibt, weil so wenig Talent auf einen Haufen zu bündeln, das ist schon eine Kunst an sich.

Die Tötungsszenen sind allesamt weder überraschend noch gut gemacht, sondern wirklich – und sogar das ist eine Kunst für sich – so schlecht gemacht, dass den eigentlich spannenden Passagen jede Kraft fehlt und sie klar der Tiefpunkt(!) des Films sind. Die Soundkulisse, die tatsächlich viel hermachen sollte und gerade bei Slasherfilmen, wie dies hier einer sein möchte, das A und O des Films sind (das Geräusch wenn eine Klinge gezogen wird oder eine Axt wo einschlägt, ist meist alleine schon haarsträubend gruselig), wird hier völlig beseite gelassen. Da trifft zum Beispiel eine Axt eine Person mit voller Wucht und man hört – nichts. Gar nichts. CGI-Blut spritzt und das war es dann auch schon.

Das wirklich Tragische an der Sache ist ja, dass der Film nicht mal lustig ist. War „Alice In Murderland“ noch unterhaltsam aufgrund seiner vielen Filmfehler und offensichtlichen Mängel an Schauspiel, Drehbuch, Effekten und Sound, so tut der Film hier primär den Ohren und dem IQ weh. Einzig optisch können ein paar (wenige) Szenen überzeugen. Alleine jene unter euch, die halbnackte Frauen sehen wollen (vor allem Veronica Ricci und Mindy Robinson) sind vielleicht gut bedient, aber nicht einmal eine Girl-On-Girl-Sexszene rettet den Film. Das will für diese Art Film schon was heißen.

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Einzige Höhepunkte sind jene der Schadenfreude, wenn zum Beispiel eine Person der anderen erklärt, dass Lizzie Borden Rache nimmt, weil sie eine lesbische Beziehung führen wollte und dafür bestraft wurde, was darin gipfelt, dass eine der anwesenden Damen sich absolut sicher fühlen kann und die Konfrontation zwischen den beiden absolut antiklimatisch daherkommt. Oder die Tatsache, dass die „Rückblenden“ in die Zeit von Lizzies Leben schlichtweg nicht mal im Ansatz die „alte Zeit“ wiederspiegeln. Oder das „Coming Out“ des Pornofilmers („Because my mother is more alright with the fact that I am a pervert, than she would be with the fact that I am gay.“). Sozialkritik irgendjemand? Danke, nein, denn das Coming-Out verändert weder den Charakter (der kurz darauf sofort wieder unter Röcke filmt), noch hat es Einfluss auf die Handlung. Ganze Teile der Handlung wurden 1:1 vom „Vorgängerfilm“ übernommen – allein der Witz bleibt dieses Mal zuhause. Zumal so etwas wie Spannung oder Satire (sollte es so gedacht gewesen sein) eigentlich nicht mal im Ansatz entsteht oder aufkommt.

Witzigerweise kommt es mir so vor, als wurden große Teile des Films ohnehin im gleichen Haus gedreht wie „Alice In Murderland“, vor allem der Keller kam mir sehr bekannt vor. Gekostet haben kann das nichts und wenn, dann frage ich mich, wofür das Geld verbraucht wurde.

„Lizzie Borden’s Revenge“ bekommt von mir 1,5 von 10 möglichen, leider zu wenig neue witzige Innovationen bringende, Punkte.

Best-Of-Worst-Case-Urteil (Trashfaktor: alles):
Ein Film zum Vergessen. Wer „Alice In Murderland“ gesehen hat, der oder die hat auch diesen Film hier gesehen – einziger Unterschied: Hier gibt es mehr Nacktheit. Ansonsten alles gleich geblieben. Schade. Was einmal witzig war, ist beim zweiten Mal einfach langweilig. Wer „Alice“ nicht gesehen hat, sich an den Körpern von Veronica Ricci und Mindy Robinson ergötzen will, der/die soll zuschlagen. Der Rest: Bitte einen großen Bogen.

Fazit: Nicht mal nackte Haut kann diesen Film hier retten. Finger weg. Punktum.

PS: Warum die beiden Bilder oben so ähnlich sind? Weil alle Szenen im Film so ähnlich sind. Ganz einfach.

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