Ghost Rider: Spirit of Vengeance (Filmkritik)

Johnny Blaze (Nicolas Cage) versucht vor seinem Fluch, dem Ghost Rider, zu flüchten und versteckt sich aus diesem Grund in einem abgelegenen Teil von Osteuropa. Eine uralte und geheime Sekte der Kirche beauftragt ihn um den jungen Danny vor dem Teufel (Ciarán Hinds) zu beschützen. Blaze übernimmt den Auftrag nur zögerlich, lässt sich dann aber überreden als man ihm verspricht, ihn vom Rider zu befreien.

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Nach einem nur mäßig erfolgreichen ersten Teil ist der Ghost Rider wieder da. Der schaltet in der Fortsetzung nicht nur den einen oder anderen Gang hoch, sondern freut sich auch wie ein kleines Kind wieder da zu sein. Damit der Rider überhaupt noch einmal eine Chance bekommen konnte, musste der eine Generalüberholung über sich ergehen lassen. Das Ergebnis lässt sich dann am besten mit „Crank“ beschreiben.

Hier standen Mark Neveldine und Brian Taylor hinter der Kamera. Die beiden konnten neben den beiden abgefahrenen Crank-Filmen auch mit „Gamer“ beweisen, dass sie ein Faible für eine einzigartig wirkende und maximal als schräg bezeichenbare Art des Filme-machens haben. Bösen Zungen zu Folge sollen sich die beiden mit dem Ende von „Crank: High Voltage“ ja darum beworben haben, ihre Vision des Ghost Riders ins Kino bringen zu dürfen – ob man sich das anschauen kann?

Wie bereits erwähnt musste der Rider einige Änderungen über sich ergehen lassen, um überhaupt noch einmal auf die Leinwand zu dürfen. Zum Beispiel wurde das Setting nach Osteuropa verlegt und die Anzahl der Statisten auf eine Hand voll reduziert – vermutlich um das Budget, das mit knapp 60 Millionen Dollar deutlich geringer ausfällt als beim ersten Teil, zu schonen.

Dadurch erhält der Film allerdings einen einzigartigen und für Comicverfilmungen bisher unbekannten Flair – das ist zwar gewöhnungsbedürftig, weiß aber durchaus zu gefallen. Der Rider selbst wurde einem virtuellen Facelifing unterzogen und sieht noch einmal deutlich besser aus als bisher – egal ob es jetzt die vor Hitze blubbernde Jacke oder der brennende Schädel ist, hat man sich viel Mühe gemacht den Protagonisten stilecht zu inszenieren.

Aber auch sonst stellt der Film gerne klar, dass Neveldine und Taylor eine besondere Verbindung zu ihrem doch speziell wirkenden Helden zu habe scheinen. Anders dürfte es nicht zu erklären sein, dass sich der Film die Zeit nimmt dem Zuschauer in Zwischensequenzen Aspekte und Regeln des Riders zu erklären und zwar ohne auch nur einen Moment auf den für sie typischen Mix aus irrer Action und schrägen Dialogen zu verzichten.

Optisch gibt der Film jede Menge her und spätestens wenn der Ghost Rider mit einem brennenden Schaufelradbagger seine Feinde im wahrsten Sinne des Worte in den Boden rammt, kommen Actionfans mehr als nur auf ihre Kosten. Aber auch abseits vom actionlastigen Getöse beweist das Duo eine optische Versiertheit, die man sonst kaum kennt. Die Kamera ist immer nahe am Geschehen, was den Zuschauer noch näher an das Gezeigte bringt, ohne unübersichtlich zu wirken.

Nicolas Cage (Trespass) der schon im ersten Teil seinen Spaß gehabt zu haben scheint, darf sich dieses Mal von seiner besten Seite zeigen – der abgefahrenen irren. Seiner Figur dürften die Jahre in denen er mit dem Fluch des Riders belegt war, deutlich zugesetzt haben. Bei anderen Schauspielern würde das vermutlich schnell lächerlich wirken – hier jedoch macht es Spaß Mr. Cage bei der Arbeit zuzusehen.

Ciarán Hinds (Eine offene Rechnung) als der Leibhaftige hat so rein gar nichts mit seinem Kollegen Peter Fonda gemeinsam, wirkt aber auch auf seine eigene schräge Art durchaus bedrohlich. Johnny Witworth als Carrigan hat im Kampf gegen den Rider zwar nicht viel zu lachen, dafür scheint ihm seine Rolle nach dem Erhalt seiner Verfall-Kraft umso mehr Spaß gemacht zu haben.

Das Violante Placido und Fergus Roirdan einen eher blassen Eindruck auf der Leinwand hinterlassen, und das obwohl sich der Film ja irgendwie um sie dreht – schließlich müssen sie ja beschützt werden – verzeiht man den Film. Dafür hatte Idris Elba (Thor) als Alkoholiker / Mönch nicht nur sichtlich Spaß beim Dreh, sondern auch die besten Sprüche auf seiner Seite.

Anbei noch allgemeine Informationen zum Film: Durch die schnelle Kameraführung geht leider der Mehrwert durch den durchaus hochwertigen 3D-Effekt zu größten Teil verloren. Des Weiteren ist die deutsche Synchronisation nicht schlecht, lässt jedoch erahnen, dass der Film in der englischen Originalfassung vermutlich noch um ein deutliches Eck mehr Spaß macht.

Der Film „Ghost Rider: Spirit of Vengeance“ bekommt von mir 7,5/10 abgefahren schräge Empfehlungspunkte.

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