The Walking Dead – The Telltale Series – The Final Season (Game-Review)

Clementine und AJ sind nun schon wirklich lange unterwegs in einer Welt, die sich – wie Tolkien oder Batman sagen würden – weitergedreht hat. Die Zombieplage herrscht noch immer über die Welt, doch die größte Gefahr sind und bleiben andere Menschen.

Als Clem und AJ gerade auf einen Lebensmittelvorrat stoßen geht etwas schief, sie bauen einen Unfall und werden von Zombies überrannt. Als Clem wieder aufwacht ist sie von AJ getrennt, doch ihre Wunden sind verarztet und sie scheint in Sicherheit zu sein.

Bald wird sich herausstellen, ob dem tatsächlich so ist …

Episode 1: Done Running

Der Beginn der ersten Episode ist – genauso wie große Teile der neuen Folgen – gleich eine Hommage an alte Teile. So beginnt diese Episode und die offiziell letzte Staffel von „The Walking Dead“ mit einer Autofahrt von zwei Personen (eine weiß, die andere schwarz; eine auf dem Vordersitz, die andere auf dem Rücksitz; usw). Und der Einstieg endet mit einem Unfall. Also genau wie die allererste Staffel. Von da an lernt man die neuen Charaktere kennen und ist gleich mal ein wenig überrascht.

Telltale lässt sich Zeit und stellt die Figuren erst nach und nach vor. Das ist auch gut so, denn wie üblich sind diese das große Herzstück der Staffel. Clem ist wieder ein wenig älter geworden und kümmert sich um ihren Schützling AJ. Und endlich, endlich kommt sie wo an, wo sie sich Zuhause fühlen könnte.

Fazit: Die Story nimmt (wie üblich) langsam an Fahrt auf und die neuen Charaktere sind (endlich) anders als alle davor. Dazu kommt, dass man nach Staffel 3 wieder Clementine spielen darf. Yes! Der Einstieg macht schon mal alles richtig. Und das Finale haut richtig rein. Kinnlade. Bei. Fuß.

Episode 2: Suffer The Children

AJ und Clem nehmen (unfreiwillig) Abschied, verirren sich und finden zwei völlig neue Situationen vor: Zuerst taucht eine Figur auf, die Clem lange Zeit für tot gehalten hat. Das wirft gleich mal ein schlechtes Licht auf die Zukunft. Und die zweite Sache: Im Wald treffen sie auf einen „ehemaligen“ Whisperer. Ein Mann also, der eine Herde Zombies „steuern“ kann.

Auf der Flucht vor der neuen Bedrohung geht der Weg zurück und eine neue Gefahr folgt auf dem Fuße. Was bleibt übrig? Flucht oder Angriff oder Verteidigung?

Die Spannung zieht in der zweite Episode an, es kommen ebenfalls Erinnerungen an alte Folgen und Situationen hoch, allerdings in sehr positiver Form. Die Entscheidungen, die man trifft formen AJ und sein Verhalten (wie man Ende von Episode 1 feststellen kann). Auch das Ende dieser Folge hat es in sich.

Fazit: Es geht grandios weiter. Die Bedrohungen nehmen zu. Der Zusammenhalt der Gruppe … wächst. Das ist neu und ungewohnt für „The Walking Dead“. Klasse Episode. Und fast wäre es die letzte gewesen.

Episode 3: Broken Toys

Eine Rettungsmission ist angesagt und entgegen aller Hoffnungen scheint es doch so etwas wie eine Chance auf Erfolg zu geben. Was gefunden wird ist – Folter. Unterwerfung. Gehirnwäsche.
Starker Tobak. Verdammt starker Tobak.

Diese Folge stellt einen Wendepunkt dar, denn Telltale existiert ab hier nicht mehr. Das Studio wurde (aus Gründen, die ihr sicher im Internet nachlesen könnt) geschlossen. Skybound hat gemeinsam mit Robert Kirkman (Erfinder der Comic-Reihe) die Finanzierung der letzten beiden Episoden übernommen.

Zum Glück, denn diese Episode hat es ebenfalls in sich. Ein Fehler und ihr zieht Tod und Verderben nach euch. Ein Fehler und … tja. Das würdet ihr gern wissen, hm?

Episode 4: Take Us Back

Der Weg zurück ist die härteste Herausforderung, denn die Toten sind Clem und allen anderen auf den Fersen. Immer wieder, wenn ihr denkt, ihr seid in Sicherheit, wirft euch die Welt einen neuen Stein in den Weg. Und am Ende zeigt sich, wie ihr AJ erzogen habt.

Fazit: Auch hier wieder viele Parallelen zu den ersten Staffeln und auch viele Verbeugungen. Um es kurz zu machen: Die letzte Folge ist all das was ihr erwartet habt. Ihr werdet weinen. Das verspreche ich euch. Und ihr werdet froh sein, dass die Staffel zu Ende gebracht wurde, denn sonst hätte ihr einen absolut runden Abschluss einer großartigen Spielreihe versäumt.

Gesamte Staffel:

So gut wie diese Staffel hat noch kein Spiel von Telltale ausgesehen. Die Comicgrafik ist ein Design-Monster und sieht in Bewegung richtig gut aus. Dieses Mal dürft ihr sogar die Kamera um 360 Grad drehen. Eure Entscheidungen haben Auswirkungen (und zwar nicht erst ganz am Ende).

Die neuen Actionpassagen (Bogenschießen, mit dem Messer Zombies umnieten) sind gut ins Spiel integriert und machen auch Spaß. Wirklich schwierig sind sie allerdings nicht. Trotzdem sind sie (wieder mal) wirklich gut inszeniert.

Und die Figuren … Dieses Mal überleben mehr als ihr glauben würdet. Und das ist sehr gut so. Tatsächlich fand ich es spannend, dass dieses Mal gefühlt mehr Raum dafür gegeben wurde. Sicher ist der Actionanteil immer noch hoch. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass es dieses Mal mehr um die Charaktere ging. Auch kam mir vor, dass in den einzelnen Episode wieder mehr (wichtiges) passiert ist als in vorangegangenen Staffeln. Kann auch nur ein Eindruck sein, empirisch belegen kann ich es nicht. Es fühlt sich trotzdem gut an.

Kurz gefasst: „The Final Season“ ist genau das Finale, welches wir alle haben wollten. Vertraut mir. Ihr wollt das nicht verpassen.

Fazit: „The Walking Dead: The Final Season“ bekommt 10 von 10 möglichen Punkten, zumindest wenn ihr die ersten drei Staffel auch gespielt und Clementine auf ihrer gesamte Reise begleitet habt. Wer diese Staffel zuerst spielt hat aber ohnehin irgend etwas nicht wirklich verstanden.


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