The Poison Rose (Filmkritik)

Carson (John Travolta) arbeitet als Privatdetektiv. Er raucht, trinkt einiges und denkt zu viel über verpatzte Entscheidungen in seinem Leben nach. Seine Schwäche für Damen in Not, führt ihn zurück in seine alte Heimat. Dort angekommen, knüpft er Kontakte zu seinen früheren Freunden. Doc (Morgan Freeman) hat hier nun das Sagen, er entscheidet wer lebt oder stirbt und wann die Polizei in Form von Chief Walsh (Robert Patrick) einschreitet.

Carson geht seinen Nachforschungen mit „Genehmigung“ von Doc nach, jedoch scheint er zunächst nicht weiter zu kommen. Zumindest bis er auf seine große Jugendliebe Jayne (Famke Janssen) trifft, deren Schwiegersohn ermordet wurde und dieses Ereignis und Carson´s aktueller Fall, irgendwie in Verbindung stehen. Mittlerweile hat Doc jedoch genug von der ganzen Aufdeckung von Geheimnissen und will Carson schnell wieder los werden…

Es ist schon eine beeindruckende Riege an Altstars, die Regisseur George Gallo (Middle Men) hier bei der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Richard Salvatore, vor der Leinwand versammelt hat. Die meisten von ihnen sind nicht mehr oder nur mehr selten auch im Kino zu sehen und wollen auf ihre alten Tage ohne zu viel Aufwand, noch etwas Geld verdienen. Das passt auch so, immerhin macht das Alter vor Niemanden halt.

Was der Film, der sich an klassischen Film Noir´s orientiert, sicherlich nicht ausstrahlt, ist Lebendigkeit. Das nun auf die schwindende Spielfreude der Darsteller zu beziehen, wäre jedoch ziemlich ungerecht (nicht alle sind die meiste Zeit so gelangweilt von ihrem Job wie etwa ein Bruce Willis). Leider sind die Figuren hier einfach langweilig geschrieben und können durch die Performances gar nicht oder nur bedingt zum Leben erweckt werden.

Nachdem ich ihn in Rage nicht ernst nehmen konnte, ist zumindest John Travolta als Detektiv hier grundsolide unterwegs. Natürlich feiert er sich etwas selbst, immerhin ist offensichtlich keiner so lässig und abgebrüht wie er, jedoch macht es Spaß seinem gescheiterten Charakter bei seiner Suche nach Wiedergutmachung zu begleiten. Travolta hat ja in den letzten drei Jahren sechs Filme gedreht, die wohl auch zurecht keiner kennt, jedoch kann er durchaus noch, wenn er will.

Fett Routine über seinem Kopf stehen hat Morgan Freeman (Going in Style) bei seinem Spiel als Gangsterboss Doc. Ebenso können Robert Patrick (Terminator 2) als Cop und Peter Stormare (Bang Bang Baby) als Gangster keine Akzente setzen, sie haben aber auch fast nichts zu tun. Und was ist bitte mit Brendan Fraser (Die Mumie) passiert? Fett und aufgedunsen spielt er hier einen widerlichen Doktor, das war schon unheimlich und ich bin mir nicht sicher, wieviel davon gespielt war.

Auch Famke Janssen (Deep Rising) hat ordentlich gepatzt und zwar mit Botox in ihrem Gesicht. Sorry, aber das sieht einfach künstlich aus und lenkt noch dazu völlig von dem eigentlich tragischen Part ab, den sie gespielt hat/spielen sollte. Strahlender Lichtblick in all der Routine (oder nennt es einfach Müdigkeit) ist Travoltas Tochter Ella Bleu Travolta in einer Nebenrolle, die an Natürlichkeit kaum zu Überbieten ist.

Für mich als Film-Freund ist hier die Schauspiel-Riege klar der ansprechende Punkt, darum habe ich diese Tatsache auch so hervor gehoben. Ansonsten regieren Genre typische, klassische Motive. Falsche Fährten, zwischen ihren Verpflichtungen und Träumen hin und her gerissene Menschen, Verführung, Gewalt, Intrigen und eine schwüle Grundstimmung, bei der die allgegenwärtige Gefahr allzu offensichtlich, spürbar gemacht werden soll.

Nett und harmlos ist dieser Film und abgesehen von Travolta-Freunden somit eigentlich nur Krimi-Fans an einem langweiligen Sonntag Nachmittag zu empfehlen. Nehmt euch einfach die Tatsache mit, dass ihr und die Menschen die ihr liebt, ziemlich sicher euer Leben lebendiger gestaltet, als die Figuren in diesem Film. Somit ist die das Ganze von seiner Wirkung beinahe wieder ein Wohlfühlfilm, was durchaus seine Existenz-Berechtigung hat.

„The Poison Rose“ bekommt von mir 4,5/10 persönliches Glück über das Lüften von Geheimnissen stellende Empfehlungspunkte.


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