Hellboy: The Golden Army (2008 Revisited Filmkritik)

Ein Elf (Luke Gross), der sich nicht länger vor den Menschen verstecken will, macht sich auf die Suche, um die „goldene Armee“ zu erwecken, welche die Macht haben soll, das Feenreich wieder ans Tageslicht zu bringen und die Menschen an ihren Platz zu verweisen.

Währenddessen kämpft Hellboy (Ron Perlman) mit Beziehungsproblemen und der Tatsache, dass er – obwohl er die Welt immer wieder beschützt – immer noch für ein Monster gehalten wird. Deshalb versteht er die Beweggründe des abtrünnigen Elfen Prinz Nuada nur zu gut. Dieser hat es nämlich satt immer nur verachtet und respektlos behandelt zu werden.

Dieses Mal stellt sich die ganze Sache allerdings als schwieriger heraus als gedacht, denn Prinz Nuada ist ein weitaus mächtigerer Gegner als Red je gedacht hätte. Vorausgesetzt er ist überhaupt ein Gegner …

Ganze vier Jahre hat es gedauert, bis wir einen Nachfolger zu „Hellboy“ bekommen haben. Und das ist gut so, denn „Hellboy – Die Goldene Armee“ schafft es tatsächlich in allen Belangen eins draufzusetzen.

Sei es in der Interaktionen der Figuren, in der Optik, im Design der Figuren (ich sage nur „Angel Of Death“) und sogar im Bösewicht. Klar, die Sache ist nicht neu: Eigentlich edles Volk wird unterdrückt. Derjenige, der Prinz sein sollte lehnt sich auf und will sich nicht weiter verkriechen müssen, sondern einfach ein normales Leben leben. Seine Schwester will ihn davon abhalten – trifft auf Personen, die selbst Außenseiter sind (Hellboy, Liz und Abe) und die sich schließlich die Frage stellen müssen auf welcher Seite sie stehen.

Wie gesagt, nicht neu. Aber super gemacht und toll inszeniert, mit coolen Drehorten und witzigen Momenten. Luke Gross als „Bösewicht“ verleiht dem Herrn eine gewisse melancholische Erhabenheit und auch bei den Kämpfen macht er eine gute Figur. Ron Perlman als Hellboy ist sowieso super. Dieses Mal bekommen aber auch Abe und Liz nicht nur mehr Screentime, sondern auch größere/wichtigere Rollen. Vor allem Abe tritt ein paar Mal ins Rampenlicht.

Die Action ist – wie von Del Toro mittlerweile gewohnt – super und flott inszeniert und sieht verdammt cool aus. Sicher, das CGI ist nicht mehr taufrisch, aber hey – es funktioniert.

Abgesehen davon gibt es mit Johann Krauss einen genialen Zugang zum Team, dem Hellboy sehr skeptisch gegenübersteht und der sich erst beweisen muss bzw. der Hellboy erst beweisen muss, dass dieser seine Überheblickeit ein bisschen einpacken darf. Lieblingsszene: k.o. durch Schublade.

Schade finde ich, dass der Film klar auf einen dritten Teil hinarbeitet und auch wenn die Story für diesen hier abgeschlossen ist, so gibt es doch ein paar Momente, die klares Foreshadowing für einen dritten Teil darstellen und – ich denke, da sind wir uns alle einig – Mann, DAS hätte ich gern noch als krönenden Abschluss gesehen.

Abgesehen davon scheint Del Toro sein Erfolg von „Pan’s Labyrinth“ richtig Kraft gegeben zu haben und er zieht wirklich sein Ding in allen Belangen durch. Man merkt dem Film einfach an, dass er mit Liebe gemacht wurde. Manche der „Monster“ – so zum Beispiel die Samen versprühende und Leben schaffende Monstergrünzeug – sind in ihrer Bedrohlichkeit wie Einzigartigkeit und Symbolkraft einfach unglaublich großartig. So etwas kann man nur in Fantasyfilmen schaffen. Ganz ehrlich.

Oh, und Horror – pft. Der ist quasi völlig vom Tisch. Fällt aber nie negativ auf. Dazu werdet ihr zu oft zu breit grinsen müssen.

„Hellboy – The Golden Army“ bekommt von mir 8,5 von 10 , alles noch besser machende, Punkte.


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