Harry Potter und der Halbblutprinz – Harry Potter and the Half-Blood Prince (Filmkritik)

Harry Potters (Daniel Radcliffe) sechstes Jahr in Hogwarts hat begonnen und er kommt einfach nicht zur Ruhe. Denn Lord Voldemort hat wieder zu seiner alten Kraft gefunden und will nun nichts geringeres, als die Weltherrschaft an sich zu reißen. Da Harry ihm laut einer Prophezeiung als einziger gefährlich werden kann, muss er um sein Leben fürchten. Während seinem Schuljahr erfährt Harry einiges über Tom Riddles Kindheit und Schulzeit – bevor er zu Voldemort wurde. Er erfährt auch einiges über die Bedeutung von Horkruxen und wie ihn diese mit dem dunklen Lord verbinden. Nebenbei haben unsere Helden Harry, Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) auch noch Beziehungsstress…

Harry-Potter-and-the-Half-Blood-Prince

„Harry Potter und der Halbblutprinz“ ist das sechste Buch der Harry Potter-Serie, die aus der Feder von JK Rowling stammt. Mit „Harry Potter und der Stein der Weisen“ traf die Autorin damals voll ins Schwarze und auch die nachfolgenden Romane waren äußerst erfolgreich und hatten eine treue Anhängerschaft, von denen viele auch brav in die Kinos pilgerten, um das neueste Abenteuer des Zauber-Lehrlings auf der Leinwand zu sehen.

Die Qualität der Filme ist ja eher durchwachsen. Es gibt sehr gute (Harry Potter und der Gefangene von Askaban) aber auch eher mittelmäßige (Harry Potter und der Orden des Phönix). Als Fan der Bücher ist es natürlich um einiges leichter von einer Literatur-Verfilmung enttäuscht zu werden, was hier leider der Fall war. Ich lese derzeit die Bücher zu den Filmen und muss sagen, dass es wohl gar nicht möglich ist, ihnen gerecht zu werden. Außerdem sind die Bücher so lang, dass nie alles in einem 2 Stunden-Film Platz hätte. Man muss daher wohl oder übel Abstriche in Kauf nehmen, wenn sie auch manchmal schmerzen.

Während man sich in „Harry Potter und der Orden des Phönix“ beinahe sklavisch bemühte bestimmt Punkte aus dem Buch abzuarbeiten, hat Regisseur David Yates in diesem Film eindeutig freiere Hand, was aber nicht nur positiv zu sehen ist.

Zum Beispiel kommt die Auflösung, wer nun eigentlich der titelgebende Halbblutpprinz ist, quasi aus dem nichts und besteht aus ein paar Sätzen, was es für die Handlung kaum relevant wirken lässt. Da wurde viel mehr Zeit auf die Techtlmechtl der Hauptcharaktere verwendet, was stellenweise beinahe wie eine schlechte Soap wirkt.

Besonders unglaubwürdig wirkt die sich anbahnende Beziehung zwischen Ron und Hermine. Schon klar, die beiden sind als Kinder gecastet worden und damals hatte auch keiner Ahnung, dass so etwas einmal im Drehbuch stehen würde, aber so gut Emma Watson und Rupert Grint die besten Freunde spielen, so unglaubwürdig und hölzern wirken sie als potentielles Liebespaar. Da haben 2 Holzpfosten mehr Chemie als die beiden überfordert wirkenden Teenies.

Nichts desto trotz sind die beiden Jungschauspieler nach wie vor perfekt in ihren Rollen. Es gibt eine Szene in der Rupert Grints (The Necessary Death of Charlie Countryman) Ron mit einem Liebeszaubertrank verzaubert wurde und alleine schon sein verträumter, dümmlich wirkender Gesichtsausdruck ist genial.

Emma Watsons (This is the End) Hermine bekommt in diesem Film das erste Mal so richtig Konkurrenz, denn Harry hat in dem Fach Zaubertränke die Nase dank dem Buch des Halbblutprinzen vorne. Der Frust ist ihr so richtig anzusehen und man möchte fast Mitleid mit der Ehrgeizlerin haben.

Daniel Radcliffe (Woman in Black) ist nach wie vor der schwächere aus dem Trio der 3 Hauptdarsteller. Er macht einen guten Job, doch ab und zu hat man das Gefühl, dass er die Komplexität des Charakters nicht richtig auf die Leinwand transportieren kann.

Richtig auftrumpfen können wieder mal die erwachsenen Nebendarsteller, wie etwa Alan Rickman (A little Chaos) als Snape, Maggie Smith (Downton Abbey) als Minvera McGonagall, Michael Gambon (The King’s Speech) als Albus Dumbledore, Robbie Coltrane (Van Helsing) als Wildhüter Rubeus Hagrid und Helena Bonham Carter (Cinderella) als der vollkommen irre Todesser Bellatrix Lestrange.

Gut gelungen hingegen ist die Vorstellung der Horkruxe und des Konzepts, das dahinter steckt. Voldemort hat in verschiedenen Gegenständen und Lebewesen Teile seiner Seele versteckt, was es schwerer macht den mächtigen dunklen Zauberer zu töten und erklärt, warum Voldemort immer noch am Leben ist.

Fazit: Dieser Film wird meiner Meinung nach der Roman-Vorlage keineswegs gerecht und ich finde es schade, dass es offensichtlich vielen Drehbuch-Autoren so schwer fällt, Romane sinnvoll fürs Kino zu adaptieren. Das drum-herum ist wieder top!

Dieser Film bekommt von mir 7/10 zauberhaften Punkten.

[amazon template=multinational&asin=B002NTFIV2,B002NTFIUI]


One thought on “Harry Potter und der Halbblutprinz – Harry Potter and the Half-Blood Prince (Filmkritik)

  1. Und am Ende donnert er als Offenbarung: „Ja, richtig. ICH bin der Halbblutprinz.“
    Toll, dachte ich mir damals im Kino. Und? Was interessiert das irgendwen? Was macht das jetzt besonders? Was soll das denn überhaupt sein „der Halbblutprinz“? *kopfschüttel“
    In Summe war dieser Teil Pseudo-witizg, pubertär und mehr sexuelle Anspielungen als sonst etwas. Sicher – der heftige, für jene, welche die Bücher nicht gelesen haben, unerwartete Tod eines Hauptcharakters war schon heftig, aber trotzdem … in Summe habe ich mich echt geärgert, als ich aus dem Kino kam.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.