Cinderella (2015 Filmkritik)

Die junge Ella (Lily James) verliert früh ihre Mutter und trotz dieser Tragödie, führt sie ein zufriedenes Leben mit ihrem liebevollen Vater (Ben Chaplin). Als dieser ihr seine neue Frau Lady Tremaine (Cate Blanchett), nebst deren Töchtern vorstellt, heißt sie sie in der Familie willkommen. Doch als Ellas Vater stirbt, zeigt Ellas Stiefmutter ihr wahres Gesicht. Fortan lebt Ella als Dienstmädchen im eigenen Haus und wird spöttisch Cinderella genannt. Doch es naht ein königlicher Ball, der Abwechslung verspricht und der zur Brautschau des Prinzen dienen soll.

Ella möchte am Fest teilnehmen, um einen geheimnisvollen Fremden namens Kit (Richard Madden) dort zu treffen, doch Lady Tremaine weiß, dass Ella ihre eigenen, hohlen Töchter mit Leichtigkeit überstrahlen würde und verbietet es harsch. Doch da hat eine gewisse gute Fee ein Wörtchen mitzureden. Mit einem Bibbedi Bobbedi wird aus Cinderella eine Prinzessin und nun steht ihrer Begegnung mit Kit nichts mehr im Wege. Natürlich hat Cinderella keine Ahnung, dass Kit ein Prinz ist…

CINDERELLA

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Als ich hörte, dass „Cinderella“ als Real-Verfilmung ins Kino kommen würde, war ich als absoluter Märchen-Fan natürlich begeistert. Dass Kenneth Branagh bei dem Märchen aller Märchen Regie führen sollte, stimmte mich positiv, denn der Mann der „Thor“ gedreht hat, sollte nach einem Gott mit einer Frau und ihren Glasschuhen mit Leichtigkeit fertig werden.

Nachdem vor „Cinderella“ schon so einige „Neu-Interpretationen“ von klassischen Märchen ins Kino kamen (Snow White and the Huntsman; Spieglein, Spieglein; Die Eiskönigin – Völlig unverfroren), war ich gespannt, in welche Richtung „Cinderella“ wohl gehen würde. Doch Branagh schlug einen anderen Weg als seine Vorgänger ein, indem er sich für „Cinderella“ eng an die diversen Versionen der Vorlage hielt und nicht aus Cinderella eine Kriegerin oder ein schwaches Mädchen machte. Stattdessen schmückte er die Geschichte hier und da von der Handlung her ein wenig aus, denn wie sonst sollte auch aus einem 5 Seiten langen Märchen, ein knapp 2 Stunden langer Film werden? So wurde zB aus dem Prinzen eine reale Person, wo es erklärbar wird, dass sich Cinderella in ihn verliebt hat.

„Cinderella“ ist ein in der Realität verankerter Film mit märchenhaften Elementen, der sich nicht wie so einige Filme desselben Genres mit einem Augenzwinkern über sich selber lustig macht. Wenngleich das dem Film eigentlich nicht schlecht getan hätte, denn selbst für mein innerliches Mädchen war stellenweise schon sehr dick aufgetragen. Im Gegensatz zum animierten Klassiker „Cinderella“ aus dem Jahr 1950, wird nicht gesungen, nur ein paar Anspielungen auf Liedtexte sind zu finden. Die Tiere können hier nicht sprechen und singen tun sie schon gar nicht, sind aber keineswegs gewöhnliche Mäuse, denn die Kerlchen sind ziemlich auf Zack.

Branagh hat sich wirklich Mühe gegeben, alles möglichst detailgetreu zum Leben zu erwecken. So wurde z.B. der gläserne Schuh extra von Swarovski angefertigt. Die opulenten Kostüme im Film sind wirklich ein Augenschmaus und beim rauschenden Ball des Prinzen, ist natürlich Cinderellas Kleid DER Hingucker schlechthin. So richtig austoben durfte sich Regisseur Branagh dann in der Ballnacht und der dazugehörigen nächtlichen Kutschfahrt, bei der sich die Gänse, Echsen und Mäuse und ein Kürbis, in eine Kutsche mit Pferden samt Dienerschaft verwandeln.

Mit Lily James (Wrath of the Titans) Casting als Cinderella war nicht jeder einverstanden, doch ich muss sagen, ich fand die Britin nicht schlecht in der Rolle. Sie hat das Naive und Großherzige, das man so unvermeidlich mit Cinderella assoziiert, voll drauf und wenn sie am Ball in voller Montur auftaucht, ist sie die Personifizierung der Märchenfigur.

Wer sich so richtig austoben konnte, war Cate Blanchett (Blue Jasmine). Als böse Stiefmutter hatte sie einen Lacher drauf, von dem man unweigerlich Gänsehaut bekam. Im Gegensatz zu etwa Julia Roberts in „Spieglein, Spiegeln“, spielt sie ihre Rolle nicht mit einem Augenzwinkern, sondern mit einer Ernsthaftigkeit, die man etwa mit der von Charlize Theron in „Snow White and the Huntsman“ vergleichen kann. Ihre Wandlung von der erst scheinbar freundlichen Stiefmutter, die anfangs unterschwellige Beleidigungen von sich gibt, zur heimtückischen Sklaventreiberin, die kein Problem damit hat, ihre Stieftochter für sich und ihre hohlen Töchter schuften zu lassen, ist beeindruckend.

Wer dagegen ein wenig blass blieb war der gute Prince Charming. Dennoch stimmt die Chemie zwischen Lily James und Richard Madden (Game of Thrones) und daher konnte ich als Zuseher nachvollziehen, warum sich diese zwei so schnell ineinander verliebt haben. Man kann zumindest ansatzweise verstehen warum der Prinz sein ganzes Königreich nach dieser geheimnisvollen Frau durchsuchen lässt.

Als gute Fee war Helena Bonham Carter (Lone Ranger) zu sehen und fast hatte ich erwartet, dass Johnny Depp plötzlich irgendwo hervor springt. Bonham Carter als leicht exzentrische und schusselige Fee passte wie die Faust aufs Auge und die Schauspielerin kostete ihren kurzen Auftritt voll aus. Stellan Skarsgård (The Avengers) und Derek Jacobi (Underworld 2) hingegen blieben in ihren Rollen vollkommen blass und dienten nur als Mittel zum Zweck.

Als schrille und hohlköpfige Stiefschwestern von Cinderella waren Sophie McShera (Downton Abbey) als Drisella und Holliday Granger (Bel Ami) absolut verabscheuungswürdig und es war schwer diesen Charakteren irgendetwas positives abzugewinnen, da sie ein wenig eindimensional gerieten.

Fazit: Der Hang zu Wirklichkeit bei dieser Real-Verfilmung war erfreulich und machte sich sehr gut. Daher ist „Cinderella“ ein gelungener Märchenfilm, der mit guten Schauspielern, tollen CGI, Set und Kostümen aufwartet und eine Liebesgeschichte erzählt, wie sie wohl ein jedes Mädchen gerne erleben würde.

Der Film „Cinderella“ bekommt von mir 7,5/10 märchenhaften Empfehlungspunkte und ist unter anderem ab sofort auf Blu Ray erhältlich!

(Szenenbild: © Disney Home Entertainment)

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Als Extra findet sich eine kurze Geschichte namens „Die Eiskönigin – Partyfieber“, die sich rund um Anna, Elsa, Olaf und Kristoff aus dem Film „ Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ dreht. Es kannte zwar sicher nicht jeder den Film dazu, aber nichts desto trotz macht es auch „Neulingen“ Spaß, Elsa beim Planen einer Geburtstagsfeier für ihre Schwester Anna zuzusehen. Fun Fact: Es wird einen zweiten Teil von „Die Eiskönigin“ geben, wenngleich es noch eine Weile dauern wird bis Teil 2 in unsere Kinos kommt.

„Die Inszenierung des Balls“ bietet einen interessanten Einblick hinter eine der beeindruckendsten Szenen des Films und „Ellas pelzige Freunde“ zeigt wie die tierischen Schauspieler trainiert wurden. „Märchenhafte Kostüme“ lässt durchblicken, welche Kunstwerke die Kostüme sind und man sieht die ersten Proben in Kostüm.

„Ein Märchen wird lebendig“ reflektiert über die Bedeutung des Märchens „Cinderella“ und „Ein alternativer Anfang“ rundet die Extras perfekt ab.

Cinderella BS

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