The Lego Movie (Filmkritik)

Die Lego-Welt ist in Gefahr. Lord Business (Will Ferrell) eignet sich mit dem „Kragle“ ein mächtiges Artefakt an, um dem munteren Treiben im Universum ein Ende zu setzten. Doch es gibt Hoffnung in Form einer Prophezeiung, die verspricht, dass ein Auserwählter mit dem „Piece of Resistance“ die Welt retten wird.

Eigentlich ist Emmet (Chris Pratt) nur ein ordinärer Bauarbeiter. Eines Tages fällt er in ein Loch und findet das „Piece of Resistance“. Doch wie soll er Lord Business aufhalten, denn immerhin ist er der normalste Typ den es gibt, ohne außergewöhnliche Fähigkeiten, und die wahrscheinlich am wenigsten qualifizierte Person, für diese Aufgabe.

Lego The Movie

Neben Comichelden (wie z.B. Captain America 2) und Computerspielen (z.B. Need for Speed) taucht hier und da immer wieder eine Verfilmung von Spielzeug (z.B. Battleship) auf. Während Transformers und Co. interessanterweise in erster Linie auf ein bereits erwachsenes Publikum setzten, präsentiert sich „The Lego Movie“ vom ersten Moment an als ein Spaß für die gesamte Familie.

Regie führte ein dynamisches Duo, bestehend aus Phil Lord und Christopher Miller, die mit Filmen wie „Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen“ bewiesen haben, dass sie einen speziellen Humor haben. Mit „speziell“ sei hier aber nur gemeint, dass sie in ihrem Film nicht auf Humor von der Stange setzen, sondern immer wieder ihr eigenes Ding machen (was „The Lego Movie“ nicht weniger lustig macht).

Mit „The Lego Movie“ haben sich die beiden wieder etwas getraut und dabei voll ins Schwarze getroffen. Der Eine oder Andere wird sich vermutlich noch erinnern, wie man in seiner Kindheit aus kleinen Würfeln aus Kunststoff ganze Welten erschaffen hat. Der Film taucht scheinbar tief in diese kindliche Fantasie ein und transferiert sie auf die Leinwand.

Die Geschichte ist nicht ausschließlich fröhlich und wenn beispielsweise die Heimat eines Charakters von bösen Schergen zerstört wird, ist das ein dermaßen intensiver Moment, dass man automatisch mit nassen Augen zu kämpfen hat. Was den Humor betrifft, hat man es aber geschafft, sehr viele Anspielungen für das erwachsene Publikum einzubauen.

Von „Kampf der Titanen“ über „Star Wars“ gibt es hier unzählige davon und vermutlich muss man sich den Film mehrmals ansehen, um nichts zu verpassen. Doch auch die Dialoge sind erstklassig und der Situationshumor ist sogar noch ein Stück besser. Für einen tollen Animationsfilm braucht man jedoch auch passende Sprecher und hier konnte man den perfekten Voice-Cast gewinnen.

Chris Pratt (Her) als Emmet ist ein sympathischer Kerl mit dem man sich problemlos indentifizieren kann. Obwohl er, im Gegensatz zu seinen Mitstreitern, keinerlei außergewöhnliche Fähigkeiten besitzt, liegt es an ihm die Welt zu retten, was ihm niemand zuzutrauen scheint. Das klingt zwar irgendwie nach der Ausschlachtung eines Klischees, aber die Umsetzung ist dermaßen originell, dass dieser Gedanke während dem Schauen des Films nie aufkommt.

Ihm zur Seite stehen Morgan Freeman (Batman Begins), der als Mentor Vitruvius stark an Gandalf (Der Hobbit) erinnert und Elizabeth Banks (The Hunger Games), die als Wildstyle die taffste Frau im Film gibt. Dann gibt es da noch die (kurz auftretenden) anderen Superhelden wie beispielsweise Superman und Green Lantern, wobei an denen meist kein gutes Haar gelassen wird.

Der Coolste unter ihnen bekommt jedoch eine größere Rolle, denn was wäre ein Film ohne Batman (gesprochen von Will Arnet – „Jonah Hex„)? Arrogant und doch auf seine eigene Art cool und sehr lustig, ist der dunkle Rächer das komplette Gegenteil von dem, was man von der Nolan-Trilogie gewohnt ist. Auf der anderen Seite sorgt Bösewicht Will Ferell (Megamind) für Angst und Schrecken.

So richtig herausstechen kann jedoch sein Handlanger Good Cop/Bad Cop, der von Liam Neeson (Non-Stop) gesprochen wird. Neeson ist unter anderem bekannt für seine eindrucksvolle Stimme. Diese kommt auch bei der Vertonung des bösen Polizisten zum Einsatz. Wenn er jedoch den guten Polizisten spricht, wirkt seine Stimme vergleichsweise piepsig, was (gemeinsam mit der Tatsache, dass der Polizist sowohl eine gute und böse Seite hat) für gute Unterhaltung sorgt.

Optisch haben sich die Warner Bro. Animation Studios selbst übertroffen. Die Welt die hier erschaffen wurde, ist voll gespickt mit vielen liebevoll platzierten Details, die dank perfekt eingesetzter 3D Technik, zum Greifen nahe scheint.

Alles in allem ist der aktuelle Film von Phil Lord und Christopher Miller die perfekte Unterhaltung für alle großen und kleinen Kinder. Wenn der Soundtrack hier verspricht „Everything is Awesome„, ist das nicht einmal übertrieben.

Der Film „The Lego Movie“ bekommt von mir 9/10 auch ohne Anleitung perfekt zusammengebaute Empfehlungspunkte.


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